Natural Born Killers

Alles rund um Kino und TV

Moderator: Maik

Beitragvon theMoellermann » Mi 16.Jun.2004 20:10

Kein Problem! :wink:
theMoellermann
 

Beitragvon Milos » Do 17.Jun.2004 12:12

Milos
 

Beitragvon Gwenhwyfar » Mo 12.Jul.2004 14:01

Gestern nacht lief der Film auf Pro7 - gegen 1:15 Uhr, ob er geschnitten war, keine Ahnung. Jedenfalls bekam ich zufällig endlich die Gelegenheit, Natural born killers zu sehen. Ja, erst jetzt, Asche auf meine Nase.
Nach schnellem Überfliegen des Threads, muß ich leider gestehen, ich gebe schon wieder unserer weißen Claudia vollkommen Recht. :aehm :P
Würde ich einen Film drehen, genauso hätte der ausgesehen. *hüstel* Tarantinos Hand war stark erkennbar, und ein paar Szenen (besonders die mit dem Indianer) kamen mir von Oliver Stone ein wenig selbstabgekupfert vor. Zum Beispiel erinnerte mich einiges an seinen Doors-Film. :eek13: Jedoch bin ich wahrlich kein Stone-Kenner, richtiges Hintergrundwissen und Erfahrung mit seinen Filmen fehlt mir; deshalb sind dies nur Behauptungen.

Zum Inhalt - eine wunderbare Tarantino-Stone-Lynch-Easy Rider- Melange. Herrlich! Alptraumhafte Gewaltszenen lösen visionäre und surreale ab, dazwischen funkelt immer wieder die fast ins Kitschige gleitende Liebe der beiden. Amor vincit omnia - sowie den Rest der medienverseuchten westlichen Gesellschaft. :mrgreen:
Klasse Film. Gewaltverherrlichend und brutal? - ja, absolut, aber auch mehrschichtig und selbstironisch, konsequent im Handlungsverlauf und in seinen Aussagen. Schön. Und zwar so schrecklich schön, daß ihn halt nicht jeder mag. :P
Gwenhwyfar
 

Beitragvon White Claudia » Mo 12.Jul.2004 14:16

Ähm, entschuldige mal, Gwenny...aber wie genau darf ich dieses "schon wieder" mit dem nachgeschobenen Hüsteln und dem Ähm-Smiley verstehen, hm? Überrascht mich nicht im Geringsten, dass du mir wieder mal zustimmen musst... :wink:
White Claudia
 

Beitragvon Gwenhwyfar » Mo 12.Jul.2004 14:21

Nun ja, ich dachte, langsam wird's langweilig. Am besten schreib ich einfach in meine Signatur "Bin immer der Meinung des göttlichen Claudia." :mrgreen:
Gwenhwyfar
 

Beitragvon White Claudia » Mo 12.Jul.2004 14:34

Na endlich bist du von selber drauf gekommen. Ich dachte, es wäre vielleicht doch ein wenig zu unverfroren, wenn ich dir das von mir aus nahelege. Aber du hast ja wiedermal mitgedacht. Weiter so! :mrgreen:
White Claudia
 

Beitragvon torsten » Mo 12.Jul.2004 22:07

Auch wenn`s nicht hier her passt, Claudia - schließlich ist das ein Thread für Natural Born Killers - aber mit Starship Troopers bin ich vollkommen deiner Meinung. ST wird noch immer sträflich unterschätzt und gerne als sinnloser "Metzel-Streifen ohne Sinn und Verstand" angesehen, dabei ist der Film zweifellos einer der besten Satiren bzw. Gesellschaftskritiken der vergangenen Jahre. Meines Wissens ist Verhoevens Streifen auch so ziemlich der einzige SciFi-Film, der "den Spiegel umdreht"; soll heißen: Diesmal sind nicht WIR es, die von bösen Aliens angegriffen werden, sondern umgekehrt. Warum den wenigsten diese Rollenverteilung aufgefallen ist, ist mir übrigens ein Rätsel - oder sind wir schon so gleichgültig geworden? Die wenigsten Filmemacher hatten bisher den Mut gehabt, so hart mit dem Kriegstreiben im Allgemeinen bzw. dem der Amerikaner ins Gericht zu gehen - aber irgendwie ist das alles auf der Strecke geblieben. Übrigens: Angesichts der "Taten" eines gewissen George W. kommt mir die Story des Films fast schon prophetisch vor. Ich meine, tausche die Erde im Film mit den USA aus bzw. Klendathu mit dem Irak - und was hast du dann? Denke, du weißt worauf ich hinaus will ...
Aber jetzt will ich nicht weiter stören, sondern überlasse diesen Thread wieder den NBK-Hassern und -Freunden (ich finde den Film übrigens toll, eine brilliant umgesetzte Mediensatire). :D
torsten
 

