Vor kurzem wieder mal gelesen. Mein Urteil: Eine Story, die sich mühelos in das Spitzen-Niveau der "Nachtschicht"-Sammlung einreiht.
Sicher wieder etwas autobiographisch, diese Geschichte, denn King hat ja mal als Lehrer für Literatur gearbeitet und hatte da wohl auch so einige schlimme Schüler.
Ich finde, die Geschichte hat einen guten Spannungsbogen. Die Pointe der wiederkehrenden Halbstarken aus den 50er Jahren an eine Highschool der 70er Jahre erinnert natürlich an den späteren Roman "Christine". Das Motiv der "Wiederkommer" ist freilich etwas unklar (ich rede von der Geschichte, nicht von der Verfilmung). Allerdings könnte die Erklärung hier liegen:
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Bevor die drei Jungs in ihrem Wagen umkamen, wurden sie von einem Polizisten verfolgt. Also wollten sie den Cop wahrscheinlich abschütteln, überhöhten darum die Geschwindigkeit, kamen aber von der Straße ab und knallten gegen den Starkstrommast. Vielleicht hatte der Polizist sie verfolgt, weil die Polizei sie noch immer wegen des Mordes an Jims Bruder verdächtigte? Daher ihre Rachegelüste an Jim.
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Die letzte Szene wirkt allerdings wirklich sehr befremdlich und will kaum zur bisherigen Charakterzeichnung von Jim passen. Offenbar ist er plötzlich durchgedreht und will sich an den Wiederkehrern rächen. Es hätte aber nicht geschadet, wenn King diesen Wandel vorher etwas beschrieben hätte.
Die Story endet bitter und natürlich ungerecht.
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Denn Jim ist gezwungen, sich zu verstümmeln, nur um die Wiederkehrer loszuwerden. Und wie soll sein Leben weitergehen, nach dem Tod seiner Frau, mit seinen verstümmelten Händen - ein Lehrer muss schließlich mit der Hand schreiben können - und den schrecklichen Erlebnissen?
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Merke: Besser niemals an einer amerikanischen Highschool Lehrer werden!