Matrix

Alles rund um Kino und TV

Moderator: Maik

Beitragvon susa » So 09.Nov.2003 17:31

susa
 

Beitragvon White Claudia » Mo 10.Nov.2003 20:26

Okay, jetzt kommts. Nun habe auch ich endlich "Matrix Revolutions" gesehen und werde an dieser Stelle meine unmaßgebliche Meinung kundtun. Es wird nicht schön.

Wer nicht allerübelst be-SPOILERT werden will, der überspringe nun folgenden Text komplett.

.
.
.
.
.
.
.
.
.

Der Film war Schrott. Es gibt kein anderes Wort dafür. Übelster Murks, der mit unser heißgeliebter Ur-Matrix nicht mehr gemeinsam hat.
Ach Gott, wo soll ich anfangen? Ich zähle einfach mal auf:

Wieso werden die mit Abstand interessantesten Figuren der gesamten Trilogie derart nichtswürdig verbraten? Es fing schon mit den genialen Zwillingen aus Teil 2 an - wieviel hätte man aus diesen faszinierenden Albinos machen können? Aber nein - eine Explosion, und sie waren hin. Doch in Teil 3 wirds noch schlimmer: Was wurde alles gerätselt über den Merowinger (was für eine fantastische Figur: Völlig uncool, mit einem nervigen Akzent, leicht angeschwuchtelt - absolut Matrix-untypisch, aber genau deshalb so stark), seine Bedeutung, seine Aufgabe im nächsten Film! Und erst Persephone - die tollsten Theorien kursierten, was die Kuss-Szene zu bedeuten hatte. Es musste ein tieferer Sinn hinter diesem ganzen Brimborium sein!

Doch nix is': Der Merowinger taucht nochmal kurz auf, wird auf lächerlichste Weise überrumpelt, und das wars. Fertig. Persephone hat eine (eine!) Zeile Text, dann ist auch sie vergessen. Kein tieferer Sinn, keine Tricks, keinen doppelten Boden. Für den weiteren Verlauf sind die Figuren völlig unwichtig. Genauso wie die eigentlich interessante Idee des Trainman - gaaanz toll, ihn einzuführen, um ihn zwanzig Minuten später für immer aus der Handlung zu entfernen. Hätte man sich locker schenken können.

Ach, bei dem Film stimmt fast gar nichts: Kaum noch Szenen in der Matrix (ergo kaum noch coole Klamotten, kaum noch Shootouts, kaum noch das, was den ersten Film so genial gemacht hat), dafür ein endlos langer, quälend langweiliger Kampf um Zion, den wir in etwa 20 Videospielen schon besser gesehen haben. Dazu kommt der obligatorische Teenie, der im Angesicht der Gefahr über sich selbst hinauswächst und fortan als Held gefeiert wird. Gähn. Die völlig peinlichen Robotereinheiten wurden uninspiriert von "Aliens" geklaut und wirken irgendwie deplaziert. Dass die eigentlich doch so intelligenten Wächter lieber zu Tausenden durch den Raum fliegen, anstatt gezielt anzugreifen, stört nicht so sehr wie die Tatsache, dass einem Zion selbst und die Bewohner herzlich egal sind und man langsam keine zerkratzen, erschöpften Gesichter in halb zerstörten Bunkern mehr sehen kann. Verdammt, wir wollen die Bullet Time!

Trinity stirbt, und keinen kümmerts - hat wirklich jemand diesem oberpeinlichen "Küss mich noch einmal!"-Geschwafel zugehört? Wer eine zu Herzen gehende Todesszene sehen will, der schaue sich "Hero" an - in der Matrix reizt dieses völlig nichtssagende Klischee-Gelaber nur zum Gähnen. Und was haben sie nur aus Smith gemacht?!? Einer der coolsten Fieslinge der Filmgeschichte verkommt zur abstrakten Idee einer Gefahr, wird völlig zur Beliebigkeit. Und wie verblüfft sollen wir sein, wenn Neo (der übrigens nur noch als Stichwortgeber für kryptisches Gelaber fungiert) und Smith lustig durch den Himmel fliegen wie Superhelden im Comic des kleinen Bruders? Wenn alles geht, wenn alles machbar ist, ist der Reiz weg.

Es hätte so geile Enden geben können: Neo ist auch nur ein Programm. Morpheus und Trinity manipulieren Neo, weil sie in Wahrheit für die Maschinen arbeiten. Neo arbeitet ungewollt für die Maschinen. Die Matrix ist von Menschen erschaffen, die die Maschinen täuschen wollen, die den Krieg längst verloren haben. Und so weiter, und so weiter...
Doch nein: Die Produzenten entschieden sich für einen höchst durchschnittlichen 08/15-Actionschinken ohne Überraschungen, Dutzendware von der Stange. Das ist nicht die Matrix.

