Hmmm, "Kill Bill Vol. 2"...
Was soll ich sagen, ein wirklich seltsames Stück Film !
Ich sah' ihn gestern Abend in der Spätvorstellung und war dann doch etwas irritiert, was auch an zum Teil an meiner Müdigkeit und der aus der Laufzeit von 137 Minunten resultierenden Späten Stunde gelegen haben mag. Aber ich muß ihn mir, da ich den ersten Teil nun schon unzählige Male gesehen habe, auf jeden Fall noch einige Male anschauen um mir ein klareres Urteil bilden zu können.
Fest steht auf jeden Fall schon einmal, das Tarantino in Punkto Dialogen und Schlüsselszenen mal wieder ganze Arbeit geleistet hat. Es gibt Szenen, die in Ablauf und Aufbau sogar schon an "Pulp Fiction" erinnern.
SPOILER
SPOILERENDE
Was mir deffinitiv mißfällt ist der an den Anfang gestellte und schon aus dem Teaser allseits bekannte Monolog der "Braut" zum Geschehen selbst. Das wirkt meiner Meinung nach etwas billig und deplaziert. Die Geschichte sollte demnach, so finde ich, unmittelbar mit Kapitel 6 beginnen, das uns in einer schwarzweiß Rückblede an den Ausgangspunkt der Geschichte fürt, und somit eh schon einen gelungenen Anfang darstellt bzw. darstellen würde, wäre dem nicht das direkt - in - die - Kamera - sprechen von Uma Thurman vorangestellt.
Wie dem auch sei. Nach einem allgemein etwas zähen Anfang (im Vergleich zum grandiosen direkt - ins - Geschehen - werfen von Teil 1 !), bei dem auch erstmalig ein (von Robert Rodriguez) eigens für desen Film komponierter Italowesternscore dominiert, anstatt wie bei Mr. T sonst üblich einige kultige Soundkollagen und/oder Musikstücke, was ebenfalls etwas befremdend auf mich gewirkt hat, kommt der Film dann allmälich in Fahrt. Tarantino schafft es natürlich auf seine im eigene Art einen mitten in die Story hinein zu versetzen. Einige großartige Dialoge, unvorhersehbare Wendungen (bei aller offenkundigen Vorhersehbarkeit der Story), interessante neue Charaktere, einschließlich "Bill", den man nun, im Gegensatz zu Teil 1, endlich zu Gesicht bekommt, und der für den in Ehren gealterten David Caradine DIE Rolle seines Lebens sein dürfte (sowie die "der Braut" für Uma Thurman !), geniale Zeitsprünge (das wirkliche Markenzeichen Tarantinos), und ein im Laufe der Zeit immer besser werdender Score (in dem nun auch wieder die Klassiker aus Tarantino's Plattensammlung dominieren) machen den Film sehr sehenswert.
Einige Dinge wirken jedoch auch etwas deplaziert auf mich :
Zum einen sind einige der Dialogpassagen, trotz ihrer Brilianz, etwas zu lang geraten. Der Film hat ein eher schleppendes Tempo, obwohl er sich in einigen Actionhöhepunkten zwischendurch wieder etwas entlastet.
SPOILER
SPOILERENDE
Aber versteht mich nicht falsch, "Kill Bill" ist und bleibt immer noch ein klasse Zweiteiler, der weitaus mehr Stärken als Schwächen besitzt. Es ist zwar schwehr, sich aufgrund der völlig unterschiedlichen Tempi einen einzigen 244 minütigen Film vorzustellen (ich denke, als einen einzelnen Film hätte ihn Tarantino völlig anders geschnitten !) aber vielleicht kommt das ja noch mit der Zeit, wenn der 2. Teil genau so gereift ist wie es der erste Tat.
Ich werde ihn mir dieser Tage auf jeden Fall noch einmal anschauen und sehen, wie er beim zweiten Mal auf mich wirkt. Auf einige Szenen, wie z. Bsp. (und das kann man ruhih ohne Spoiler erwähnen) den Zweikampf der "Braut" mit der einäugigen Elle Driver, freue ich mich sehr, denn der gehört so ziemlich zum kraftvollsten und mitreißendsten was dieses Werk zu bieten hat.
Zuck.