Hier sollte man mal wieder ein bisschen differenzieren...
"Faust" in diesem Zusammenhang anzugreifen finde ich ehrlich gesagt ziemlich gewagt. Dem Teufel die eigene Seele zu verkaufen ist nunmal ein fast schon archetypisches Thema, findet sich in vielen großen Romanen, Dramen usw. wieder. Zum anderen ist gerade die von meinem Vorredner bemängelte Form ein echtes Highlight.
Darüber hinaus muss ein "Klassiker" auch nicht zwangsläufig extrem kompliziert, langweilig usw. sein.
Außerdem bewerten Kritiker Bücher nunmal nicht ausschließlich nach Spannungsgesichtspunkten und eine jeweils persönliche Komponente spielt bei den Herren Reich-Ranicki und Co. auch immer mit.
Zu King: wie auch an anderer Stelle bereits diskutiert hat King nunmal diesen Stempel, wehrt sich allerdings auch nicht besonders dagegen
Zudem hat es "Phantastische Literatur" im allgemeinen schwer.
Ich bin zwar kein Literaturwissenschaftler, halte King aber im Vergleich zu anderen Autoren für einen guten Geschichtenerzähler mit oftmals gelungenen Personenbeschreibungen und interessanten Plots. Zudem spricht seine (unterschwellige Gesellschaftskritik) in seinen Büchern durchaus für ihn.
Ob er sich allerdings mit "großen" Erzählern, wie es beispielsweise Tolstoi war, messen kann, wage ich zu bezweifeln....