Jetzt muss ich nochmal in alten Tiefen wühlen und ausgraben...
Bin nämlich so eben wie in Trance aus dem Bett aufgestanden weil ich den ganzen morgen statt zu arbeiten "Der Nebel" fertiglesen musste, setz mich in Gedanken im Nebel an den Schreibtisch und vor mir liegt die Hülle einer Spinne. Hat sich eine kleine Spinne an meiner Decke gepellt und es mir direkt nach dieser Kurzgeschichte als kleines Andachtsgeschenk auf den Schreibtisch gelegt...
Kontrasterhöhung pur!!
Ich fand das Ende komplett stark, als es irgendwann hieß "und jetzt wo ich hier sitze und diese Zeilen schreibe..." dachte ich schon BLÖDES ENDE, weils so sehr nach "ich sitze jetzt 20 Jahre später hier auf meiner Terrasse und kann mich immer noch an jeden einzelnen Geruch erinnern und der Nebel ist das und das" ausschaute. Hat sich dann aber wunderbar negativ (erzählerisch, nicht meinungstechnisch) gewendet zum Schluss hin.
Zentral war ja schon die unterschiedliche Bewältigung so einer Situation, die der Mensch gar nicht begreifen kann. So wie sich die einen besaufen um dem zu entgehen, der realistische Norton lieber stirbt, als das Unnatürliche zu begreifen und Mrs. Carmody sektenähnliche Züge annimmt. Religion ist für mich zb. auch nichts anderes, als mit schwer begreifbaren Dingen wie dem Tod besser zurechtzukommen.
Gänsehaut war bei mir auch, wo der kleine Billy seinen Vater am Ende fragt, ob sie seine Mutti schon abgeholt haben und der Vater "wir kamen nicht durch, aber wir kommen zurück um uns zu vergewissern" [das sie tot ist] antwortet und Billy nickt und wieder einschläft. Anstatt zu Weinen.
Ach ja, bei der Sexszene sollte man nicht vergessen, dass sie dabei den Namen eines anderen stammelt (Ehemann) und er unentwegt an seine Frau denkt...
So jetzt geh ich mal den Thread zum Film durchlesen, ich kann mir nicht vorstellen, dass man diese ganzen Monster so grauenvoll darstellen kann wie in der Geschichte...