Das Institut

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Re: Das Institut

Beitragvon Vermis » So 29.Sep.2019 08:10

Tja, da ist er: Kings letzter Roman in diesem Jahrzehnt. Interessanterweise fühlt er sich jedoch eher an wie eins von Kings Werken aus den 80ern. Eine geheime Einrichtung entführt Kinder und führt Experimente an ihnen durch, die Kids selbst haben paranormale Kräfte. Erinnert natürlich etwas an Feuerkind. Das Ausnutzen von Kindern mit Übernatürlichen Kräften erinnert zudem an den Dunklen Turm oder Das Schwarze Haus und wer sich hier, wie ich, eine Verknüpfung erwartet, wird enttäuscht werden.
Zu diesem Buch hab ich ehrlich gesagt wenig zu sagen. Es ist gut, es ließ sich schnell lesen, ich war unterhalten. Ich glaube jedoch nicht, dass dieser Roman noch lange einen Eindruck bei mir hinterlässt.

Zur Handlung (ohne Spoiler): Verwirrend war der Aufbau der Story. Wir beginnen mit dem etwa 60 seitigen Kapitel "Der Nachtklopfer", in dem uns Tim Jamieson vorgestellt wird, der sich gerade quasi ein neues Leben aufbauen will. Danach kommen sage und schreibe 400! Seiten, in denen wir dem 12jährigen Hauptcharakter Luke Ellis folgen. Und erst dann treffen die Storys von Tim und Luke zusammen und führen bis zum Ende. Tschuldigung, aber das ist dämlich: Obwohl ich sehen kann, wie dieses Zusammenführen der zwei Handlungsfäden funktionieren könnte, sind 400 Seiten dazwischen einfach zu viel; ich habe das Buch in knapp 3 Tagen durchgelesen und das meiste von Tims Story an dem Punkt schon vergessen. Sehr relevant waren die ersten 60 Seiten insgesamt nicht und man hätte sie in zwei, drei Seiten als Hintergrundinfos zusammenfassen können, wenn wir Tim später im Buch wieder treffen.
Ansonsten was alles okay. Wir erleben wie Luke mit den anderen Kindern im Institut Freundschaft schließt und wie an ihm und den anderen Experimente durchgeführt werden. Das Personal wird dabei (mit einer Ausnahme) auch äußerst Hassenswert dargestellt. Ob dieser Teil des Buches wirklich 400 Seiten gebraucht hätte, ist natürlich ne andere Frage.

Zum Ende:
Fazit: Ich fand die Story okay (bis auf das oben Geschilderte rund um Tim Jamieson), die Charaktere waren okay, die Bösewichte waren nicht gerade tiefgründig aber okay, das Ende war okay. Mehr als 3 von 5 Punkten kann ich hier einfach nicht geben, weil dieses Buch nichts hatte, was ich wirklich großartig fand, aber auch nichts was ich wirklich gehasst hätte. Einfach mittelmäßig.
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Re: Das Institut

Beitragvon Tigi86 » Sa 26.Okt.2019 12:45

Ich habe das Buch vor ein paar Tagen beendet und ich fühlte mich sehr gut unterhalten.

Ich hatte von Beginn an mit den Kindern mitgelitten und gehofft, dass sie endlich die Flucht schaffen und das das Pflegepersonal sein Fett wegbekommt.

Jedoch war der Anfang, also der Tim-Abschnitt, recht ausführlich, ein paar Seiten weniger hätten dem Buch kein Abbruch getan, dafür kamen mir die "Bösen" teilweise recht flach vor, man weiß zwar, dass sie ähnlichen Aktivitäten nachgingen, bevor sie im Institut anfingen zu arbeiten, aber das war es, bis auf Ausnahmen, auch schon.

Ansonsten habe ich es nicht bereut, "Das Institut" zu lesen und freue mich auf kommende Bücher von Stephen King und natürlich auf die Romane, die ich noch nicht gelesen habe.
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Re: Das Institut

Beitragvon John Carpenter » Mo 11.Nov.2019 13:54

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Re: Das Institut

Beitragvon Vermis » Di 12.Nov.2019 15:49

Verdammt, mit Zahlen konnte ich noch nie gut umgehen :roll: Aber bisher ist für 2020 nur eine Novellensammlung und kein Roman angekündigt, könnte also vielleicht trotzdem noch recht haben :nice: und wenn nicht, hey, ein Buch mehr.
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Re: Das Institut