Beitragvon fisherman » Mi 14.Jul.2004 12:11

ich denke auch das verhoven eher zum denken animiert!
schaut bloß nicht den zweiten Teil!


natural born... war nett :twisted:
fisherman
 

Beitragvon Kaliostro » Di 13.Dez.2005 17:19

Kaliostro
 

Beitragvon Dunkler Mann » Mi 14.Dez.2005 21:19

Dunkler Mann
 

Beitragvon alacienputa » Sa 17.Dez.2005 09:19

Wie ich auch shcon einmal geschrieben hatte, halte ich den FIlm für die beste Medien Schelte die es je gab. Und das er gar nicht so brutal sei.... klar ist das und zwar nicht nur optisch sondern vor allem psychologisch.....
alacienputa
 

Beitragvon Kaliostro » Sa 17.Dez.2005 13:15

Die Reaktion der Kritiker fand ich sowieso total bescheuert ^^
Ich glaub die haben den Film überhaupt gar nicht im Zusammenhang gesehen sondern sich nur über die (meiner Meinung nach wenigen) expliziten Gewaltdarstellungen aufgeregt anstatt mal ein bisschen über den Film nachzudenken... Obwohl das für den Film sicherlich eine gute Werbung war... Galt ja ewig als "brutalster Film des letzten Jahrzents" etc.

MfG Jochen
Kaliostro
 

Beitragvon Kaliostro » Di 20.Dez.2005 20:02

Hab mir den Film gestern Abend nochmal angesehen und muss sagen dass er wirklich ein Meisterwerk ist!

Robert Downey Jr. hab ich bisher in keinem anderen Film gesehen, jedoch muss ich sagen der spielt den Wayne Gayle wirklich saugeil! :D

Tommy Lee Jones in der Rolle des Gefängniswärters ist auch wirklich sehr amüsant!

Eigentlich ist meiner Meinung nach Woody Harrelson der einzigste der nicht richtig geil spielt. Juliette Lewis erfüllt ihre Aufgabe mehr als gut.

Tom Sizemore ist auch richtig cool als psychopatischer Cop und Author.

Ist wirklich schlimm was für eine (mehr oder weniger unterbewusste) Nachricht der Film übermittelt... Die Bilder die kurz vor Abspann gezeigt werden sprechen ja eine mehr als deutliche Sprache...!

Und die etlichen Andeutungen sind ja auch nicht abzuwerten... Zum Beispiel als Tom Sizemore und Tommy Lee Jones durchs Gefängnis laufen und Sizemore aus seiner Kindheit erzählt und erklärt wie seine Mutter von einem Irren abgeknallt worden ist etc....

Echt schlimm der Film!
Ich glaube damit hat Stone sich selbst ein Exempel statuiert!

MfG Jochen

Hier noch ne kleine gif die ich selber angefertigt habe :)

Kaliostro
 

Beitragvon alacienputa » Di 20.Dez.2005 23:15

alacienputa
 

Beitragvon Gio » Mi 08.Feb.2006 18:57

Ich halte ihn für überschätzt und kann mich leider nicht den lobenden Kommentaren anschließen... :roll:

Er hat mich nicht eingenommen. Klar, er ist gut. Er ist experimentell. Er hat starke Bilder, einen sehr interessanten Ansatz, ein tolles Thema, meiner Meinung nach sehr gute Schauspieler (auch wenn ich Juliette Lewis nicht mag, spielt sie ihre Rolle nicht schlecht, Woody Harrelson ist klasse und Robert Downey Jr. perfekt) - und er polarisiert. Aber trotzdem sind einige Stellen sogar sehr schwach.

Am schlimmsten ist mir die Medienkritik aufgestoßen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Tarantino das Buch schrieb - in dem das ganze weniger abgedreht war.
Nicht, dass ich mich daran stören würde - es geht mir nur um die mangelnde Eleganz in der Umsetzung. Als grandiose Medienkritik würde ich es niemals bezeichnen, dafür ist es zu überzogen. Eine großartige Mediensatire ist es auch nicht – dafür ist die Fokussierung zu sehr auf dem Killerpaar statt auf den Medien. Natürlich BEINHALTET es eine Satire, und natürlich IST es ein Kritik, aber dies weder durchgängig, noch anspruchsvoll. Diese wirkt mit (was für mich in Ordnung ist) - aber obwohl sie sich inhaltlich enorm zuspitzt, steigert sie sich nicht vom Anspruch.

