Hi!
Natürlich bin ich nicht böse oder so Jeder hat seine Meinung! Ich werde meine mal etwas verdeutlichen, dass sie nicht ganz so haltlos dasteht
Also damit, dass die Zombies "dümmlich" herumtaumelten, meinte ich einfach dieses typisch "zombiehafte", wie es sich so abgedroschen in jedem zweit / drittklassigem Zombiefilm präsentiert. Einfach dieses "ich geh auch auf dich los, wenn du einen Raketenwerfer hast"-getue. Da schreit einer dem Zombie zu: "STEHENBLEIBEN ODER ICH SCHIESSE", ... und was macht der Zombie? Ignoriert es, und geht trotzdem auf den Typen los...es ist einfach immer das selbe, und das wird irgendwie mit der Zeit langweilig, wenn man schon viele Zombiefilme gesehen hat. Von INTELLIGENZ konnte ich bei den Zombies in 28DL nichts erkennen, ausser dass sie eben nicht herumschleichen, sondern auf ihren Opfer zugestürmt kommen - das ist aber auch schon das einzige, was die Zombies in 28DL von denen aus zB Night of the Living Dead unterscheidet. Diesen Aspekt als INTELLIGENZ zu bezeichnen, ist doch schon sehr grosszügig. Als ich mir den Film ansah habe ich eigentlich nur bemerkt, dass die sogenannten "Schockeffekte" in diesem Film rein von der Lautstärke im Kino gelebt haben. Jeder "Schockmoment" wird quasi angekündigt, wodurch der einzige Schreck dadurch entsteht, dass die extrem hoch eingestellte Lautstärke im Kino einen fast hochfahren lässt, wenn die Kameraansicht plötzlich in die Augen des Zombies wechselt, und ein knallartiges Kreischen zu vernehmen ist. Die Momente an sich waren in meinen Augen nicht überraschend, sondern schlicht "laut".
Was mich in dem Film teilweise genervt hat, war dieses krampfhafte unterbringen von Schockeffekten. Beispiel: In einer Szene geht die Hauptfigur in ein dunkles Haus. Meine Frage jetzt: Warum geht er da überhaupt rein? Die ganze Stadt ist menschenleer, man kann überall hingehen, man fürchtet sich vor gefährlichen infizierten, und da geht man einfach so "aus Spass" (???) in ein verlassenes dunkles Haus hinein, obwohl dazu überhauptkeine Veranlassung besteht? Das wirkt einfach nicht plausibel, und ruiniert in meinen Augen dann auch jede Form der Illusion. Eigentlich will man sich in so einem Fall mit dem Charakter identifizieren können (Was würde er tun? Was würde ich tun?), und ich glaube absolut nicht, dass jemand in einer menschenleeren Stadt, die von hinterlistigen Zombies belagert wird einfach so wahl- und grundlos in ein dunkles Haus marschiert, nur um sinnlos lebensgefahr einzugehen...
Es ist mir schon klar, dass das Klischee des "Menschen als grausamstes aller Wesen" wieder sehr modern wurde - besonders durch die jüngsten Ereignisse auf der Welt, aber meiner Meinung nach, reitet 28 Days later etwas zu sehr auf diesem eher trendigem Vorurteil herum. Gut, die Soldaten denken selbst in einer abgetöteten Welt nur an Sex und Perversion...schönes Vorurteil, nur leider ist das dermaßen Übertrieben, dass es schon wieder ungewollt komisch wirkt. Es gibt einen Unterschied zwischen gesellschaftlicher Kritik und unglaubwürdiger Übertreibung die nichtsmehr mit Satire und Kritik zu tun hat. Diese neue Modemasche: "Die Gesellschaft kann man garnicht schlecht genug darstellen", erlebt in diesem Film einen traurigen Höhepunkt.
Ich finde, dass dieser Film es rein auf hineingekrampftes Geschocke ohne jeden Fluss angelegt hat. Man nehme die Szene mit dem dunklem Haus oder dem Tunnel....das sind beides Momente dere "Auslöser" einfach unlogisch und gezwungen wirkt. Man kann in diesen Momenten regelrecht spüren wie der Regisseur sich dachte: "Naja...irgendwie müssen wir ja schocken....na lassen wir ihn halt durch den Tunnel fahren, obwohl es anders auch ginge", oder "...na lassen wir ihn halt aus "Interesse" ins Haus marschieren.
Ein Freund von mir hat sich sogar die DVD aus dem UK bestellt, und hat mir ganz stolz die "nicht veröffentlichten Szenen" gezeigt...selbst diese hätten meiner Meinung nach den Film nichtmehr retten können. Ich verstehe bei Gott diesen "Run" auf 28DL nicht! Es gab bis jetzt wirklich viele gute Endzeit-Filme, aber was an 28DL later so toll gewesen sein soll, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären:
1.) Der Film bringt keine eigenen Ideen mit, sondern bedient sich schamlos an den Ideen und Inszenierungsmethoden von teilweise wirklich bekannten Klassikern. Hierbei muss ich wohl nicht erwähnen, dass die Idee vom "Virus, welches Menschen zu reissenden Bestien macht" zu 100% von Resident Evil übernommen wurde, und von der Art der Inszenierung her eine 99% Kopie von Resident Evil 3 (Nemesis) ist... Sogar manche Kulissen wurden total aus Nemesis übernommen!
2.) Ein Regiefehler jagt den nächsten...es gibt alle paar Minuten etwas zu sehen von dem man sich denkt: "Warum ist das so?", aber rauskommen tut es im Endeffekt nie!
3.) Ganz abgesehen davon, dass die Schockeffekte lange vor ihrem Auftreten angekündigt werden, werden sämtliche Schockmomente so unglaubhaft eingeleitet, dass sie schon auf Grunde der Unglaubhaftigkeit eher lächerlich wirken
Ich habe darüber nachgedacht, aber kann nichts finden, was diesen Film zu einem "Knaller" machen sollte