Hatte heute das Vergnügen (man kann es wirklich so nennen) endlich mal wieder einen richtig guten Film bewundern zu können: The Eye!
Die Hongkong-Produktion erzählt die Geschichte einer blinden Violonistin, die mittels einer Hornhauttransplantation wieder ihre Sehkraft zurückerhält. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer, denn schon kurz darauf wird sie von Personen angesprochen, die längst verstorben sind, und jetzt als Geister durch die Welt der Lebenden irren. Bevor ihr die Seelen der Toten den Verstand rauben können, macht sie sich auf die Suche nach der Person, der sie ihr Augenlicht zu verdanken hat ...
Zugegeben, vieles an "The Eye" lässt einen unmittelbar an "The sixth sense" denken bzw. an dessen Regisseur M. Night Shyamalan. Dennoch ist der Film der Pang-Brüder alles andere als eine Kopie. Ohne besondere Gore- und Splattereffekte schaffen die beiden eine bedrohliche Atmosphäre, die sich bereits nach den ersten Minuten wie ein schwarzes Tuch über die Darsteller bzw. die Story legt und sich erst zum Ende hin wieder auflöst. Schnelle Schnitte und hektische Kamerafahrten wird man hier ebenfalls nicht finden, statt dessen herrscht ein moderates, ja fast langsames Tempo, dass allerdings die Spannung und Bedrohlichkeit nur verstärkt - ähnlich macht es ja auch ein gewisser Shyamalan. Wer also mal was anderes als Splatter und Blutorigen sehen möchte und mal wieder Lust auf etwas gepflegten Horror hat, dem kann ich diesen tollen Film nur ans Herz legen, bevor er - und da bin ich mir ziemlich sicher - von den Herren aus Hollywood aufgekauft und in ein herzloses Remake verwandelt wird.