Eure 10 Lieblingsfilme - PLUS AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG!

Alles rund um Kino und TV

Moderator: Maik

Beitragvon Gio » Fr 08.Sep.2006 12:28

Gio
 

Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Fr 08.Sep.2006 14:37

Ginny-Rose_Carter
 

Beitragvon Morik » Fr 08.Sep.2006 15:10

Lieblingsfilme, Filme die ich immer wieder anschauen kann, ohne das sie Langweillig werden, in keiner bestimmten Reihenfolge:

Lethal Weapon Tetralogie
Danny Golver und Mel Gibson schaffen es in diesem Film ueber 2 Polizisten, einer kurz vor seiner Pensionierung der andere vorm Nervenzusammenbruch, eine enorme Spannung aufzubauen und einen in der naechsten Szene wieder in schallendes Gelaechter ausbrechen zu lassen. Und das ganze zieht sich ueber 4 Filme wo ich nicht sagen kann, welcher besser ist. Als Gauner dienen Triaden, Ex-Cops, Drogenhaendler, Faschisten und alle werden sie von den 2 Cops zur Strecke gebracht. Zwar recht unrealistisch aber sehr Unterhaltsam! :D

Shogun
Bevor ich von dem schon recht altem Film gehoert und ihn mir dann auf DVD gekauft habe, las ich das 1000+ Seiten starke Buch von James Clavell.
Der Film ist recht nahe an das Buch gehalten. Beide vermittelen einen (imho) starken Einblick in japanische Sitte, Kultur und Sprache. Was aber niemals langweillig oder aufgesetzt wirkt.
Das Werk handelt von dem mit Schiff und Manschaft gestrandetem Kapitaen Blackthorne dessen Leben nicht mehr Wert ist, als eine Hand voll Reis, was sich aber sehr schnell aendert. Mehrer Parteien sind an Blackthorns Leben (oder Tot) interessiert. Er geraet zwischen die Fronten von katholischen Missionaren, portugiesischen Haendlern und den japanischen Fuerstenhaeusern und natuerlich ist da noch die huebsche Lady Toda Buntaro Mariko Sama ;) .
Einen spannenden Abenteuerfilm wie diesen, voller Intrigen, den muss man einfach Lieben.


Clockwork Orange
Ein gesellschaftskritischerfilm in einer brutalen (nein, kein billiger Splatter) aber doch unterhaltsamen Verpackung daherkommt. Der letzte Abschnitt der Buchvorlage hats zwar nicht in den Film geschafft aber ist aber trotzdem eine, wenn nicht DIE beste Buch-Verfilmung die ich kenne. Einmalig in dem Film(Buch) die Art wie Geredet und Erzaehlt wird. Ein Mix aus englischem Slang, Woertern aus dem Russischem und in unserm Fall, kommt noch die deutsche Sprache dazu.
Der Film erzaehlt von einer Regierung die mit Gehirnwaesche den Resozialisierungsprozess beeinflussen will und den fatalen Folgen. Die Testperson wird dadurch zu einer willenlosen Huelle...
Der Film schafft es, das man Mitleid mit einem halbstarkem hat, der Leute mit seinen Droogs zusammenschlaegt, ausraubt, vergewaltigt und schließlich einen Mord begeht. Das so nebenbei.


Platoon
Ein (anti)Kriegsfilm (Vietnam) um den es nicht umbedingt um die Feindbekaempfung an sich geht, sondern mehr um das Leben und die Probleme und Sorgen der Soldaten geht.
Charlie Sheen, ein junger High School Absolvent der sich freiwillig zum Einsatz gemeldet hat, kaempft erst mit der physischen und seelischen Belastung des Krieges, bekommt aber mehr und mehr mit wie dieser Krieg gefuehrt wird. Sein Platoon ist in 2 Lager gespalten, die einen Knallharte Kaerle, kein Mitleid mit der oertlichen Bevoelkerung, im Gegenteil sie beuten diese noch aus, ihr Anfuehrer Sgt.Barnes. Das andere Lager wird von dem symphatischen Elias (Willem Dafoe) angefuehrt, man kann ihn schon fast einen Veteranen nennen. Er probiert human zu bleiben in den wirren des Krieges, das Chaos einzugrenzen, er kuemmert sich um seine Leute und handelt nicht so ruecksichtslos.
Das er bei den andern nicht so beliebt ist, wird schnell klar.
Ein riesiges Plus fuer diesen Film, er ist nicht so patriotistisch Angehaucht wie es bei den meisten Kriegsfilmen der Fall ist.



