Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Diskussionen über Kings Novellen und Kurzgeschichten

Re: Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Beitragvon Newlook21 » Mo 31.Mär.2008 16:55

Newlook21
 

Re: Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Beitragvon Elke » Mo 14.Apr.2008 08:17

Hallo,

ich habe "Der Nebel" gelesen und fand es einfach nur super !!!

So spannend und unheimlich, einfach genial.

Es ist schon einige Jahre her, seitdem ich es das erste Mal gelesen habe, aber noch heute überkommt mich im Supermarkt manchmal der Gedanke "Und wenn jetzt auch so ein Nebel käme ?"
Zuletzt geändert von Elke am Mo 14.Apr.2008 09:09, insgesamt 1-mal geändert.
Elke
 

Re: Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Beitragvon Creepshow » Do 30.Jul.2009 13:18

SPOILER> (is klar)

Also die Atmosphäre und Darstellung der Charaktere auf nichtmal 200 Seiten hat echt ne 1 verdient in diesem Format, auch die Entwicklung der Bedrohung. Man müsste ja meinen, dass das Thema Nebel erneut(s. Carpenter-Film) und nur 2 Locations (Wohnhaus, Supermarkt) dürftig sind, aber King setzt allem eine ganz eigene und besondere Note auf.

Mir war es auch wichtig, erst die Novelle/KG zu lesen, bevor ich die Verfilmung ansehe, es soll ja auch Unterschiede geben, aber natürlich wollte ich im Vorfeld keine Details wissen.

Am besten hat mir die Schilderung der inneren Bedrohung durch die predigende Frau mit ihrer Herrschar gefallen, die der ganzen Story nochmal den besonderen Pepp verleiht, zusammen mit den Wesen, die anscheinend das ganze Repertoire der Insektenwelt in XXL beinhalten. Auch die Überlegungen und Ideen (Glasscheiben, Apotheke, Auto, Strom) fand ich gut umgesetzt, wirkte alles sehr schlüssig. Auch toll, dass man nicht irgendeinen Forscher eingebaut hat, der für 100 Seiten Diskussion sorgt mit Hintergründen zu diesem Arrowhead-Projekt, sondern dass man nur 4,5 Zeilen mögliche Schlüsse zu hören kriegt (Tor zur Hölle).

Ebenfalls loben möchte ich King überhaupt für die Auswahl des Settings Supermarkt. Toll getroffen, die verschiedensten Leute auf engem Raum, Dinge, die im Nebenraum passieren, die Panik auslösen würden und garantiert sein Spiel mit dem Gedanken: Im Supermarkt hat man ja alles, was man zum Leben braucht. Aber er serviert uns hier eine tolle Entwicklung, sodass klar wird, dass man nicht dort bleiben kann.

Das einzig negative fand ich eigentlich das Ende. Jeder, der sich ungefähr auf Seite 140/150 befindet, wird es kaum aushalten, zu erfahren, wie das ganze endet und dann liefert uns King(aber er erklärt es ja sogar noch) ein, ich nenne es mal Standard-Ende. Denn für solche Art der Endzeitkatastrophen-Stories ist dieses Ende das voraussehbarste, dass uns der Protagonist einfach aus einer Situation alles berichtet und danach weiter ins Ungewisse geht. Eine längere Fortsetzung der Ansätze wäre da nicht verkehrt gewesen, so wäre es überhaupt mal interessant zu wissen, ob das Nebel-Phänomen nur den näheren Umkreis oder vllt. sogar das ganze LAnd/die ganze Welt betrifft, weil ja sonst kein Mensch mehr zu sehen war.

Wirklich viel nachzudenken hat der Leser über dieses nicht optimale offene Ende ja nicht wirklich, entweder finden die wenigen Überlebenden in der angesprochenen Stadt weitere und verbarrikadieren sich ähnlich wie im Film Day of the Dead in einem unterirdischen Bunker oder der Nebel bleibt ewig auf der Welt(Hölle auf Erden) und die Menschheit ist ausgerottet.

Durch das Ende "nur" eine 8/10 in etwa....
Creepshow
 

Re: Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Beitragvon HeinrichsWelt » Fr 18.Sep.2009 10:33

Jetzt muss ich nochmal in alten Tiefen wühlen und ausgraben...

Bin nämlich so eben wie in Trance aus dem Bett aufgestanden weil ich den ganzen morgen statt zu arbeiten "Der Nebel" fertiglesen musste, setz mich in Gedanken im Nebel an den Schreibtisch und vor mir liegt die Hülle einer Spinne. Hat sich eine kleine Spinne an meiner Decke gepellt und es mir direkt nach dieser Kurzgeschichte als kleines Andachtsgeschenk auf den Schreibtisch gelegt... ;-) Kontrasterhöhung pur!!

Ich fand das Ende komplett stark, als es irgendwann hieß "und jetzt wo ich hier sitze und diese Zeilen schreibe..." dachte ich schon BLÖDES ENDE, weils so sehr nach "ich sitze jetzt 20 Jahre später hier auf meiner Terrasse und kann mich immer noch an jeden einzelnen Geruch erinnern und der Nebel ist das und das" ausschaute. Hat sich dann aber wunderbar negativ (erzählerisch, nicht meinungstechnisch) gewendet zum Schluss hin.

Zentral war ja schon die unterschiedliche Bewältigung so einer Situation, die der Mensch gar nicht begreifen kann. So wie sich die einen besaufen um dem zu entgehen, der realistische Norton lieber stirbt, als das Unnatürliche zu begreifen und Mrs. Carmody sektenähnliche Züge annimmt. Religion ist für mich zb. auch nichts anderes, als mit schwer begreifbaren Dingen wie dem Tod besser zurechtzukommen.

