von Jaynes » Mo 26.Mai.2008 08:35
Ich fand gerade die Dschungel-Auto-Verfolgungsjagd-Szene mehr als lächerlich, so ein Quatsch, da wurde Altes aufgegriffen (3.Teil, mit Panzer und Pferd usw.) und völlig überzogen, man wusste schlussendlich überhaupt nicht mehr, wo wer war und wer wer überhaupt war, das alles endete in einem heilosen Durcheinander. Und überhaupt, wer ist Indy geworden, dass er einfach eine Panzerfaust zieht, einen trockenen Spruch ablässt und dann einfach mal den Truck in die Luft jagt? Sowas sollte doch von einem Mann, der sowohl rüde Nazimethoden als auch harte Sowjetfolter kennt, nicht kommen. (Übrigens sind es Sowjets und keine Russen)
Generell ist mir die gestiegene Gewalt äußerst übel aufgestoßen, sicher Schlägereien gabs schon beim Tempel des Todes mit ordentlich Schmackes, aber in dem Maße war das dort nicht.
Teilweise vermischte sich eine latente Dümmlichkeit, die den ganzen Film durchzog sogar mit völlig sinnloser Gewalt
Der Gipfel dieses ganzen Unsinns war die Szene
Mit unter musste ich mir echt an den Kopf fassen und vor mich hin murmeln, was für ein geistiger Dünnschiss das war (was den Zorn meiner Mitgänger auf mich zog(einer ein RIESEN-Indyfan, die mit einem Gesicht aus dem Kino ging, als wäre die Offenbarung über ihn gekommen).
Nun aber mal Positives: Gefallen hat mir die düstere Stimmung die sich (fast) den gesamten Film über hinzog
Diese Stimmung wurde sehr gut durch Ford und noch besser von Hurt getragen, die beide in ihren Rollen glänzten. Auch wenn Hurt mit einigen wiedermal zu dümmlich geratenen Sprüchen gestraft wurde (Hilfe?)
Die Hauptcharaktäre waren alle sehr gut besetzt und auch sehr leistungsstark, Blanchett als böse Psycho-Wissenschaftlerin(wieder mal etwas dümmlich: "Ich will Psycho-Macht!"), Allen als alte Liebe war auch ganz nett anzusehen, die hatte echt Ausstrahlung, sogar LeBoef hat mir gefallen, die richtige Rolle für ihn. Über die Charaktere muss man leider anderes sagen, die sind stellenweise zu oberflächlich und einfach eindimensional, das ständige Haare kämmen und dieses allgegenwärtige "Ich will alles wissen"-Gelaber kommt einem streckenweise aus den Ohren raus.
Abschließend fällt noch die voll retro Optik auf, die sieht wirklich herrlich angestaubt aus, hatte anfangs was von einem alten Dokufilm. Dazu passend die wunderbare rote Linie auf der Landkarte. Auch das Spiel mit Licht und Schatten war klasse. Ein bisschen schade und wieder mal etwas zu dümmlich waren die Ureinwohner oder Wächter oder was auch immer die waren, die transportieren ganz hervorragend etwas mystisches, nur leider hatten sie immer zu kleine Auftritte. Da hätte man mehr draus machen können.
Also von allem ein bisschen zu viel, etwas weniger an einigen Stellen und etwas mehr Hirn im Drehbuch und dann wäre es perfekt gewesen, aber so bleibt irgendwie etwas fades zurück, etwas unausgegorenes. So richtige Indy-Stimmung kam leider nicht auf, dazu wurde halt an zu vielen Stellen geschludert.