Mad Max Trilogie
Ich mag diese Endzeitszenarien.
Die Oelvorraete gehen langsam aus, wie Welt in der wir Leben zerbricht recht schnell. Es gilt schon bald das Gesetz des Staerkeren. Der Polizist Max ist erst ueberzeugt von seiner Arbeit als Polizist, aber verschiedene Ereignisse wie den Tot seiner Frau+Kind veraendern ihn und sein Leben fuer immer. Der junge, lebensfrohe Polizist mutiert zu einem hartem Einzelgaenger(wenn man von seinem Hund absieht), mit einem Ziel, Rache. In den weiteren Teilen verroht die "Zivilisation" immer mehr. Macht haben nurnoch die, die Energie, Nahrung, Wasser und Waffen besitzen. Wer die Macht hat, ist immer wieder angriffen von Banden ausgesetzt.
Wenn ich an diesen Film denke, hab ich gleichzeitig immer das genauso geniale Computerspiel Fallout I+II im Sinn. Man merkt das der Film eine Basis fuer das Spiel darstellte und findet entsprechend viele Anspielungen.


Braveheart
Den Film kennt wohl jeder. Auch wenn er die Geschichte um William Wallace (der kein Bauer war) nicht zu 100% wiedergibt, eher zu 25% ist er ein mitreissendes und auch sentimentales Meisterwerk, nicht umsonst hat er soviele Oskars abgeraeumt.
Die traurige Liebesgeschichte am Anfang, die epischen Massenschlachten das spektakulaere Ende und zwischendurch die schockierende Politik die von Seitens England ausgelebt wurde. In dem Film stimmt alles, bis auf die geschichtliche Grundlage *g*
Die franzoesische Prinzessin hatte z.B. nie ein Verhaeltnis mit William, weil sie noch ein Kleinkind war, zu seiner Zeit.
Am Ende vom Film stehn mir immer Traenen in den Augen :(


So nun mach ich Feierabend *schaut auf die Uhr*
Morik
 

Beitragvon Kaliostro » Fr 08.Sep.2006 15:57

Auch wenn's bisschen offtopic ist, kann mir jemand die Bedeutung des Wortes "Antikriegsfilmes" erklären? Versteh ich irgendwie nicht^^
Kaliostro
 

Beitragvon DePfaelzer » Fr 08.Sep.2006 16:06

...alle Filme, in denen das Leiden der Menschen durch den Krieg, die Forderung nach Abschaffung des Krieges als Mittel der Politik und die Darstellung der wahren Ursachen des Krieges sowie der Sinnlosigkeit kriegerischer Auseinandersetzungen gezeigt wird.

„Ein Antikriegsfilm ist ein Film, der durch seinen Inhalt und seine Umsetzung den Schrecken des Krieges verdeutlichen soll. Der Titel wird jedoch auch allgemein für Filme verwandt, die sich mit dem Thema Krieg beschäftigen und deren Antikriegshaltung zumindest nicht offensichtlich ist.“

merkmale eines antikriegsfilms:
- Grenze zwischen ‚Gut’ und ‚Böse’ verwischt
- Erziehungs- und Lernprozesse bei Charakteren während des Films
- Positive (also starke, männliche usw.) oder negative (zweifelnde, emotionale usw.) Helden
[FSK 12]: Der Held bekommt das Mädchen.
[FSK 16]: Der Bösewicht bekommt das Mädchen.
[FSK 18]: Alle bekommen das Mädchen!!!

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Beitragvon torsten » Fr 08.Sep.2006 17:28

torsten
 

Beitragvon LittleMissCabyCane » Fr 08.Sep.2006 17:57

LittleMissCabyCane
 

Beitragvon Gwenhwyfar » Fr 08.Sep.2006 20:24

Kurze Anmerkung zu Eine Leiche zum Dessert:
Der chinesische Detektiv Sidney Wang wird gespielt von Peter Sellers, besser bekannt als Inspector Clouseau aus Pink Panter. :P Mein "Liebling" ist übrigens Sam Diamond aka Peter Falk, herrlich! :mrgreen:
Ebenfalls sehr witzig und eine meiner Lieblingskomödien The Producers/Frühling für Hitler. Wenn Max Bialystock und Leo Bloom eine Brodway-Produktion um einem schwulen Hitler, tanzenden Lackleder-Nazidamen, einer sexuell unbefriedigten Eva Braun aus der Feder eines Altnazis in den Sand setzen wollen, kann das nur Spaß für den Zuschauer bedeuten. :mrgreen:

