1408 ist eindeutig eine meiner Lieblingsgeschichten aus EE.
Eigentlich wollte ich mir so einen gemütlichen Sonntagnachmittag auf Balkonien machen und mir mit meiner brandneu erworbenen Kurzgeschichtensammlung etwas leichte Kost zu Gemüte führen; Sonnenschein, Liegestuhl, Urlaubsstimmung. Nicht die besten Voraussetzungen, unter denen eine Gruselgeschichte so richtig wirken kann - sollte man meinen.
Als ich das Vorwort las, überlegte ich noch, ob es nicht vielleicht besser wäre, mir die Geschichte als abendliche Bettlektüre aufzuheben. Ich entschied mich dagegen, da simple Gruselgeschichten über Spukhäuser/-hotels/-schlösser/-friedhöfe und was weiß ich nicht alles mich magisch anziehen und ich einfach zu neugierig war, um noch ein paar Stunden zu warten. In freudiger Erwartung, eine Kurzversion der Story um Zimmer 217 des Overlooks verschlingen zu können, stürzte ich mich also auf 1408.
Binnen weniger Minuten war ich vollkommen in die Geschichte versunken, der Sonnenschein und das Vogelgezwitscher waren vergessen, und bei Nacht in einem fremden Haus mit seltsamen Geräuschen hätte ich mich beim Lesen dieser Geschichte nicht viel mehr gruseln können. Die Szenen im Zimmer selbst fand ich ziemlich heftig, aber keineswegs so übertrieben, daß sie ihre schaurige Wirkung eingebüßt hätten.
1408 hat mich als einzige von allen Geschichten in EE richtig gepackt und aus der Realität weggerissen; bei Kurzgeschichten passiert mir das recht selten, und schon gar nicht nicht beim Sonnenbad auf dem Balkon mit einer Geräuschkulisse bestehend aus Vogelgezwitscher und Kindergeschrei
Fazit: richtig gute Story, hätte mir mehr von der Sorte gewünscht.
Kate