Das Bild - Rose Madder

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Moderator: Heiger

Re: Das Bild - Rose Madder

Beitragvon Billybumbler » So 18.Apr.2010 13:52

Wie gut das Bücher Geschmackssache sind......Ich liebe Rose Madder,das ist so gut,das ich das immer wieder lese.Und den "Ausflug" in die grichische Mythologie find ich nicht schlimm,ganz im Gegenteil!
Billybumbler
 

Re: Das Bild - Rose Madder

Beitragvon Dridge » Di 24.Aug.2010 19:47

Ich kopiere einfach mal, was ich bei Amazon über den Titel geschrieben habe:

Ich habe von Stephen King schon mehr als 40 Bücher gelesen und kann daher sagen, dass dies eins seiner besseren Bücher ist.
Obwohl es mit 580 Seiten doch recht dick ist, nimmt der Roman sofort Fahrt an, was man eigentlich nicht von King gewohnt ist. Der Showdown erstreckt sich über die gesamten letzten 200 Seiten, weshalb ich dieses Buch sehr schnell durchgelesen habe, selten habe ich einen spannenderen King gelesen. Auch sind die Kapitel kinguntypisch sehr kurz gehalten, was die Geschwindigkeit noch einmal steigert – Verglichen mit anderen Romanen, die sich sehr langsam entwickeln, ist Das Bild eine wahre Achterbahnfahrt!
Im Herzen ist dieses Buch ein reiner Thriller, jedoch kommt noch eine zum Ende hin immer stärker auftretende Fantasy-Komponente hinzu, die aber dennoch recht wenig mit Kings Stammgenre Horror zu tun hat. Dieser Teil hat mir weniger gefallen, da er nicht perfekt hineinpasst, ist aber für den Plot dennoch essentiell.
Kritikpunkte habe ich an den Charakteren, die nicht immer sympathisch sind und an dem seltsamen Liebesplot, der sich für meine Ansprüche viel zu schnell entfaltet und nicht selten in Kitsch und Larmoyanz überzuschwappen droht.
Meine Wertung: 85/100

Eine Frage habe ich aber noch:
Dridge
 

Re: Das Bild - Rose Madder

Beitragvon Stephan87 » Mo 13.Dez.2010 13:25

Das Bild reiht sich in eine unrühmliche Liste bei mir ein: Die der Stephen King Bücher, die ich nicht ertragen konnte ;) Im Sinne von: Gefällt mir gar nicht.

Mein Problem mit dem Buch dürfte sein, dass es wie auch Tommyknockers (mag ich auch nicht), aus der Sicht einer Frau geschrieben ist. Und solche Bücher lese ich in der Regel nicht. Sorry, klingt jetzt wahrscheinlich frauenfeindlich, bin ich aber nicht.

Mir haben die Teile mit Norman durchaus gefallen. Ich finde es allgemein sehr spannend über völlig abgedrehte, kranke Charaktere zu lesen. Das ist genau Kings Stärke. Auch wenn er in den meisten Büchern die ich von ihm gelesen habe mit dem Schwarzzeichnen etwas übertreibt. Ist hier genauso. Norman ist dermaßen böse und durchgedreht, dass es schon lange nicht mehr realistisch ist. Aber egal. Ich lese sowas sehr gerne ;)

Auch Roses Flucht war nicht mal soo uninteressant. Die Leute die sie kennenlernt, der Busbahnhof und so weiter. Das Problem ist, das zwischendrin immer wieder ellenlange "Erklärungen" kommen, was gerade für schwachsinnige Gedanken in ihrem Kopf vor sich gehen. Das sind keine Geschichten die erzählt werden, sondern einfach was denkt oder eher was sie fühlt. Und da das dann auch noch typische Frauengefühle sind interessieren sie mich erst recht nicht.
Und dann kam noch dieser ellenlange seltsame Traum. Wenn man sich daran gewöhnt hatte war es ja ganz nett, weil irgendwie märchen- oder fabelhafte Züge drin vorkamen. Hätte trotzdem sehr gerne darauf verzichtet. Als sie endlich aufgewacht war wurde es eigentlich noch schlimmer, weil jetzt irgendwie kaum noch was passierte, sondern nur noch ihre Gefühle beschrieben werden. Die Motorradfahrt mit Bill ist das beste Beispiel. Seitenlang werden die Gedanken einer verliebten Frau beschrieben. Schrecklich. Und passieren tut absolut nichts. Jetzt bin ich ander Stelle wo sie wo auch immer, angekommen sind und habe keine Lust mehr. Ich werde wohl weiter machen, weil ich hoffe, dass bald eine längere Norman-Stelle kommt. Aber dafür muss ich mich erstmal durch das Date durchquälen...
Stephan87
 

