Das Pfefferkuchen-Mädchen (Sunset)

Diskussionen über Kings Novellen und Kurzgeschichten

Re: Das Pfefferkuchen-Mädchen (Sunset)

Beitragvon *Jo* » Fr 03.Sep.2010 13:31

Eine Geschichte, bei der man irgendwie unschlüssig ist, was man nun davon halten soll. Anfangs sah alles nach einer wahnsinnig emotional mitreißenden Story aus und dann gibt's ne regelrechte Klischee-Kette. Von diesem Ort am Strand (Jaja, Duma Key :roll: ) angefangen bis hin zu der kompletten Katz-und-Maus-Spiel-Episode. Man muss King zugestehen, dass er Szenen wie die, in der Em mit dem Stuhl kämpft, einfach dermaßen bildlich beschreibt, dass man das Gefühl hat, es wirklich sehen zu können. Ebenso wie den malerischen Schauplatz (die Umgebung, den Strand und all das; nicht das Haus). Auf mich wirkte die Geschichte, die recht lang ist, wie ein Abschnitt aus einem Roman, weil das Gefühl des Besonderen, das eine Kurzgeschichte ausmachen sollte, doch fehlt.
Ich ärgerte mich etwas darüber, dass Em diesen Deke seinem Mörder quasi ausgeliefert und sich am Ende nicht einmal dafür interessiert hat, wie es für ihn ausging. Ich hätte schon gern gewusst, was aus ihm geworden ist. Auch das mit dem Mexikaner, dessen Hinrichtung sie ne Runde zu lange beiwohnt, hätte nicht sein müssen. Trug nicht gerade dazu bei, Sympathie für die Protagonistin zu empfinden, obwohl ich anfangs echt Mitleid hatte für ihre Situation. (Baby verloren, davonlaufen vor dem Schmerz, Neuanfang). War dann im Verlauf der Geschichte alles etwas einfallslos. Auch das Ende fand ich nicht berauschend. Die Idee, sich Hals über Kopf aus einem Fenster zu stürzen, fand ich schon - naja - dann aber ab in die Fluten? Ich mein, hatte sie geglaubt, durch das Laufen hätte sie das Privileg erlangt, einen Schutzengel zu haben und sich weder beim Fenstersprung etwas zu brechen, noch selbst zu ertrinken? Solche Gedanken standen offenbar überhaupt nicht zur Debatte. Okay, für King - und Em - sicherlich der letzte Weg, dem Irren zu entkommen. ER wusste ja, dass Pickering nicht schwimmen kann, SIE doch aber nicht :roll: trotzdem macht sie so selbstverständlich einen auf Heldin ...hmm ... Übrigens, find ich es manchmal echt irre, wie robust und Schmerz- und Schadensresistent die Körper kingscher Charaktere sind; hier sowohl bei dem Pickering als auch bei Emely. Haben die alle irgendwelche Selbstheilungskräfte? Will auch! :(

Fazit: Sehr gut beschriebene Szenen, nur inhaltlich etwas mager.
*Jo*
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Re: Das Pfefferkuchen-Mädchen (Sunset)

Beitragvon Dridge » Mo 07.Mär.2011 11:03

Also diese Geschichte hat mir ebenfalls eher wenig gefallen, aber zumindest besser als Willa. (Was aber auch nicht besonders schwer ist)
Ich fand den Anfang total unnötig, weil der hatte eigentlich überhaupt nichts mit der restlichen Handlung zu tun. Diese Art von Charakterhintergründigkeit hätte eher in einen Roman gepasst, von einer Kurzgeschichte erwarte ich jedoch etwas anderes.
Diese ganze Kiste mit dem Laufen fand ich allgemein irgendwie uncool, ich kann euch nicht genau beschreiben warum, aber für mich hat das die Hauptcharakterin unsympathisch werden lassen. Und das Ende war ja dann mal absolut lächerlich, findet ihr nicht auch?
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Re: Das Pfefferkuchen-Mädchen (Sunset)

Beitragvon Kurt Barlow » Mo 07.Mär.2011 11:42

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Re: Das Pfefferkuchen-Mädchen (Sunset)