Ich habe zwar keine 10 Lieblingsfilme,doch könnte ich bestimmt ohne Probleme 50 Werke nennen, die ich sehr, sehr gerne sehe bzw. die mir persönlich etwas bedeuten.
12 Monkeys, Das Schloß im Himmel, Chihiros Reise, Der Club der toten Dichter, Before Sunset/Sunrise, Lost Highway, Mulholland Drive, Straight Story, der 38er Robin Hood (Danke Torsten, ich vergaß Errol vollkommen, auch wenn er mit seiner Interpretation in die Fußstapfen des noch größeren Douglas Fairbanks tritt), Amelie, Manche mögen's heiß, Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, Fight Club gehören auf jeden Fall dazu, wurden aber schon ausführlich besprochen. Des Weiteren Sinn und Sinnlichkeit, Tatsächlich...Liebe, Stolz und Vorurteil (die Version mit Laurence Olivier, bloß nicht die mit Keira Nightely :P), Das letzte Einhorn... Mir fallen garantiert noch mehr ein, doch dies ist ja kein Aufzählthread. :mrgreen:

Zu nennen wären aber von mir noch:

Spiel mir das Lied vom Tod Sergio Leone 1968 (ein guter Jahrgang :P)
Ein Meilenstein und ein Meisterwerk. Hier stimmt alles, was soll ich dazu noch erwähnen? Ich liebe besonders den langen Anfang, bis die Männer um Frank die Familie McBain erschießt und beim Treffen des letzten lebenden Familienmitglieds die (kon)geniale Musik Ennio Morricones einsetzt. Das ist Kino, das darf man gar nicht im TV senden. *schnaub* Solche Bilder gehören auf die Leinwand, um ihre gesamte Wucht als Zuschauer aufnehmen zu können.

Betrogen Don Siegel, 1971
Clint Eastwood verletzt in einem Mädcheninternat während des amerikanischen Bürgerkriegs, umgeben von Frauen, die lange keinen attraktiven Mann mehr sahen; psychologische Kriegsführung zwischen den Geschlechtern auf begrenztem Raum - klingt seltsam, ist aber ein Geheimtipp von mir. :P Eastwood spielt großartig, die Damen allesamt ebenfalls.

Die Katze auf dem heißen Blechdach Richard Brooks, 1958
Wie fast alle Tennessee-Williams-Dramen handelt auch dieses Stück (worauf der Film basiert) von Lebenslügen, menschlicher Einsamkeit, ungestilltem sexuellen Verlangen, großen Vaterfiguren, starken und gleichzeitig fragilen Frauen. Seine Gefühlsepen entwickeln ihre Leidenschaft im us-amerikanischen Süden; als sei dort eine Schwüle in der Luft, welche das Innere plötzlich hervorbrechen läßt. Streitigkeiten ergießen sich wie reinigende Gewitter, aus denen die Protoganisten zerstört oder neugeboren treten.
Auch hier kommt es zu einem Gewitter, draußen auf den Feldern und drinnen, in der Kolonialstilvilla von Big Daddy (Burl Ives) . Es ist sein Geburtstag, wahrscheinlich sein letzter. Brick, der jüngere Sohn (nie war Paul Newman attraktiver!) besäuft sich vor Ekel auf die verlogene Umwelt, womit auch seine Frau Maggie (Liz Taylor) gemeint ist. Der ältere Sohn derweil zählt schon mal, wieviele Morgen die Plantage besitzt...
Jeder belügt hier den anderen, täuscht, verstellt sich; aber am Ende siegt die Wahrheit, die nackte Wahrheit. Wie Brick anmerkt: "Wahrheit hat oft etwas Verzweifeltes."
Wenn die verzweifelte Maggie ihrem Mann in einer langen Dialogszene an den Kopf wirft, sie fühle sich wie eine Katze auf einem heißen Blechdach, spätestens dann hat der Film einen gefangen.
Übrigens sei der Sieg einer Katze dort - nach Maggies Worten -, so lange oben bleiben, wie es nur geht. Dieses verzweifelte Klammern am Leben und an dem, was man liebt, teilt sie mit allen Hauptpersonen.
Ich mag Tennessee Williams und neben Endstation Sehnsucht ist dies die beste filmische Umsetzung eines seiner Werke. Filmwissenschaftlich betrachtet vielleicht kein Meisterwerk, aber für mich ein Film, den ich auch nach dem 10. Ansehen klasse finde.
Gwenhwyfar
 