So, wer wahnsinnig genug ist, sich diesen Schreibanfall bis zum Ende durchzulesen, sei erlöst: Das wärs. Ich bin nur so unglaublich enttäuscht. Und ich wollte den Film doch sooo gut finden. Naja, dafür wird "Herr der Ringe 3" wahrscheinlich wieder großartig.

Die Welt ist ungerecht! :evil:
White Claudia
 

Beitragvon Roland of Gilead » Mo 10.Nov.2003 20:47

If you love something set it free.
If it comes back it was, and always will be yours.
If it never returns, it was never yours to begin with.


Lange Tage und angenehme Nächte, Roland of Gilead

__________
Benutzeravatar
Roland of Gilead
Moderator
Moderator
 
Beiträge: 4090
Registriert: Mi 04.Sep.2002 15:08
Wohnort: zwischen AC und K

Beitragvon susa » Di 11.Nov.2003 01:27

Gesehen- und für extremst schlecht befunden. Zeitverschwendung. Geldvergeudung. :aehm

Schade, da eine sehr gute, interessante Grundidee komplett verschenkt wurde. Ach was sag ich, verschenkt, in den Dreck gezogen. *ärger*





Die ersten 15 Minuten sind ja noch nicht sooo übel. Neo sitzt an ner U-Bahnstation und keiner will ihn mitnehmen. Aus Langeweile redet er mit nem Typen mit indischen Akzent (schlimm, aber nicht ganz so schlimm wie der schwuchtelige Franzosenakzent des Merowinger, von Trinity auch liebevoll "Mero" genannt"). Warum auch nicht. Dann wird lang und breit ein Trainman eingeführt, um 15 Minuten schon wieder vergessen zu sein.
Eine Brise Orakel, ein Hauch Seraf, ein wenig Ballerie und Rumgehüpfe und schon sind wir bei Mero. Wie Claud bereits sagte darf Persephone bloß mysteriös lächeln und den fatalen Satz" Sie wird es tun. Sie ist verliebt". sagen. Ende Persephone. Ende Merowinger. Abgehakt, weiter.
Und ab da wirds so richtig öde(und kitschig- ich sag nur:"über den Wolken, muss die freiheit wohl grenzenlos sein..")...bis hin zur Krönung: Trinity wird aufgrund fehlender Flugkenntnisse von irgendeinen Ding aufgespiesst. Und stirbt. Aber keine Hektik, hey! Zeit für 15 Minuten Monolog müssen schon sein. "Küss mich noch einmal, Neo". Halts Maul und krepier. Argh.
Habe ich erwähnt das Neo keine Augen mehr hat?

Ich verstehe ja das Kampfszenen für diesen FIlm von immenser Bedeutung sind. Aber muss man deshalb sämtliche Dialoge und Handlung deshalb beiseite geschoben werden? Wozu hat man sehr gute Schauspieler wenn man öfters "Wächter" als menschen zeigt?

Der Kampf um Zion. Okay. Da hätten auch 5 Minuten gereicht. Seit Terminator oder Star Wars ist das Thema ausgereizt. Was interessieren mich die Bewohner Zions? Und was zur Hölle sollte der heldenhafte Auftritt des Jünglings, der meiner Meinung nach übrigens nach seiner spektkulären Rettungsaktion- "Mach schon, Kleiner" -von Nebues Raumschiff zerquetscht wurde.Schon gesehen, langweilig, danke.
Was mir neu war ist allerdings das die Wächter ja gar kein Hirn haben und man 3 Mio. von ihnen mit 3 überlebenden Kampfrobotern und 2 Frauen mit nem Schussdings aufhalten kann.
Wieder mal was gelertn(spürt ihr die Ironie?*seufz*)

Der Kampf zwischen Smith und Neo. "hallo Mr. Andersooon." und das wars was cool war. Um Himmels Willen, seitdem Christopher Reeves im ROllstuhl sitzt sind Flugkämpfwasserfliegtglaszersplittertkampfszenen öde!zur Hölle mit dem Geschwafel, was ist mit Mr. Smith passiert?
Wo sind die geilen kampfszenen hin? warum agiert Neo wie ein Weichei(wenn ich ein Weichei sehen will schau ich mir Frodo an) und nicht wie der Auserwählte der er ist?

Und dann das Ende. Dieses Ende. Was soll man danoch sagen? Ich sag nichts dazu. ich singe auch nicht viel viel lieber. Ich ärgere mich grenzenlos.

Ich verstehe nicht warum man nen FIlm "Matrix "nennt und im finalen Teil auf ebendiese verzichtet. Oder blüht uns ein vierter Teil? Das Ende läßt mich ja schreckliches erahnen.

Jede einzelnen von Claus Ideen ist millionenfach besser als das tatsächliche Ende. Jede einzelne!
Erklärt mir mal wer warum Neo auch in der realen Welt die Computermaschinen dinger beherrscht und zerstören kann? Wär doch ne geile Idee gewesen zu sagen das auch diese Welt nur ne Matrix ist. Geschenkt.

