So, ich hab gestern und heute nochmal diese ... äh, Novelle oder diesen Kurzroman, keine Ahnung was es ist, gelesen. Und für alle die es noch nicht kennen, ich werd hier spoilern was das Zeug hält, also besser Augen zu.
Also, ich find die erste Hälfte genial. Allein die Idee, dass da einem Schriftsteller, der im Moment ziemlich vom Leben gebeutelt wird, plötzlich ein Fremder gegenübersteht der ihn des Plagiats bezichtigt und sich so richtig schön verrückt aufführt - klasse.
Dann driftet es aber ins Unrealistsiche ab. Schon allein, dass Mort sich in Widersprüche verwickelt und nicht zur Polizei geht hat mir nicht gepasst. Spätestens, wenn man seine Katze an die Hauswand festgenagelt findet, sollte man aufhören den Helden zu spielen (armer "Bump" ... *schnief*).
Tja, und die Erklärung, dass er schizophren war ... etwas enttäuschend, wenn auch ok. Mir als Leser gefällt es besser, wenn eine Person ohne eigenes Verschulden in so eine Lage gerät und niemand ihm Glauben schenkt ... und er zum Schluss, trotz etlicher Gefahren, die ganze Chose aufklärt und nochmal davonkommt. Das ist Katharsis vom Feinsten.
Diese Geschichte hätte das Zeug dazu, aber sie verläuft anders ... und ganz zum Schluss kommt dann noch die Möglichkeit ins Spiel, dass der mysteriöse Shooter nicht nur Teil von Morts Persönlichkeit war, sondern eine Romanfigur, die sich aufgrund seiner Schuldgefühle verselbstständigt hat um ihn zu bestrafen ... das wird aber so kurz gegen Ende abgehandelt dass es mir nicht glaubwürdig genug rüberkommt.
Mich würde das alles weniger stören, wenn die Erzählung mich in der ersten Hälfte nicht so unheimlich fesseln würde. Daher habe ich mir ein etwas würdigeres Finale gewünscht.