Beitragvon theMoellermann » So 10.Sep.2006 17:19

So, dann will ich auch mal (Reihenfolge ist keine Abstufung :wink:):

"Pi"
Es ist doch immer wieder schön zu sehen, dass auch Hollywood keine Mega-Budgets braucht, um gute Filme zu fabrizieren. Denn was Regisseur Darren Aronofsky ("Requiem for a Dream") hier mit seinem Debut abliefert, ist nicht nur ein guter Film, es ist eine Meisterleistung. Inhaltlich geht es um den genialen Mathematiker Max Cohen (brilliant: Sean Gulette), der versucht, ein Muster in der Zahl "Pi" zu finden, um damit die Natur zu erklären. Zur Hilfe steht ihm dabei sein Mentor und ehemaliger Lehrer. Zu anderen Personen hat er so gut wie gar keinen Kontakt. Doch dann gerät er in arge Bedrängnis: eine Gruppierung von Juden, die ein Zahlensystem in der Tora suchen, und eine Wall Street Firma, die sich durch Max' Erkenntnisse erhofft, Aktienkurse vorhersagen zu können, gehen immer radikaler vor, sodass Max bald in allem und jedem eine Bedrohung sieht. Die Suche nach dem Muster in Pi führt ihn an den Rand des Wahnsinns und sogar ein Stück darüber hinaus.
Das ganze ist technisch kongenial umgesetzt: eine rasant geschnittene Flut von wackeligen und psychedelischen Bildern überrennt den Zuschauer. Dadurch, das der Film in schwarz/weiß gedreht ist, ist es zwar teilweise sehr schwer, der Handlung zu folgen (zum Beispiel bei der Verfolgungsjagd oder Max' Wahnvorstellungen), aber gerade daraus zieht der Film seine Energie. Nach 89 krassen Minuten, die der Zuschauer gefesselt im Sessel verbracht hat, wird er mit einer brutalen, aber logischen und äußerst klugen Aufschlüsselung wieder losgelassen. Ein irrer, aber genialer Tripp an die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn.

"About a Boy oder: Der Tag der toten Ente"
Nachdem mich die Verfilmung von Nick Hornbys erstem Roman, "High Fidelity", eher enttäuscht hat, so ist die Adaption seines zweiten Bestsellers "About a Boy" nur um so besser gelungen. Die Brüder Paul und Chris Weitz ("American Pie", "Reine Chefsache") setzt hier, in ihrem dritten Film, anstatt auf schräge und oberflächliche Witze wie in ihrem Debutfilm "American Pie" eher auf unterschwelligere Ironie, die für Hornby typisch ist und hier perfekt zur Geltung gebracht wird. Inhalt: Will (Hugh Grant) ist ein Mittdreißiger, der der festen Überzeugung ist, jeder Mensch sei eine Insel und lebe für sich allein. Das er es mit dieser Einstellung noch nicht zu einer Familiengründung gebracht hat, ist natürlich klar, und als die Frau seines besten Freundes ihn mit ihrer alleinerziehenden Freundin zu verkuppeln versucht, wird ihm klar, worin die Quelle des perfekten One-Night-Stands versteckt: in alleinerziehenden Müttern. So gibt er sich als alleinerziehender Vater aus und geht zu einer Gruppentherapie für Eltern, die von ihren Partnern verlassen worden sind, wo er auch prompt Erfolge verzeichnet. Doch dann wird sein ganzes Leben über den Haufen gekippt, als er bei einem Treffen der alleinerziehenden den zwölfjährigen Außenseiter Marcus (Nicolas Hoult) kennenlernt.
Mit viel Charme, Ironie und Romantik, sowie tollen Schauspielern (besonders hervorzuheben sind Hugh Grant, Nicolas Hoult und Toni Colette) brilliert dieser Film. Die Handlung ließen die Gebrüder Weitz glücklicherweise im Gegensatz zu "High Fidelity" in England, anstatt sie nach Amerika zu übertragen, was den Film nur gut tut. Lustig, anspruchsvoll und romantisch: perfekt.

