Das ist immer noch so ein blödes Vorurteil, dass man nur aus künstlerisch anspruchsvollen und intellektuell waaahnsinnig tiefgehenden Filmen "etwas mitnehmen" oder sich darüber unterhalten kann.
Es stimmt, Kill Bill ist ein doofer Film. Ausser Metzeln und stylisher Kampfeinlagen passiert eigentlich nicht viel. Die Handlung ist hauchdünn. Und trotzdem hatte ich (und scheinbar auch die Mehrheit der Kinobesucher) einen Mordsspaß beim Anschauen; die erzählerische und audiovisuelle Eleganz, die einem da geboten wird, gibt weitaus mehr her als krampfhaft intelligente Sozialdramen irgendwelcher argentinischen Kurzfilmer. (Das war jetzt nur ein Beispiel - falls sich irgendein argentinischer Kurzfilmer unter uns nun angegriffen fühlen sollte!)
Das genaue Gegenteil ist z. B. mit Matrix Revolutions der Fall: Angeblich soll die Trilogie von vorne bis hinten Sinn ergeben und eine unfassbar tiefgehende, symbolträchtige Geschichte erzählen...das hilft aber alles nix, wenn der eigentliche Film sch... ist. Manchmal will man eben nicht alles analysieren, interpretieren und clever finden müssen, sondern sich einfach mal zwei Stunden unterhalten lassen. Und das begeisterte Reden darüber macht auf jeden Fall mehr Spaß als ein Film, der eigentlich 'ne Menge Gesprächsstoff böte, aber aus reiner Enttäuschung direkt wieder vergessen wird...