Ich glaube diese explizite Gewalt hat historische Beweggründe. Der Bürgerkrieg in Spanien steht ja in der öffentlichen Präsenz deutig in dem "Schatten" des 2. Weltkrieges. del toro wollte vermutlich darauf aufmerksam machen, dass auch dieser Bürgerkrieg unglaublich brutal war und nicht in Vergessenheit geraten sollte.
Das Thema des Erinnern spielt meiner Meinung nach eine Zentrale Rolle in dem Film. Erlebte Geschichte wird immer stärke zurückgedrängt durch das Aussterben der Beteiligten und somit treten fikitive Darstellungen in den Vordergrund. Somit will der Film meiner Meinung nach auch zu enem großen Teil erinnern.
Zwar finde ich gut, dass hier ein persönliches Beispiel für das Umgehen mit diesem Krieg gezeigt wird. Und wie schwer dieser dieser Umgang ist, jedoch begeht für mich der Film einen schweren Fehler: Er setzt zu sehr auf den Schauwert der Gewalt. In Schindlers Liste gab es mit Amon Göth ein vergleichbar unmenschlichen Hauptmann, jedoch war dieser so fies durch seine unmenschlichen Entscheidungen und es wurde nicht so explizit gezeigt wie diese Gewalt mit Schockeffekten "ausgeschmückt" wurde.
Außerdem finde ich die Aussage, dass es wohl scheinbar keine positiven Aussichten (für die Zukunft) in solchen Situationen gibt, nicht so gut.
Sicherlich ist die Einwände berechtigt, dass dies für Kinder auch der Fall ist, aber auch das der Regiesseur bewusst diese Perspektive gewählt hat und somit auch eine Allgemeine Aussage zu einem solchen Krieg abgibt.
Somit finde ich den Film eigentlich auch nur im Ansatz gut. Ich finde dieses negative Bild von Menschen und zum Thema Krieg sehr mutig. Auch die dazu gewählte Geschichte sowie der Fanatsybezug sehr gelungen.
Jedoch hat diese Medallie meiner Meinung nach eine dunkle Kehrseite. Überspitzt könnte man den Film auch so lesen:
"Man muss Krieg mit seiner Gewalt so hinnehmen und probieren sich irgendwohin zu flüchten"
Für die spezielle Geschichte mag das richtig sein, aber als allgemeine Aussage ist das für mich schlichtweg falsch.
Schuld ist zu einem großen Teil immer persönlich und es gibt immer eine Möglichkeit zu solidarischen Handeln. (Es sei denn die Unmenschlichkeit richtet sich gegen einen selber)
So komme ich auch zu dem Schluss, dass der Film für mich nur sehr speziell zum Thema Krieg gute Aussagen trifft. Zudem kommt eine missglückte Inszenierung der Gewalt als negativer Punkt hinzu. Sodass ich den Film nicht als gut empfinden kann.