Vollgas (King & Hill)

Diskussionen über Kings Novellen und Kurzgeschichten

Vollgas (King & Hill)

Beitragvon blaine the ogo » So 07.Sep.2014 19:37

Die kürzlich erschienene KG habe ich selbstverständlich am ersten Tag runtergeladen, die Zeit zum Lesen fehlte wieder mal. Gestern war es so weit, dass ich die im Urlaub angelesene KG zum Ende lesen konnte. Die Handlung war mir nicht neu, ist ja aus dem Comic "Road Rage" bekannt. Lies sich trotzdem ganz gut, gehört imho zu den besseren Kurzgeschichten von King (hier im Team mit Joe Hill geschrieben). An die Originalstory von Matheson kann ich mich nicht erinnern, obwohl ich so gut wie alle deutschen Ausgaben gelesen habe...
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Re: Vollgas (King & Hill)

Beitragvon Tiberius » So 07.Sep.2014 19:58

Erstaunlich, dass wir zu der Geschichte - vom Comic mal abgesehen - noch keinen Thread hatten.
Ich hab den Thread vom ebook-Bereich hierher verschoben, da am 3. November die deutsche Hörbuchfassung bei Random House Audio erscheinen wird und wir wahrscheinlich die Geschichte in Kings kommender Sammlung lesen werden.

Zur Geschichte selbst: Man merkt, dass neben Kings Stil auch die Unberechenheit seines Sohnes dabei ist. Ähnlich wie in 'Im Hohen Gras' kann ich mir gut vorstellen, wie er seinem Vater vorgeschlagen hat, noch ein wenig an der Gewaltschraube zu drehen.
Tiberius
 

Re: Vollgas (King & Hill)

Beitragvon John Carpenter » Do 11.Dez.2014 22:28

Für die, die es noch nicht wissen sollten: Diese Geschichte ist eine Hommage an den vor einigen Jahren verstorbenen Autor Richard Matheson und dessen berühmte Short Story „Duel“ (1971 von Steven Spielberg, nach einem ebenfalls von Matheson verfassten Drehbuch, verfilmt).

Bei Matheson geht es um einen harmlosen Geschäftsmann, der in seinem Auto auf einsamen Highways in Kalifornien unterwegs ist und dabei von dem Fahrer eines Tanklastzugs ohne ersichtlichen Grund gejagt wird. Der Fahrer des Lastzugs (von dem man während des ganzen Films das Gesicht nicht sieht) hat es offensichtlich darauf angelegt, mit Hilfe seines tonnenschweren Gefährts den Geschäftsmann umzubringen.

King senior und junior haben diese Idee variiert. Bei ihnen ist es nun eine Bande von Bikern, die ins Visier eines Tanklastzugfahrers gerät. Im Gegensatz zu Mathesons Geschichte wird hier am Schluss auch das Motiv des Fahrers offenbar.

Ich fand die Geschichte insgesamt gut, obwohl Biker, Motorräder und überhaupt Autos nun so gar nicht mein Thema sind. Technik-Freaks werden an den Modellen und Details, die die Kings hier beschreiben, sicher ihre Freude haben – mich hat das eher gelangweilt. Aber zum Glück kommt so etwas nur am Rande vor. Im Vordergrund stehen die Beziehungen der Biker zueinander, vor allem die des Anführers (eines Vietnam-Veteranen) zu seinem Sohn. Und im letzten Drittel der Geschichte, als es auf Leben und Tod geht, gelingt es durchaus, der Spannung und Dramatik des Films nahezukommen.
John Carpenter
 


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