Beitragvon Jehane » Fr 05.Apr.2013 13:44

So übel fand ich die Story gar nicht, v.a. die Befreiungsaktion war richtig spannend. Allerdings hab ich danach die Geduld mit der Heldin verloren - ich meine, wer ist bitteschön so dämlich Das hat wirklich genervt, war unlogisch und unrealistisch. Dass sich Emily null dafür interessiert hat, was aus Deke geworden ist, war auch eigenartig, aber sie kam mir von Anfang an ein bissl egoistisch vor, sehr auf sich bezogen und irgendwie als Charakter nur wenig greifbar. Was wissen wir schon groß über die Frau? Sie hat ihr Kind verloren, läuft vor allem davon und kann sich im Fall eines Sturzes abrollen. Mehr ist da nicht - na gut, vielleicht noch eine Art morbide Faszination, anders kann ich mir nicht erklären, dass sie sich die Sache mit dem Latino so lange angesehen hat. Das war auch selten dämlich. Gut fand ich Pickerings Ende, das war ein sehr netter Twist, den ich so nicht erwartet hatte.
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Re: Das Pfefferkuchen-Mädchen (Sunset)

Beitragvon John Carpenter » Sa 20.Sep.2014 00:07

@ Jehane: Was du kritisierst (Besichtigungstour), war mir auch zuerst unangenehm aufgefallen.

Aber war es nicht so, dass


Was ich eher absolut unglaubwürdig fand, war, dass Emily


Aber trotzdem ist das für mich eine der Top-Stories aus "Sunset" !!! Man leidet und fiebert mit Emily mit, und am Schluss wird King dann auch noch unerwartet blutig und brutal. Das alles wirkt aber trotzdem nie so, als würde King die Urängste von Frauen ausbeuten wollen.

Gut gemacht, Steve !
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Re: Das Pfefferkuchen-Mädchen (Sunset)

Beitragvon flo flagg » Di 09.Jun.2015 17:55

Nun ja den Anfang der Geschichte fand ich recht schleppend zu lesen,aber zum Ende hin hat Stephen King die Spannungsschraube stetig hochgeschraubt.Das hat mir den Lesegenuss schon versüßt.
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Re: Das Pfefferkuchen-Mädchen (Sunset)

Beitragvon Al Bert » Fr 23.Okt.2015 11:59

Das Pfefferkuchen-Mädchen hat mich irgendwie nicht wirklich gepackt. Nachdem ich mit der KG fertig war, war natürlich große Verwirrung über den Titel da, aber der wird ja hier und im Wiki erklärt. Es kam mir am Ende so vor, als wäre dieser ganze Vorlauf (also das Telefonat mit dem Vater und dem Ex(?)-Mann etc.) relativ sinnlos gewesen. Natürlich braucht es eine Vorgeschichte, aber abgesehen von den Beinmuskeln, die die Protagonistin während ihres Laufens aufgebaut hat, hatte der Background wenig mit dem Ausgang und der dem eigentlichen Handlungsstrang (also der Entdeckung der Leiche und der Flucht) zu tun.
Die Flucht an sich ist dann auf jeden Fall gut gelungen und auch sehr kreativ umgesetzt (Stichwort: Kühlschrank, morscher Stuhl etc.). Kann mir die KG als Kurzfilm wirklich besser vorstellen. Soweit ich das mitbekommen habe, gibt's davon auch schon ein Dollarbaby? Sollte ich mir vielleicht noch mal ansehen.

Alles in Allem ist Das Pfefferkuchen-Mädchen zwar keine besonders schlechte KG, aber zählt für mich auch nicht zu den besten in Sunset.
Al Bert
 

Re: Das Pfefferkuchen-Mädchen (Sunset)

Beitragvon bigben » Fr 18.Dez.2015 21:26

Ja die Geschichte hat bisschen gebraucht, um in Gang zu kommen. Dafür hat mir der "Showdown" sehr gut gegallen. Spannung pur. ABER in der Sammlung gibt es noch eine bessere KG ,in der auf übernatürliches verzichtet wird...
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