"American History X"
So paranoid und verrückt Regisseur Toni Kaye auch sein mag, mit "American History X" hat er einen brillianten Film abgeliefert.
Es geht hier um den Neonazi Derek (Edward Norton), der zwei Schwarze, die sein Auto klauen wollen, umbringt und darauf drei Jahre hinter Gitter wandert. Hier ändert er seine Meinung, muss aber nachdem er freigelassen worden ist feststellen, das sein 16-jähriger Bruder Danny (Edward Furlong) nun in denselben Kreisen verkehrt, wie er damals. Verzweifelt versucht er, Danny aus den Sümpfen von rechter Ideologie und Faschismus herauszuziehen.
Für viele Kritiker des Films ist der Hauptkritikpunkt, dass Derek nur "bekehrt" wird, da ihn seine Ideologie im Gefängnis enttäuscht, doch ein zentraler Satz im Film spricht deutlich dagegen: "Das Leben ist zu kurz, um immer nur zu hassen." Aber auch wenn man den Film fälschlicherweise als faschismusverherrlichend ansieht, ist er dennoch ein ganz heißer Anwärter auf die volle Punktzahl, da technisch alles richtig gemacht wird, was richtig zu machen ist: Regisseur Tony Kaye zeigt die Bilder, die im "heute" spielen in Farbe, während die Erinnerungen, mit denen Derek versucht, seinen Bruder zu "retten", in schwarz/weiß gedreht sind. Schauspielerisch sieht man zwar nicht allzu viel, was auffällt, aber alle liefern solide Vorstellungen ab, allen voran Edward Furlong und Edward Norton, die die beiden Brüder verkörpern. Ein toller Film, der zum Nachdenken anregt.

"Sommersturm"
Viele werden nicht verstehen, warum ich diesen Film unter die besten zehn stelle, aber der Film hat für mich persönlich einfach eine immens hohe Bedeutung. Zur Handlung: eine bayrische Rudergruppe inklusive den besten Freunden Tobi (Robert Stadlober), Achim (Kostja Ullmann), dessen Freundin Sandra (Miriam Morgenstern) und der hübschen Anke (Alicja Bachleda-Curus), die in Tobi verknallt ist, fährt ins Mitteldeutsche, um an einem Wettkampf teilzunehmen. Doch statt der von den Jungen heiß ersehnten "Berliner Mörderbusen-Weibermannschaft" erscheint das Team des RC Queerschlag, welches nur aus Schwulen besteht. Für Tobi, der schon des längeren ein Auge auf seinen besten Freund Achim geworfen hat, wird der Sommer zu einem Durcheinander der Gefühle, welches in einem schweren Sommersturm seinen dramatischen Höhepunkt findet.
Ich kann nicht sagen, das der Film technisch brilliert, auch wenn die Kameraarbeit teilweise sehr hübsche Landschaftsaufnahmen zeigt. Die einzige Meisterleistung, die Regisseur Marco Kreuzpaintner ("Ganz und Gar") abliefert, ist die Sexszene, die er in wunderbar melancholischen Bildern und absoluter Stille zeigt. Wie gesagt, keine große Filmkunst, aber der Film war der erste, von dem ich mich in Bezug auf meine Homosexualität ernstgenommen gefühlt habe, deshalb hat er diesen hohen Stellenwert für mich.

Die "Herr der Ringe"-Trilliogie
Tja, was soll man zu dieser Filmtrilliogie sagen? Peter Jackson gelang das Unmachbare: Tolkiens 1.200 Seiten-Epos so zu verfilmen, dass die Fans der Reihe nicht aufschrien, es aber dennoch nicht langweilig für die, die die Bücher nicht gelesen haben, wurde. Zum Inhalt und zur technischen Seite gehe ich hier nicht weiter ein, weil eh jedem klar sein dürfte, was für Meisterleistungen hier erbracht wurden. Nach der "Herr der Ringe"-Trilliogie bin ich auf jeden Fall zu dem Schluss gekommen, dass ich mich unter einem Kritikpunkt auch über eine "Dark Tower"-Verfilmung freuen würde: wenn Peter Jackson für Drehbuch, Regie und Produktion verantwortlich zeichnete.

"Collateral"
Michael Mann inszenierte mit diesem Film nach "Heat" seinen zweiten großen Thriller, der einen nicht mehr loslässt.
Es geht um den Taxifahrer Max (Jamie Foxx), der eines Nachts den Profikiller Vincent (Tom Cruise) aufliest, ohne zu wissen, dass er schon bald in eine Mordreihe verwickelt ist. Denn Max bekommt von Vincent den Auftrag, ihn zu fünf Opfern zu fahren. Dabei entsteht zwischen den beiden unterschiedlichen Charakteren eine Art Hass-Freundschaft.
Der Film lebt von den beiden brilliant agierenden Schauspielern Tom Cruise und Jamie Foxx. Atmosphärisch hat er zwar auch einiges zu bieten, aber ohne die Wortduelle der beiden wäre er nicht halb so fesselnd. Auf interessante Art und Weise lässt Regisseur Michael Mann ("Heat", "Miami Vice") eine Art von Freundschaft zwischen den beiden Charakteren entstehen, die auf der Abhängigkeit voneinander baut. Ganz großes Kino, gespickt mit tollen Bildern vom nächtlichen L.A.