So, jetzt reg ich mich wieder ab. Wer das bis zum Ende durchliest hat ne Goldmedaille verdient. :mrgreen:

SPOILER ENDE
susa
 

Beitragvon 4t7 » Di 11.Nov.2003 01:31

@white claudia: Ganz meiner Meinung. Ich kann deinem Posting nur 147%-ig Recht geben. ein äußerst enttäuschendes Ende einer eigentlich vielversprechenden Trilogie.

SPOILER:
.
.
.
Die Todesszene von Trinity war wirklich unter aller Sau, mit Abstand die schlechteste des ganzen Films. Da ist die von "Hero" (meinem immernoch unumstrittenen Lieblingsfilm meines bisherigen Kinolebens) wirklich mehr als nur Gold dagegen.
.
.
.
ENDE

Das ganze wirkt für mich wie ein schlecht geschriebener Aufsatz: Sehr gut angefangen (Teil 1), aber dann den Kopf verloren (Teil 2) und nur noch irgendwie hintersich gebracht (Teil3)...

In Analogie dazu hoffe ich, das King so etwas in der Art nicht auch mit DT passiert ist (ich bezweifle das stark, aber alles ist leider möglich :( )

In einer Woche wissen wir endlich ein wenig mehr.... *megadrauffreuund extremaufgeregtbin*

Ciao André
4t7
 

Beitragvon Snakecharma » Di 11.Nov.2003 10:07

Snakecharma
 

Beitragvon White Claudia » Di 11.Nov.2003 15:20

Ich befinde mich auch gerade in einer argen Zwickmühle: In geblendetem Optimismus wollte ich ja bislang auf die sicherlich kommende Matrix-Box warten, da ich bisher nur den genialen Erstling im Regal stehen habe. Doch nach diesem Müll überlege ich mir ernsthaft, die Trilogie mit Reloaded für mich zu beenden.

Ich weiss, ich weiss, völlig uncool und sonst auch überhaupt nicht meine Art...aber ich kann es nicht ertragen, meine heißgeliebte Matrix immer mehr versacken zu sehen. Dann besäße ich also eine nicht abgeschlossene Filmreihe zu Hause. Was soll ich nur tun? *schluchz*
White Claudia
 

Beitragvon susa » Di 11.Nov.2003 15:23

Claud, mein Freund, reich mir die Hand, mir gehts genauso...

Ich werde mir heut nochmal den ersten teil ansehen und in Phantasien schwelgen wie es hätte sein könne.. :aehm
susa
 

Beitragvon White Claudia » Di 11.Nov.2003 15:41

Kann ich vorbeikommen? Nochmal einen guten Film sehen? Und wenn uns die Depression dann übermannt, trösten wir uns gegenseitig, okay?

Danke.
White Claudia
 

Beitragvon susa » Di 11.Nov.2003 15:47

susa
 

Beitragvon White Claudia » Di 11.Nov.2003 15:58

"Es war von Anfang an eine Matrix-Trilogie geplant" - entweder war das eine gigantische Notlüge oder ein fataler Fehler. Ich weiss es nicht; aber mir kann doch keiner erzählen, dass die Brüder für das Ausdenken dieser Story wirklich elf (nochmal langsam: E L F) Jahre gebraucht haben, was sie selber mal zu Protokoll gaben. Hallo?

Bei solchen Aussagen bin ich immer aus Prinzip skeptisch; bis jetzt habe ich kaum ein Epos gesehen, das nicht zumindest manchmal den Eindruck erweckte, im Nachhinein mehr oder minder notdürftig zusammengeflickt worden zu sein. Und wenn ich mir den unterirdischen dritten Matrix-Teil angucke, dann sehe ich mich nur bestätigt.

Ach, hätten sie es einfach gelassen, verdammt!
White Claudia
 

Beitragvon Gio » Di 11.Nov.2003 16:11

versteh den Aufstand nicht... für mich ist eins Matrix, der rest halt irgendnen nachgemache und hat damit nichts zu tun. Ist doch egal, ob der Rest gedreht wurde oder nicht :mrgreen:
Gio
 

Beitragvon alacienputa » Di 11.Nov.2003 21:12

ich glaube die beiden brüder waren einfach überfordert. Sie konnten ihren gedanken nicht richtig zuende denken und haben sich dann von Psyudo Ideen blenden lassen. Und wenn ich wie Laurence fishboune sagt das ende von Matrix wäre genial! dann könnte ich kotzen
alacienputa
 

Beitragvon böser Wolf » Mi 12.Nov.2003 11:27

...mein Gott, ich weiß gar nicht was ihr alle habt, es ist halt ne Hollywood-Produktion...( ich sach nur "Popkorn -Kino"), lediglich der Erste Teil fiel da positiv aus der Reihe...
böser Wolf
 

Beitragvon tentakula » Fr 14.Nov.2003 10:42

tentakula
 

VorherigeNächste

Zurück zu Nicht-King-Filme

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste

cron