Gänsehaut war bei mir auch, wo der kleine Billy seinen Vater am Ende fragt, ob sie seine Mutti schon abgeholt haben und der Vater "wir kamen nicht durch, aber wir kommen zurück um uns zu vergewissern" [das sie tot ist] antwortet und Billy nickt und wieder einschläft. Anstatt zu Weinen.

Ach ja, bei der Sexszene sollte man nicht vergessen, dass sie dabei den Namen eines anderen stammelt (Ehemann) und er unentwegt an seine Frau denkt...

So jetzt geh ich mal den Thread zum Film durchlesen, ich kann mir nicht vorstellen, dass man diese ganzen Monster so grauenvoll darstellen kann wie in der Geschichte...
HeinrichsWelt
 

Re: Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Beitragvon Dridge » Sa 22.Jan.2011 18:57

Ich habe jetzt endlich mal „Der Nebel“ gelesen und ich muss sagen, dass diese Kurzgeschichte wirklich großartig ist!
Ich fand schon „Das Floß“ aus Blut sehr gruselig, ist meiner Meinung nach auch das Gruseligste von King – und danach kommt Der Nebel. (Ja, ich schließe in diese Haltung die Romane mit ein!)
Denn natürlich haben Romane bessere Charaktere etc., aber die Handlungen dieser beiden Geschichten sind so verdammt gruselig und erdrückend, dass ich es beim Lesen zum Teil richtig eklig und zermürbend fand.
Dridge
 

Re: Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Beitragvon flo flagg » Do 02.Feb.2012 11:39

Der Nebel ist echt eine sehr gute Kurzgeschichte.Was ich so bemerkenswert an dieser Geschichte finde ist wie Stephen King die Extremsituationen beschreibt,innerhalb und ausserhalb des Lebensmitteladens.Besonders wie er die Gefahr von den Menschen und vom Nebel selber herausarbeitet finde ich sehr gut dargestellt.Das Ende beispielsweise finde ich in der Kurzgeschichte besser als im Film und den Film fand ich schon sehr gut.
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Re: Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Beitragvon Shining Jack » Di 07.Feb.2012 13:29

"Es sind 106 Meilen bis Chicago, der Tank ist voll, wir haben ein halbes Päckchen Zigaretten, es ist dunkel und wir tragen Sonnenbrillen!" (die Blues Brothers)

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Re: Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Beitragvon flo flagg » Di 07.Feb.2012 13:50

Also wie man das als Standart Ende bezeichnen kann versteh ich jetzt überhaupt nicht.
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Re: Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Beitragvon Provinzrocker » Sa 27.Jul.2013 03:34

Die Geschichte fand ich am Anfang gut, im Mittelteil eher doof. Die Stimmung innerhalb des Supermarktes fand ich fantastisch beschrieben, aber ich kann Geschichten mit übergroßen Spinnen nicht viel abgewinnen. Dennoch, die Schlusszene ist fantastisch und toll geschrieben. Toll auch, dass soviel offen bleibt: Wie es weitergeht, wie es im Rest der Welt aussieht, - und was letzten Endes der tatsächliche Grund für alles ist.
Ich mag BIlly. Mich berühren die Bücher, in denen die Kinder eine unschuldige "Nebenrolle" spielen, so auch Cujo.
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Re: Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Beitragvon Donna Trenton » Sa 27.Jul.2013 14:15

"Der Nebel" ist eine meiner Lieblingskurzgeschichten von King (auch die Verfilmung von Darabont fand ich sehr gelungen).
Das Ende hat mir einen kalten Schauer über den Rücken gejagt, und ich fand es prima. Dieser winzige Hoffnungsschimmer, der sich zu der ganzen Verzweiflung mischt, ohne einen genauen Ausgang, war meiner Meinung nach eines der gelungensten Enden überhaupt von King.
15 Gänse / 40 min.
Drei, sechs, neun, die Gans trank Wein.
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Re: Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Beitragvon Provinzrocker » Sa 27.Jul.2013 21:46

Bei dem Ende muss ich Dir absolut Recht geben. Was mich interessieren würde: Welche beiden Worte sind es eigentlich im englischen Original?
Also ich gehe schon stark davon aus,
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Re: Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Beitragvon Provinzrocker » Mo 05.Aug.2013 18:07

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Beitragvon Pennywize_666 » Mo 05.Aug.2013 18:12


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Re: Der Nebel (Im Morgengrauen)/(Blut)

Beitragvon Walter_Brennan » Mo 09.Sep.2013 19:27

"Der Nebel" ist von Anfang an eine spannende Story ohne Durchhänger. Dass sich aus einem (schwerem) Sturm ein solches Endzeitscenario entwickelt ist nicht unbedingt absehbar.
Mir gefällt Kings "Ich"-Erzählweise aus der Sicht von Drayton in der Story. Das offene Ende finde ich beklemmender als ein irgendwie konstruierter und wahrscheinlich unlogischer Lösungsvorschlag


Eigentlich keine Kurzgeschichte mehr, deshalb sehe ich "Der Nebel" im Buch "Im Morgengrauen" etwas anders in der Beurteilung gegenüber den restlichen Storys. Aber zusammen mit "Omi" sicher die besterzählte Geschichte. :)

W_B

PS: Noch eine Frage am Rande: Ich habe die gebundene Bertelsmann-Ausgabe mit dem Tigerkopf auf dem Titel. Beim Rückentext steht: "Vier unheimliche Geschichten in einem Band" - eigentlich sind es doch aber fünf, oder?! Ist das bei anderen Ausgaben ebenso?
51 Gänse - 90 min
"Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen."
-Salvor Hardin- "die Foundation-Trilogie" - ISAAC ASIMOV
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Beitragvon Pennywize_666 » Mo 09.Sep.2013 20:40


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