Das war's eigentlich mit meinen Lieblingsfilmen ... auch in Frage kommen würden "Leon - Der Profi", beide "Dawn of the Dead"-Versionen, "Das Schweigen der Lämmer", "Reservoir Dogs" und "Pulp Fiction", und und und, aber keiner der aufgezählten Filme hat für mich die Brillianz und den absolut letzten Schliff, so dass ich sage, der gehört ohne Kritikpunkte zu meinen absoluten Lieblingsfilmen.
theMoellermann
 

Beitragvon Meat » So 10.Sep.2006 23:48

Meat
 

Beitragvon Gio » Mo 11.Sep.2006 03:40

Gio
 

Beitragvon Meat » Mo 11.Sep.2006 11:32

Meat
 

Beitragvon Meat » Do 14.Sep.2006 16:38

Da erstens dieser Thread schon ziemlich nach unten rutscht und zweitens einige andere das Thema schon auf Serien ausgedehnt hatten will ich dazu auch mal was loswerden:


Frasier

Hier kann es überhaupt keine Diskussion geben, Frasier ist die beste Sitcom aller Zeiten. Dazu braucht man keine im Grunde beteutungslosen Dinge wie Emmys, Darstellergehälter und Laufzeit anführen, fast jede einzelne Folge spricht in dieser Hinsicht Bände.
Besondern angetan hat es mir der niveauvolle und originelle Humor, man kriegt nicht zum zehnten mal die selben unter der Gürtellinie angesiedelten Pointen zu hören. Ich kann gar nicht mehr zählen wie oft ich vor dem Fernseher lag und lachen musste bis ich keine Luft mehr bekam. Dagegen komme ich bei anderen hoch gelobten Sitcom (Friends, Sex and the City, King of Queens) meistens nicht über ein müdes Grinsen hinaus.
Aber auch die Charaktere erreichen bei Frasier eine beispiellose Tiefe, vor allem weil die Serie sich oft viel Zeit für ihre Personen nimmt, und nicht zwanghaft in jeder Szene lustig sein will. Hinzu kommen die hervorragenden Hauptdarsteller, großartige Autoren und eine technisch perfekte Inszenierung.
Leider ist Frasier auch der traurige Beweis dafür, dass sich Qualität nicht immer durchsetzt. Während die Serie in praktisch allen anderen Ländern sehr erfolgreich läuft hat man sie in Deutschland den Fernsehpublikum fast völlig vorenthalten, bzw. ins Nachtprogram abgeschoben.


Dr. House

Eigentlich hatte ich nie etwas für Arztserien übrig, weder für das öde, pseudodramtische ER-Gedusel und schon gar nicht für die vor Gutmenschentum nur so triefende Schwester Stefanie. Dann sah ich Dr. House und fand die Serie auf Anhieb genial, gerade weil die Hauptperson, Dr. Gregory House (mit Hugh Laurie glänzend besetzt), so völlig anders ist. Der Mann ist zynisch, übellaunig und verachtet Patienten und Kollegen gleichermaßen. Wie er andere auflaufen lässt und sich über sie lustig macht ist allein schon in jeder Folge ein Genuss. Hinzu kommen die interessanten medizinischen Probleme, die schon fast im Stil eines Krimis gelöst werden.


Twin Peaks

Wie könnte ich als großer Fan von David Lynch Twin Peaks nicht erwähnen? Die Serie hat eine bespiellose Atmospäre, zahllose dunkle Geheimnisse und eine Fülle an mysteriösen und skurilen Charakteren. Dabei gleibt sie aber im großen und ganzen rational erfassbar, aber natürlich erkennt man klar Lynch’ Handschrift. Twin Peaks ist die Mutter aller Mysteryserien die für spätere Erfolge wie Akte X erst den Weg bereitet hat.


