von Ginny-Rose_Carter » Mi 08.Mai.2002 20:06
Eines meiner liebsten Bücher ist "Das Bild", und das, obwohl es von vielen Fans als eines der schwächeren angesehn wird.
Für mich sind die Charaktere in einem Roman extrem wichtig. Sie dürfen nicht blass bleiben, sondern ich muss mit ihnen fühlen und idealerweise ein Stück von mir selbst in ihnen erkennen können.
Gerade auf dem Gebiet der Horrorliteratur ist das nötig, denn der Grusel entsteht beim Leser viel mehr durch das Mitfühlen der Ängste des Protagonisten als durch eine schockierende Handlung.
Darum sind Kammerspiele ja auch so beängstigend. Passieren tut nicht viel, aber man erfährt genauestens die Gedanken der Charaktere und ihre innersten Ängste.
Und King kann in meinen Augen besonders gut Charaktere darstellen.
Es genügt nicht, sich ein paar Eigenschaften zusammenzusuchen und sie einer Person zuzustecken, sondern der Charakter muss durch jedes seiner Worte, seiner Gesten, seiner Handlungen diese Eigenschaften zum Vorschein bringen und sie leben. Ich muss, wenn ich lese und die Person sagt oder tut etwas, genau das nachempfinden können weil es so zu ihr passt.
King hat das immer oder fast immer gut hinbekommen wie ich finde, und viele andere Autoren (wie mein "heissgeliebter" Dean Koontz *lästerläster* [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]) schaffen das nicht so gut.
Ich schweife ab.
Bei "Das Bild" habe ich sehr mit Rosie gefühlt, und obwohl ich nie ernsthaft um ihr Leben gebangt habe, hab ich um sie gezittert.
War ein sehr emotionales Buch für mich. Zudem gefiel es mir, dass Fantasy-Elemente darin vorkamen und die Idee in ein Bild einzusteigen hätte von mir sein können. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
"Es" mag ich auch sehr - allerdings bin ich da befangen weil es mir zu traurig ist. Aber auch dort sind die Charaktere und ihr Schicksal das, was mich am meisten fesselte. Diese Freundschaft unter den Glücklichen Sieben ( [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]) ist wunderschön und solche Bücher lese ich immer gerne.
Gruß, Ginny...