Schnie: Das mag schon sein, aber besonders realistisch finde ich eine solche Annahme nun wirklich nicht (man merkt da den Hang zur Übertreibung, der wahrscheinlich aus der Panik wegen dem 11. September resultiert). Gut, muß sie bei einer Kurzgeschichte auch nicht sein, theoretisch können da ja auch Hunde fliegen etc. - es soll nichts ausgeschlossen werden. Auch kam mir selbst schon der Gedanke, daß die Story ebenso vom 11. September geprägt ist, schon allein wegen dieser Angst und Ausweglosigkeit, die angedeutet wird. Mir war sie viel zu abrupt, denke, das ist das richtige Wort; da hat man eine laaaaange Einleitung und dann plötzlich PENG, Atombombe und Schluß ist - die Geschichte hätte ich für noch schlechter empfunden, wenn das mit Terroristen sogar noch erwähnt worden wäre. Zum Glück das ja doch nicht.
Du hast in allen Punkten recht, und trotzdem hat mir die Geschichte nicht gefallen. Ich hab nochmal drüber nachgedacht und glaube, es liegt daran:
Worauf es mir ankommt: Denke, bei Geschichten dieser Art, die eindeutig noch von den Anschlägen und den daraus heftig resultierenden "Kampf gegen den Terror" geprägt sind, fehlt die nötige Sachlichkeit/Nüchternheit, denn DIE löst den eigentlichen Schrecken aus (der der Realität auch am nächsten kommt), nicht das sehr emotionale/sentimentale Betonen von Ausweglosigkeit, vom Ende, von der Hoffnungslosigkeit etc. Und Geschichten dieser Art merkt man eindeutig an, wie sie selbst aus einer Angst heraus entstanden sind und genau diese Angst auch 1:1 wiederspiegeln, was sie an Klischee gerade noch so (wenn überhaupt) vorbeischrammen läßt. Mir fehlt die Sachlichkeit, die MIR persönlich immer am meisten Angst macht. Terroristische Anschläge sind kaltschnäuzig, gnadenlos - ich wünsche mir (schon allein der Authentizität wegen) auch eine kaltschnäuzige und gnadenlose Sprache. DAS wäre für mich die Realität und DAS würde bei mir persönlich Angst erzeugen. Aber wenn die Sprache selbst sentimental ist... Fehlt mir die Authentizität.