Hab den Film am Wochenende gesehen und auch wenn ich das Buch schlecht fand, wollt ich dem Film objektiv gegenüberstehen. Naja, ich fand den Streifen alles andere als sehenswert; nicht im eigentlichen Sinne schlecht, aber man kann ihn ruhigen Gewissens
nicht sehen.
Die hauptsächliche Frage: Kann man die Sache mit dem Geruch filmisch umsetzen? lautet nein. (Zumindest Tykwer gelingt es nicht!) Es wird zwar deutlich, dass Grenouille einen besonderen Geruchssinn hat, aber das wird lediglich synästhetisch umzusetzen versucht durch Nahaufnahmen der "riechenden" Sache und dann noch schnell eine Nasengroßaufnahme, damits auch der letzte versteht. (Nicht eigentlich schlecht, aber auch nicht orginell eben!)
Wesentlich schlimmer ist dann aber, dass diese
Geruchsszenen von einem absolut grausamen Soundtrack untermalt werden, der an Elben aus Lothlorien erinnert, die man wegen schlechten Gesangs verstoßen hat. Wirklich spannend ist der Film an keiner Stelle.
Grauenhaft auch die Orgie. Ich musste mir vor Lachen fast ins Knie beißen. Grenouille schwenkt ein parfümiertes Taschentuch und plötzlich stöhnen alle und wiegen sich in Zeitlupe wie bekiffte Blumenkinder. Alles was kritisches zu diesen Szenen gesagt wurde, ist wahr; diese Szene ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten.
Der größte Mangel aber ist Grenouille. Während er im Buch zumindest noch als Monster in Menschengestalt, das vom Bösen und Unglück umweht ist, dargestellt wird, verkommt er im Film zu einer verkrüppelten Mischung irgendwo zwischen Anakin Skywalker und Rainman.
Also als Fazit: Ebenso wie um das Buch werde ich auch um den Film in Zukunft einen Bogen machen.