Beitragvon John Carpenter » Di 12.Nov.2019 18:38

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Re: Das Institut

Beitragvon Roland of Gilead » Di 12.Nov.2019 19:51

Um wieder zum Thema zu kommen: Ja hab es auch durch, habe es ausnahmsweise mal als Hörbuch simultan gehört und gelesen. kleinere Abweichungen gibt es da schon, aber David Nathan hat da wieder einen grandiosen Job gemacht.
Ein packender Roman. Mich hat die Vorgeschichte nicht so gestört wie die meisten hier, Tim kommt später ja doch eine wichtigere Rolle zu, insofern war es schon gut vorher etwas über ihn zu erfahren.
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Re: Das Institut

Beitragvon Snake Plissken » Sa 07.Mär.2020 21:53

Ich habe es vor 2 Wochen beendet und fand es mal wieder (nach dem Outsider) eine solide Geschichte, wenn ich auch den Eindruck habe, das King inzwischen wirklich etwas "altersmilde" geworden ist.

Aber noch was ganz anderes ist mir in den letzteren Büchern aufgefallen: der fast schon inflationäre Gebrauch des Wortes "anständig".
Geht das noch jemandem so auf den Keks??
Beim Outsider denke ich noch an das Sandwich, das der Anwalt gegessen hat "mit anständig Majo drauf", beim Institut sollte Avery "anständig im Wasser untergetunkt werden", und es gäbe noch zig Beispiele.

Irgendwie nervt es mich inzwischen :?

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Re: Das Institut

Beitragvon blaine the ogo » Mo 23.Mär.2020 23:36

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Re: Das Institut

Beitragvon Snake Plissken » Mo 13.Apr.2020 17:57

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Re: Das Institut

Beitragvon Victor_Chriss » Sa 18.Apr.2020 19:28

Hallo,

ich bin neu im Forum und wollte mich mal mit meinem ersten Beitrag zu Wort melden. Also mir gefiel das Buch im Grunde schon, wobei es schon für King-Verhältnisse höchsten durchschnittlich ist. Am meisten haben mich einige Handlungen gestört. Bspw. wurde für mich nicht plausibel erklärt, warum Maureen so plötzlich die Seiten gewechselt hat. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass sie Luke nur eine weitere Falle bei der Flucht gestellt hat. Im Grunde hat Luke für sie ja nur bisschen gegoogelt. Auch fand ich es sehr merkwürdig wie Luke herausgefunden hat, dass Maureen für das Institut spioniert hat. Hier hätte ich mir auch mehr Emotion gewünscht. Das ganze Thema wurde für mich viel zu schnell abgearbeitet.

Weiter habe ich mich am Ende gefragt, warum diese Geheimorganisation überhaupt die Kinder gebraucht hat. Im Grund wirklich wichtig sind doch nur die 3 Medien in der Schweiz, die die Zukunft voraussagen können. Ich mein wenn man sich weltweit die Mühe macht, begabte Kinder frühzeitig zu entdecken, zu entführen und in geheimen Lagern zu halten könnte man doch auch gleich die potenziellen Ziele töten. Gerade weil man ja auch in der Regel die Eltern der Kinder umbringt wäre es doch ein leichtes gleich die eigentlichen Ziele durch Spezialkräfte zu töten. Bei den Opfern handelt es sich in der Regel ja noch um "ganz normale" Leute, die ein ungefährliches Ziel darstellen sollten. Dies wäre für mich einfacher zu vertuschen, als eine Reihe von verschwundenen Kindern, die angeblich auch ihre Eltern ermordet haben.
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Re: Das Institut

Beitragvon Donna Trenton » Do 23.Apr.2020 10:08

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Re: Das Institut

Beitragvon Victor_Chriss » Fr 01.Mai.2020 08:40

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Re: Das Institut

Beitragvon Stockerlone » So 10.Mai.2020 07:52

Die Online Marburg Con gestern war großartig.....

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Re: Das Institut

Beitragvon Vermis » Mo 11.Mai.2020 15:14

Das Institut erscheint am 12. Oktober als Taschenbuch, leider schon wieder ohne den sonst üblichen "Comic Schriftzug":
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Re: Das Institut

Beitragvon Roland of Gilead » Do 14.Mai.2020 00:17

Schön. Ich bin den Kindergeburtstagsschriftzug nämlich sehr leid.
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