Re: Das Bild - Rose Madder

Beitragvon Dridge » Di 14.Dez.2010 17:16

Da möchte ich dir hiermit Mut zusprechen: Es kommt noch eine sehr lange, fantastische Norman-Stelle, die für mich das Buch extrem gepusht hat!
Dridge
 

Re: Das Bild - Rose Madder

Beitragvon Stephan87 » Di 14.Dez.2010 23:15

Stephan87
 

Re: Das Bild - Rose Madder

Beitragvon Mr. Dodd » Mo 17.Jan.2011 11:43

Habe es jetzt auch durch. Gehört sicher nicht zu seinen Meisterwerken, ist aber dennoch ganz gut aufgebaut und enthält neben den spannenden Elementen auch diese besonderen charakterlichen Momente, die ich auch sehr schätze. Mit Rosie hat er eine Frau vom Typ Opfer eines gewalttätigen Mannes gewählt, die mir am Anfang noch viel zu eingeschüchtert wirkte, aber dann zum Ende hin eine immer stärkere Persönlichkeit entwickelt, als sie ihre eigenen Stärken kennt und Leute sie zu schätzen wissen. Das ihr dabei das Bild hilft, fand ich gar nicht mal so schlecht.
Norman Daniels ist mal wieder so ein herrlich dargestellter Psychopath, den man hasst, aber gleichzeitig faszinierend findet. Besonders gut fand ich auch, dass seine Sichtweise kursiv dargestellt worden ist. Das er Cop ist machte das ganze noch ein bisschen ironischer und auch wie er sich in Rosie hineinversetzt, was er sonst so mit den Leuten machte, schon beängstigend. Aber am besten fand ich dann als er
Spannend fand ich auch die Welt hinter dem Bild, besonders beim ersten Mal, ich mag es so eine Art Hindernislauf.



Ein ganzes gutes Buch, auch wenn es nach der Begegnung von Rosie mit den Daughters & Sisters erstmal nachlässt und dann nur die Norman-Abschnitte eine aufkommende Langeweile verhindern.
Mr. Dodd
 

Re: Das Bild - Rose Madder

Beitragvon Provinzrocker » Mi 05.Dez.2012 21:01

"Das Bild" erscheint am 12.08.2013 als Neuauflage mit dem einheitlichen Cover bei Heyne:


Die Cover machen Fortschritte. Mittlerweile gibt es ja keine doofe Zeichnung wie bei den ersten einheitlichen Bänden mehr...
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Re: Das Bild - Rose Madder

Beitragvon flo flagg » So 27.Okt.2013 12:33

Ich hab jetzt "Das Bild" auch beendet.Meiner Meinung nach ein sehr gutes Buch,es hat alles gepasst vom Spannungsaufbau her und ganz besonders von den Charakteren.Und so einen perversen Bösewicht, wie in diesem Buch, habe ich schon lange nicht mehr in der Literatur kennenlernen dürfen.
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Re: Das Bild - Rose Madder

Beitragvon Elektroliese » Sa 01.Mär.2014 22:38

Es ist schon ein paar Jahre her, das ich diese Geschichte gelesen habe. Sie hat nicht gerade zu meinen Lieblingsbüchern gehört. Der Anfang war noch sehr plastisch und spannend, jedoch je weiter sich die Geschichte entwickelt, desto verworrener wird sie. Die Liebesgeschichte ging mir auf die Nerven und ich weiss noch, dass mir das Ende nicht wirklich eingeleuchtet hat. Warum hat sie dieses komische Ritual da durchgeführt, oder habe ich es nicht mehr richtig in Erinnerung? Leider war das Buch damals nur ausgeliehen, da kann ich nicht mehr nachgucken, ich weiss nur noch, dass für mich damals das nicht zusammengepasst hat. :schuettel:
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Re: Das Bild - Rose Madder

