Eine Geschichte, bei der man irgendwie unschlüssig ist, was man nun davon halten soll. Anfangs sah alles nach einer wahnsinnig emotional mitreißenden Story aus und dann gibt's ne regelrechte Klischee-Kette. Von diesem Ort am Strand (Jaja, Duma Key ) angefangen bis hin zu der kompletten Katz-und-Maus-Spiel-Episode. Man muss King zugestehen, dass er Szenen wie die, in der Em mit dem Stuhl kämpft, einfach dermaßen bildlich beschreibt, dass man das Gefühl hat, es wirklich sehen zu können. Ebenso wie den malerischen Schauplatz (die Umgebung, den Strand und all das; nicht das Haus). Auf mich wirkte die Geschichte, die recht lang ist, wie ein Abschnitt aus einem Roman, weil das Gefühl des Besonderen, das eine Kurzgeschichte ausmachen sollte, doch fehlt.
Ich ärgerte mich etwas darüber, dass Em diesen Deke seinem Mörder quasi ausgeliefert und sich am Ende nicht einmal dafür interessiert hat, wie es für ihn ausging. Ich hätte schon gern gewusst, was aus ihm geworden ist. Auch das mit dem Mexikaner, dessen Hinrichtung sie ne Runde zu lange beiwohnt, hätte nicht sein müssen. Trug nicht gerade dazu bei, Sympathie für die Protagonistin zu empfinden, obwohl ich anfangs echt Mitleid hatte für ihre Situation. (Baby verloren, davonlaufen vor dem Schmerz, Neuanfang). War dann im Verlauf der Geschichte alles etwas einfallslos. Auch das Ende fand ich nicht berauschend. Die Idee, sich Hals über Kopf aus einem Fenster zu stürzen, fand ich schon - naja - dann aber ab in die Fluten? Ich mein, hatte sie geglaubt, durch das Laufen hätte sie das Privileg erlangt, einen Schutzengel zu haben und sich weder beim Fenstersprung etwas zu brechen, noch selbst zu ertrinken? Solche Gedanken standen offenbar überhaupt nicht zur Debatte. Okay, für King - und Em - sicherlich der letzte Weg, dem Irren zu entkommen. ER wusste ja, dass Pickering nicht schwimmen kann, SIE doch aber nicht trotzdem macht sie so selbstverständlich einen auf Heldin ...hmm ... Übrigens, find ich es manchmal echt irre, wie robust und Schmerz- und Schadensresistent die Körper kingscher Charaktere sind; hier sowohl bei dem Pickering als auch bei Emely. Haben die alle irgendwelche Selbstheilungskräfte? Will auch!
Fazit: Sehr gut beschriebene Szenen, nur inhaltlich etwas mager.