Monk

Ein herrlich schrulliger Detektiv, spannende und überraschende Fälle und eine perfekte Mischung aus Krimi, Komödie und Drama zeichnen Monk aus. Tony Shalhoub spielt die Hauptrolle fantastisch, man hätte keinen besseren für den Neurotiker Monk finden können. Dabei zeichnet sich die Serie gerade in ihren ernsten Momenten aus, wenn man erst noch über Monk gelacht hat und dann sieht wie sehr in seine Zwänge plagen. Gerade die ambivalente und liebenswürdige Hauptfigur hat mich zu einem großen Fan von Monk gemacht.


Ohne weitere Ausführung möchte ich noch Becker, Seinfeld und Cheers als hervorragende Serien erwähnen.
Meat
 

Beitragvon susa » Do 14.Sep.2006 17:35

Als erster fällt mir da Psycho ein, zum einen, weil ich mich zur Zeit viel mit dem Film und desen Wirkung beschäftige(n muss), zum anderen weils einfach ein unglaublich guter FIlm ist.

Der Inhalt dürfte bekannt sein,daher nur ne kurze Zusammenfassung: Marion Crane erleichtert ihren Chef um 40.000$. Nicht aus Geldgeilheit, sie ist eigentlich ein guter, ehrlicher Mensch, aber sie denkt dieses Geld sei die einzige Möglichkeit eine offizielle und "richtige" Beziehung zu ihrem Freund Sam Loomis aufzubauen. Sie kauft sich nun ein Auto um fährt los Richtung Phoenix, um dort Sam zu treffen. Unterwegs macht sie Rast in Bates Motel- und was dort geschieht, ist ja ohnehin in die Filmgeschichte eingegangen.

Achtung: Spoiler!
Kurz gesagt: in meinen Augen handelt es sich bei diesem Film um ein Meisterwerk. Hitchcock spielt wie ein Virtouse mit den Erwartungen der Zuseher- der Film beginnt als "Fluchtgeschichte", Marion stiehlt und haut ab. Was wird nun passieren? Wird sie ertappt? Eingesperrt? Der Zuseher mag Marion, sie scheint ein netter Mensch zu sein, der nun mal einen Fehler gemacht hat, ihr gelten seine Sympathien. Als ein Polizist sie unterwegs anhält hofft der Zuseher dass sie nicht auffliegt. Und nein, sie bekommt keinen Ärger, sondern vielmehr den Tipp, sich ein Zimmer für die Nacht zu nehmen. Und das tut sie auch.
Dann plötzlich ändert sich alles, und aus dem harmlosen..nennen wir es mal Krimi wird ein Horrorfilm.
Norman Bates tritt auf. In Begleitung seiner Mutter. :mrgreen:

Und plötzlich ist nichts mehr wie es war. Der große Star des FIlms, Janet Leigh, stirbt schon nach gut ner halben Stunde und der Zuseher hat seine Identifikationsfigur verloren. (Obwohl jemanden, der das Buch gelesen hat, das nicht verwirren wird. Im Buch stirbt Marion schon auf Seite 30, glaub ich.). Dann wäre da noch Norman Bates. Auch wenn heutzutage jeder, der den Namen hört, Bescheid weiß, ist Norman Bates anfänglich nicht unsympathisch. Ein wenig verschroben, vielleicht. Ein wenig seltsam, vielleicht. Ein wenig unbeholfen, vielleicht. Aber trotzdem nett, irgendwie.

Wie Hitchcock den Zuseher bei Psycho manipuliert ist beinahe einzugartig. Kaum eine Erwartung wird erfüllt, ständig werden falsche Fährten gelegt und Mitleid neu verteilt.

Jedesmal wenn ich den FIlm sehe handel ich mir in der Szene, in der man die mumifizierte Mutter im Keller dann endlich sieht, nen kleinen Herzinfarkt ein. Der Drehstuhl und die Lampe, die hin und her schwenkt- jedesmal, ehrlich! :P

Übrigens- ist euch schon mal aufgefallen wie der Psychiater in Halloween heißt? Sam Loomis.




Dann wäre da noch Pulp Fiction.
"Der Pfad der Gerechten ist zu beiden Seiten gesäumt mit Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei böser Männer. Gesegnet sei der, der im Namen der Barmherzigkeit und des guten Willens die Schwachen durch das Tal der Dunkelheit geleitet. Denn er ist der wahre Hüter seines Bruders und der Retter der verlorenen Kinder. Und da steht weiter ich will große Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, daß sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe.