Beitragvon Walter_Brennan » So 02.Mär.2014 10:16

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Re: Das Bild - Rose Madder

Beitragvon Elektroliese » So 02.Mär.2014 14:11

Elektroliese
 

Re: Das Bild - Rose Madder

Beitragvon Jehane » Mo 21.Jul.2014 15:29

"Das Bild" ist eines dieser Bücher, die man mehr oder weniger in einem Rutsch lesen kann, find ich - ich hab es in jeder freien Minute zur Hand genommen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie's weitergeht, und ich find auch nix daran auszusetzen. Das übernatürliche Element ist vielleicht etwas zu konstruiert, und die Geschichte hätte vermutlich auch ohne Rose Madder funktioniert, aber es hat von der Dosis für mich genau gepasst, und ich fand auch Rose Madder selbst sehr interessant. Dass sie fand ich wenig überraschend, und die Parallelen zum scharlachroten König sind auch interessant, ebenso die Querverbindungen zum Turm. Was mich aber wirklich beeindruckt hat, waren die Figuren - vornehmlich Rose und Norman. Dass King die Geschichte abwechselnd aus Roses und dann wieder aus Normans Perspektive erzählt hat, war eine gute Entscheidung, weil man so beide Figuren kennenlernen und in ihre Gedanken- bzw. Gefühlswelt eintauchen konnte. Bei beiden hat King den Entwicklungsprozess sehr anschaulich dargestellt - auf der einen Seite Rose, die sich immer mehr emanzipiert und den Weg in ein neues Leben sucht, auf der anderen Seite Norman, der immer stärker in den Wahnsinn abgleitet. Was mich an Norman erschreckt hat: Der war ja allen Ernstes der Meinung, dass sein Weltbild das einzig richtige ist und dass er richtig handelt :shock: Der Sadismus war vielleicht ein kleines bisschen überzeichnet, aber gut. Wofür ich King dankbar bin: dass er nicht versucht hat, groß zu erklären, warum Norman so ist, wie er nun mal ist. Das hätte nämlich ins Auge gehen können, so nach dem Motto "Der Ärmste wurde als Kind misshandelt und missbraucht, deswegen ist er jetzt ein Psycho, dem muss doch geholfen werden". Gut, dass er darauf verzichtet und lediglich angedeutet hat, dass Norman eine grausliche Kindheit hatte. Mein Mitleid mit ihm hielt sich jedenfalls in sehr engen Grenzen, weil es in meinen Augen keine Rechtfertigung gibt, einen anderen Menschen zu schlagen, zu misshandeln oder umzubringen, grausliche Kindheit hin oder her. Abgesehen davon war Norman ohnehin schon jenseits von Gut und Böse, jeder Versuch, den einer Therapie zu unterziehen, wäre sowieso zum Scheitern verurteilt gewesen - weil er selbst nicht erkannt hat, dass er falsch handelt. Roses Entwicklung wiederum ging mir stellenweise ein bissl zu flott; dass sie sich so rasch nach der Trennung wieder verlieben kann, nun ja - das war ein bissl konstruiert, hat mich aber nicht weiter gestört. Ich hab mich nur, als Bill erstmals aufgetaucht ist,

Die mythologischen Erklärungen sind ziemlich spannend; ich hätte das Ganze als Mischung aus keltischer und griechischer Mythologie gesehen - keltisch wegen der Anderswelt, in der die Zeit anders abläuft als in unserer Welt, keltisch wegen der Gewandung von Rose Madder, dem Labyrinth, dem Stier und dem Namen des Stiers, dazu dann noch etwas Biblisches mit dem Baum der Erkenntnis. Ja, und Roses erster Besuch in der Anderswelt hat auch was von einer klassischen Heldengeschichte - sie muss ein paar Aufgaben bzw. Versuchungen meistern, um dann, als sie aus dem Labyrinth kommt, quasi wiedergeboren zu werden. Ich denke, dass an diesem Punkt die endgültige Heilung einsetzt und Rose auch endgültig die Stärke findet, um mit Norman so umzugehen, wie er es verdient.
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