King's schlechtestes Buch?

[Heicho]

Ich kann mal eine Erklärung versuchen, wohl wissend, dass ich mit meiner Meinung zum Turm zu einer Minderheit gehöre:

Ich leese seit meiner Jugendzeit (Anfang der 90er) King-Roman. Angefangen habe ich mit den klassischen Werken (Salem's Lot, FdK, Carrie, The Stand), habe
auch "Die Augen des Drachen" und "Der Talismann" gelesen (haben mir beide gut gefallen) und auch die Bachmannbücher habe ich gelesen. Damals war in vielen
Taschenbüchern hinten Werbung für die Audiofassung vom Turm (auf Kassette) und was dabei so stand, hat mich schon neugierig gemacht. Schliesslich habe
ich anfang des neuen Jahrtausend dieses Werk angefangen. Die ersten 3 Bücher waren noch okay für mich, aber ich gebe zu, beim 4. habe ich dann aufgegeben.
Auch die Diskussionen hier im Forum über die Auflösung im letzten Band hat mich nicht wirklich dazu verleitet, nochmal weiter zu lesen. Und wenn ich sehe,
wie hier über diverse Fehler und die verschiedenen Welten diskutiert wird, festigt das meine Meinung, dass dieses Epos in sich völlig unschlüssig ist und aus den falschen Gründen (mehr Geld) zu Ende gebracht wurde. Das es hier nur um Kohle geht, zeigt mir der Umstand, dass es nun ein 8. Buch geben soll (keine Fortsetzung, sondern eine Lückenschliessung). Und ich bin mir sicher, dass es nicht das letzte sein wird. Und ich habe die Befürchtung, auch im neuen Buch
(Kennedys Fluch oder wie immer es auch heißen wird bei uns ) werden wir Querverweise auf den Turm und die Welten finden.

Kurz und gut - Der dunkle Turm hat sich mir nicht erschlosssen.

P.S. Die Verfilmung interressiert mich aber schon, da dort sicher vieles gestrafft und logischer aufgebaut sein wird.

Heicho

[sunsetklaus]

Als Stephen-King Leser seit den 70igern ist meine Meinung zu den für mich nicht so gelungenen Büchern folgende:
Die ersten 30 Romane waren derart sensationell gut, dass ich bis Heute alle Bücher gekauft habe.
Und das trotz, für mich, leider stets nachlassender Freude am Lesen.

Besonders Love und auch Wahn haben mich nicht überzeugt. Dagegen war "Die Arena" für mich ein ganz großartiger
Roman alter Tradition von S. King.

Die "Turm-Saga" sagt mir allerdings auch nicht zu. Viel zu überladen und aufgebauscht. Das konnte Tolkien besser.

Dass ich die Romane nicht mehr so mag wie die in den 70/80/90igern, liegt auch daran, dass S.King seinen Schreibstil im Laufe der Jahre
logischerweise geändert hat. Da bin ich wohl mit meinem Geschmack stehen geblieben?

[Heicho]

@sunsetklaus:

ich denke nicht, dass Du mit Deinem Geschmack stehen geblieben bist. Mir geht es ähnlich, Werke wie Puls oder Der Buick oder auch Love fand ich wesentlich schlechter als die früheren Werke. Es liegt wohl eher mehr daran, dass King mittlerweile Mühe hat, Horror- o. Phantasieelemente glaubwürdig in seine Storys einzubauen (was vielleicht daran liegt, dass er nicht mehr unter Drogeneinfluss schreibt). Gerade beim Buick hatte ich auch das Gefühl, hier wurde eine Kurzgeschichte zum Roman aufgebauscht. Und bei Puls hatte ich schon beim Lesen des Klappentextes das Gefühl, die Storyidee schon zu kennen.
Ich glaube, King würde sicher gern viel mehr Romane ohne Horrorelemente schreiben, aber genau die erwarten seine Leser von ihm. Was für ein Dilemma!

[sunsetklaus]

@Heicho

Vielleicht habe ich mich nicht verständlich ausgedrückt. Mir gefallen ja eben ganz besonders die Horror-Romane von S.King.
Cujo, Christine, ES, The Stand.etc....also der "normale" Horror. Wobei "Puls" immerhin viele Seiten voll eindrucksvoller Spannung enthielt,
bis auf das letzte Drittel.
"Arena" war für mich ein richtiges Highlight nach einigen trostlosen "Turm"-Jahren.
Es ist leider so, dass ich, im Gegensatz zu den früheren Werken, in den letzten 15 Jahren (bis auf die Ausnahmen) jetzt getrost das Buch weglegen kann,
ohne bis tief in die Nacht unbedingt weiterlesen zu müssen.
Der Zauber ist etwas verflogen....leider.
Aber die neue Generation der S.King-Leser mag es eben mit viel Fantasy und Comic-Art. So hat jede Generation seine Vorlieben, was ja auch völlig
in Ordnung ist.
Immerhin kann S.King alle bedienen.....auch eine Kunst.

[Donna Trenton]

So wie Sunsetklaus geht es mir auch. Ich vermisse auch ein wenig den alten "Vorschlaghammer-Horror."
Um beim Thema zu bleiben: Das bisher schlechteste Buch ist für mich "Regulator." Fand ich einfach nur doof.