von samIamsad » Fr 20.Feb.2009 18:55
Ich habe eine Schwäche für dieses Buch. Ich muss das Ding irgendwann mal wieder lesen. Wobei: dann gleich die ungekürzte Fassung, wenn sich ein Neukauf lohnt. Wenn schon, denn schon. Dabei liegt der Grund meiner Schwäche für dieses Buch nicht mal daran, dass ich riesiger Vampir-Fan wäre. Nää.
"Brennen muss Salem" ist ja eigentlich ein Buch, von denen King sehr wenige geschrieben hat: Grusel. Reiner Grusel. Ziemlich geradeaus, aber ziemlich knusprig geschrieben. Es gibt zwar den ein oder anderen Sozialkommentar, aber kein wirkliches großes Thema, das sich durch die Geschichte zieht, wie ein roter Faden. Wie das bei Kings anderen vermeintlich "typischen" Schockern der Fall ist: "Es" handelt eigentlich nicht von einem einen Killerclown, "Es" handelt vom Kindsein, Erwachsenwerden, vom Verlust der Unschuld, all das. Genau so wie "Friedhof der Kuscheltiere" kein Zombieroman ist, sondern die Geschichte eines Fantastik-Autors, der sich auf seine Weise mit Trauer und Tod auseinandersetzt.
In "Brennen muss Salem" geht es wirklich nur um dieses hübsch gezeichnete kleine nordamerikanische Nest, in dem sich eines Tages das Grauen ausbreitet. Wie die Pest. Die Idee, die Stoker-Geschichte in eine Kleinstadt zu verlegen, mag Ende der Siebziger origineller erschienen sein, als heute. Aber die Bilder, die King hier pinselt, sind mir immer noch gut im Gedächtnis. Wie gegen Ende mehr und mehr Fensterläden und Geschäfte geschlossen bleiben. Wie die Stadt von Nacht zu Nacht mehr und mehr ausblutet...
Außerdem: Vampire, ganz klassisch! Kein Buffy-Trash. Wo gibts denn sowas noch? In Salem's Lot.