von torsten » Mo 16.Aug.2004 12:47
Dieser Beitrag dürfte für euch von Interesse sein (danke an phantastik-news.de):
Für eine faustdicke Überraschung konnte „Alien vs. Predator“ an diesem Wochenende in den USA sorgen. Die von Kritikern verdammte Zusammenführung der beiden erfolgreichen SF-Franchises von Fox konnte nach vorläufigen Schätzungen mit 38 Millionen Dollar fast alle Erwartungen und Vorhersagen für dieses Wochenende bei weitem übertreffen.
Schon am ersten Tag konnte „Alien vs. Predator“ (AvP) so viel einspielen, wie der indirekte Vorgänger, „Alien: Die Wiedergeburt“, 1997 am ganzen Startwochenende umsetzte, nämlich um die 17 Millionen Dollar und die Wochenend-Zahl von AvP entspricht fast dem US-Gesamteinspiel(!) des letzten Alien-Films.
Regisseur Paul Anderson, der sich durch eine Reihe unterhaltsamer, von der Kritik aber oft verhasster und am US-Boxoffice grausam durchgefallener Genre-Filme wie „Event Horizon“ und „Star Force Soldier“ und den (an den Kinokassen erfolgreicheren) Videospiel-Adaptionen „Mortal Kombat“ und „Resident Evil“ einen Namen machen konnte, lieferte damit seinen ersten Blockbuster ab.
Und auch wenn an den nächsten Wochenenden erfahrungsgemäß Einspiel-Einbrüche von über 60% zu erwarten sind und es deshalb absolut nicht sicher ist, ob der Film die 100 Millionen Dollar Grenze überspringen können wird, steht jetzt schon mit einiger Sicherheit fest, dass AvP (wenn man die Inflation mal außen vor lässt) der erfolgreichste Film beider Serien werden wird. Bisher konnte sich damit „Aliens – Die Rückkehr“ von James Cameron mit ca. 85 Millionen Dollar US-Einspiel im Jahre 1986 rühmen.
Bei beiden Serien waren eigentlich keine weiteren Folgen erwartet worden. Nachdem das Einspielergebnis von „Predator 2“ im Jahr 1990 dem Studio deutlich machte, dass der Erfolg des ersten Teils von 1987 eher (dem im zweiten Teil nicht mitspielenden) Arnold Schwarzenegger zugerechnet werden musste, kam für die Serie schnell ein jähes Ende, auch wenn es immer wieder Gerüchte um einen drittel Teil (u.a. unter der Regie von Robert Rodriguez) gab. Bei der Alien-Serie konnten die späteren Teile 3 und 4 nicht an den Erfolg der Vorgänger „Alien (1979)“ und „Aliens (1986)“ anschließen, die beide Blockbuster waren und heute als moderne Klassiker gelten. Sowohl „Alien 3 (1992)“, als auch „Alien: Die Wiedergeburt (1997)“ schafften in den USA nur enttäuschende ca. 50 Millionen US-Dollar an der Kinokasse und konnten sich erst durch jeweils weitere 100 Millionen aus den weltweiten Kinokassen und durch den Heimvideomarkt amortisieren. Auch hier gibt es seit Jahren Fortsetzungsgerüchte, „Alien 5“ ist aber momentan nicht in Sicht...
Die US-Kritiken konnten sich mit AvP in der Mehrzahl wenig anfreunden und bedachten insbesondere Regisseur Paul Anderson mit teilweise gar garstigen Worten wie „James Cameron für Arme“, wobei man bei Lektüre einiger Kritiken durchaus den Eindruck hat, dass sich der Kritiker verpflichtet fühlte, „wie üblich“ einen Film dieses Regisseurs zu verreißen, der wie kaum ein anderer im Visier der US-Kritiker steht.
Vorhersagen für den Start des Films bewegten sich meist im Bereich 30 Millionen und darunter, man hatte offensichtlich unterschätzt, wie beliebt beide Franchises bei den Fans noch sind. Eine interessante Parallele ergibt sich dadurch zum letztjährigen „Freddy vs. Jason“, der auch erfolgreicher war, als es die Solofilme dieser beiden Franchises „alleine“ je waren. Es bleibt abzuwarten, ob der Erfolg von AvP jetzt eine der beiden Alien- oder Predator-Solo-Franchises wieder belebt oder selbst Fortsetzungen erlebt. Für letzteres spricht, dass das Konzept, die Giger-Aliens und die Jäger aus „Predator“ einander gegenüberzustellen, seit über einem Jahrzehnt in anderen Medien (insbesondere Comics und Computerspiele) erfolgreich funktioniert. Auch sind jetzt natürlich weitere „vs.“-Filme zu erwarten.