Ich habe mehr von diesem „Kultfilm“ erwartet, wegen dem in Frankreich und Amerika anscheinend über zehn Nachahmungsfälle auftraten.

Worum es geht ist kurz zusammengefasst: Ein skrupelloses Paar mit Kindheitstrauma lebt ihr Hobby – das Töten – und entfernt sich somit von jeglichen Konventionen oder Dogmen. Durch das Ausschlachten der Medien, der Perversion der Zuschauer – und der Verlogenheit der Gesellschaft, gerade deshalb – werden die Mörder zu verehrbaren Helden hochstilisiert.
Das besondere ist sowohl das Thema als auch die cineastische Umsetzung des Films.
Zum Umgang mit ersterem, dem Thema: Die falsche Gesellschaft wird weder tiefgründig dargestellt, noch die Hochstilisierung der Mörder – im Gegenteil, das ganze beschränkt sich deutlich auf eine Satire, die ab der zweiten Filmhälfte mit dem Zaunpfahlwinken nicht mehr aufhören kann. Und Zaunpfahlwinken ist nichts Grandioses. Interessant ist viel mehr die Darstellung der Hauptpersonen, die trotz aller Gewalt nicht abschreckend oder Ekel erregend wirken. Pluspunkt des Films.
Die Umsetzung ist es eher, die hier großes Aufsehen erregen kann – genial allein ist die zweite Szene: Die Sitcom. Nachdem mich der Anfang enttäuschte, lies mich diese herrliche Parodie sofort aufhorchen. Geniale Transformation des gutbürgerlichen, unschuldigen Fernsehmediums voll Prüderie mit a) den schlimmsten gesellschaftlichen Problemen und b) dem Wunsch der Zuschauer nach etwas Frivolen. Toll. Ebenso das Ende, die wohl stärkste Szene des Films - und die kontinuierlichen Szenenwechsel, durch die sich NBK nie festlegt. Mal ist er Satire, mal Parodie, mal Kritik, mal Actionfilm, mal Experimentalfilm, und manchmal auch Liebesgeschichte, ob ironisch, skurril oder ernst. Dadurch schafft er es, den Zuschauer für seine Hauptdarsteller zu interessieren, die Grausamkeit ertragen zu lassen und sich durch die skrupellose Verherrlichung von dem Geschehen zu entfernen.
Allerdings gibt es auch Rückschläge, nicht jede Darstellung ist – nur, weil nicht normal – gleich toll. Der Film beinhaltet auch oberflächliche Experimente. Die Kameraperspektive aus Sicht der fliegenden Kugel: Schön, gibts selten. Na und? Es ist nicht toll, nur weil es entfremdet oder ungewohnt wirkt. Das einblenden der NS-Bilder während der Vergewaltigung ist nicht Kunst, auch keine abgedroschene, sondern lächerlich und oberflächlich. Diese Bilder sind, nur weil sie selten in dem Stil angewendet werden, nicht gleich Wahwahwahnsinn.

Und die Gefängnisrevolte, die wohl längste, durchgängige Szene des Films, ist mit die schlechteste. Die Brutalität ist überzogen und trotzdem langweilig, die Handlung der Charaktere und der Verlauf der Geschichte unlogisch und atmosphärlos (ähnelt schon fast herkömmlichen Filmen), die Tricks, anhand denen sich die Story fortbewegt, zu witz- und kreativlos. Dass der Film nicht „logisch“ sein will ist mir klar. Es geht um den Aufwand und die Konstruktion für diese überflüssigen Szenen.

Somit finde ich Natural Born Killers durchaus sehenswert, als cineastisches Werk sehr interessant, von seiner Struktur und seinem Stil her originell und kreativ, aber inhaltlich leider nicht tiefgehend genug – obwohl gerade dort potential vorhanden war. Er fesselt mich nicht, er berührt mich nicht. Will er auch nicht? Okay, emotional gesehen. Aber er will trotzdem etwas auslösen, und das tat er nicht. Für mich stellt er weder ein Meisterwerk dar, noch ist der Stil durchgängig „cool“.
Gio
 

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