Darüber will ich jetzt gar nicht viel sagen. Den Inhalt spar ich mir, ich nehme an dass der hinlänglich bekannt ist, und ausserdem wäre eine detailierte Beschreibung viel zu kompliziert. :P
Pulp Fiction ist mit vollem Recht ein Kultfilm. Ein hervorragendes Darstellerensemble, die ihre Rollen mehr als nur ausfüllen (John Travolta spielt nicht Vincent Vega, er ist Vincent Vega), eine spannender, verschachtelter Plot zum Mitdenken, grandiose Musik, skurrile Details (Samuel Jacksons Brieftasche mit dem Bad Motherf*cker drauf ist zum Schreien!) und vor allem herrliche Dialoge. Herrlichste Dialoge! :mrgreen:

Pulp Ficiton ist einfach cool- zum ersten Mal sieht man Profikiller in Diskussionen darüber, wie neugierig ihre Kollegen sind oder wie ein Big Mäc in Frankreich genannt wird. Uma Thurman darf den schlechtesten Witz der Welt erzählen und Christopher Walken eine Uhr in seinem Popsch verstecken. Dieses Gangster sind so normal, das sie zum Schreien komisch sind. Sie sind so normal, das sie schon mal aus Versehen jemanden den Kopf wegschießen (uups, da war ein Hubbel auf der Straße). Sie sind so normal, sie tratschen, koksen, essen und tanzen. Oh yeah.

Ach ja, eines noch: die einzige Figur, die ich nicht pack, ist die bescheuerte ich-will-nen-dicken-Bauch-haben- Freundin von Bruce Willis. So eine blöde Blume!

Übrigens, passend zu meinem erst-erwähnten Film: Tarantino verwendet in Pulp FIciton einen typisch Hitchcock´schen Mac Guffin- oder weiß irgendwer von euch was da in dem Koffer so strahlt?




Okay, ich teile jetzt meine geheime Leidenschaft mit euch. Ich bin bekennender Indiana Jones- Fan. So, jetzt isses raus.
Mein Lieblingsteil ist Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. Der dritte Teil ist meines Erachtens einfach der lustigste von allen, und ausserdem ist Sean Connery als Vater Jones mit dabei. Mehr Argumente brauch ich nicht.

Indy muss den heiligen Gral finden, am besten bevor die Nazis das tun. Das Problem dabei ist, das Papa Indy, der der Grals- Experte der Familie ist, von den Deutschen aus eben diesem Grund gekidnappt wurde. Junior muss nun also a. den heiligen Gral finden, b. seinen Paps aus dem Schlamassel rausholen, c. die Frauen betören und d. sich feste prügeln. Soweit zum Inhalt- Gröbstens verkürzt. :mrgreen:

Ich hab den FIlm schon so oft gesehen, und jedesmal find ich ihn aufs Neue witzig. Wenn Indy durchs Fenster einsteigt um seinen Vater zu befreien, dieser ihm eine Vase über den Kopf zieht und sich dann folgender Dialog entwickelt:
Indy Senior: Ich dachte du wärst einer von den Nazis!
Indy Junior: Vater...die kommen für gewöhnlich nicht durchs Fenster. :mrgreen:

Oder am Ende:
Indy Senior: Junior, warum nennst du dich eigentlich immer Indiana? Unser Hund hieß so!
Indy Junior: Ich habe sehr viele schöne Erinnerungen an ihn. :P

Wenn Indiana Jones auf Hitler trifft und dieser ihm ein Autogramm gibt; die Fallen auf dem Weg zum Gral; der letzte der drei Ritter, der den Gral bewacht; ja alleine die Rückblende in Jones Jugend zu Beginn, die seinen ganzen Charakter zusammenfasst oder jene Szene, in der Vater und SoOhn bemerken dass sie beide was mit derselben Far, nämlich Elsa, hatten- dieser Film ist einfach unbezahlbar. Herrlich! Und vor allem ist der Film dabei nicht dumm. Leichtes Popcornkino, das ja, aber in dieser Einschränkung mit Niveau und Hirn.

P.S.: Übrigens- die Rolle des jungen Indiana Jones spielt River Phoenix.

Das wars mal für den Moment. Es gibt zwar noch einige Filme, über die ich gerne schreiben würde- North by Northwest, Nightmare on Elm Street 7 (yep, das ist mein Lieblingsteil), vielleicht auch Sieben und auf jeden Fall Casablanca, Vom Winde verweht und Die Nacht vor der Hochzeit. Ein andermal vielleicht. :sweet
susa
 

Beitragvon torsten » Do 14.Sep.2006 19:45

torsten
 

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