An Kings Sprache und seinem Schreibstil habe ich nichts zu bemängeln - das interessante Schwafeln beherrscht er meisterhaft, da kenne ich nichts Vergleichbares. Ich denke auch, daß man fast immer einen seiner Texte als "von King" identifizieren kann.
Mich stören andere Dinge bei ihm, welche aber eher persönlich sind und nicht seine Fehler.
1. Ist mir seine Literatur
zu sehr us-amerikanisch; bin kein Fan von diesem Land und viele seiner Figuren haben halt klischeehafte Züge von einem weißen US-Amerikaner aus der Mittelschicht - in den USA kann sich bestimmt die Masse der Bevölkerung da wiedererkennen, jedoch mich spricht es in diesem Übermaß nicht unbedingt an. Hurra-Patriotismus unterstelle ich ihm nicht gerade, aber eine etwas mehr ins Ironische gehende Schilderung oder überzogene Klischees, die dadurch augenzwinkernd wirken, würde ich mir wünschen.
Als Negativ-Beispiel hierzu "The Stand" - daß halt die entscheidende Schlacht in den USA stattfindet, die ganze Handlung dort spielt usw. war eigentlich
der Schwachpunkt an diesem Buch für mich.
2. King kann besser kleine Jungs beschreiben und nimmt sie bevorzugter, finde ich schade - würde gerne mehr kleine, tapfere Mädchen bei ihm sehen.
Beispiele: "Dark Tower", "Der Talisman", "Shining", "Der Werwolf von Tarker Mills", "Es" (Verhältnis Jungs zu Mädchen), "Die Leiche"...
3. In wie vielen seiner Bücher ist die Hauptperson männlich, weiß und Schriftsteller?
*nerv*
Vielleicht fällt mir später mehr dazu ein.