Von Gott berührt

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Von Gott berührt

Beitragvon Veit » Mi 10.Okt.2001 15:59

ISt zwar schon 2 Monate her aber...

...ist die Liebe Stephy jetzt böse auf mich???

Manno [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] d [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] a [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] s w [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] o [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] l [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] l [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] t [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] e ich doch nicht!

der untröstliche VEIT!

[ 10.10.2001: Beitrag editiert von: Veit ]
Veit
 

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Beitragvon NotoriousFAB » Sa 29.Dez.2001 21:42

So, wie immer hatte ich echt keine Zeit, das gesamte Thema durchzulesen, aber trotzdem einige Gedanken zu dem Thema:

Erstmal zu meinem Verhältnis zu Gott:
Ich bin in einer höchst protestantischen Familie aufgewachsen, und wurde daher auch entsprechend erzogen. Im Moment studiere ich im Rahmen meines Lehramtsstudiums auch einiges an Theologie, ihr könnt also davon ausgehen, dass ich mich mit dem Thema schon befasst habe. In meiner aktuellen Lebensphase jedoch befinde ich mich in einer "Glaubenskrise" - ist vielleicht nicht das beste Wort dafür, aber es kann sich zumindest jeder was darunter vorstellen!!! Aber zumindest glaube ich, dass es irgendetwas GOTTÄHNLICHES gibt, auch wenn sich meine Erwartungen nicht exakt mit dem Gottesbild der christlichen Kirche zur Deckung bringen lassen!

Ich muss aber gesehen, dass ich die ursprüngliche Frage nicht ganz verstanden habe: Was meinst du, wenn du fragt, ob wir es für möglich hielten?? Meinst du nur, dass man durch einen Schicklsalsschlag eine nähere Beziehung zu Gott eingehen kann, oder dass Gott wirklich mit dir redet, wie es im Buch beschrieben ist??

Zur 1sten Möglichkeit:
Schicksalsschläge haben vor allem bei gläubigen Menschen oft den Effekt, dass sich ihr glauben verstärkt, da viele davon ausgehen, dass Gott einem durch dieses Ereignis etwas sagen wollte. Danach deutet man auch andere Geschehnisse so.

Zur 2ten Möglichkeit:
Man kann natürlich nichts beweisen, aber ich glaube zumindest, dass es MÖGLICH ist, dass Gott (oder ein ähnliches Wesen) mit den Menschen in Kontakt tritt, und auch ganz real zu ihnen spricht. Jedoch glaube ich, dass viele menschen nicht bereit oder fähig sind, auch zuzuhören!!! Denn egal, wie Gott für mich aussieht, von einem bin ich überzeugt: DER MENSCH HAT EINEN FREIEN WILLEN!!!!!
NotoriousFAB
 

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Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Sa 29.Dez.2001 23:40

Also, ich...habe in meinem Leben schon an fast allem gezweifelt... An Gott komischerweise so gut wie nie. An mir, an meinen Freunden, an meiner Famile, an meinem Leben, ja, aber an Gott nicht... Ist schön so... Kann ja noch kommen... Aber mein Menschenverstand sagt mir dass es ihn gibt, und dass es gut ist dass es ihn gibt.
Mir gefällts übrigens wie King an Gott in seinen Werken herangeht - dass er nicht unbedingt eindeutig Stellung dazu bezieht (so sehe ich es zumindest, aus der Erinnerung heraus). Er glaubt offensichtlich an Gott - aber er zweifelt bestimmt oft daran und hat viele Fragen und lässt das durch seine Charaktere in den Büchern durchblicken... Hoffentlich hab ich da jetzt keinen Mist geschrieben... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Ginny-Rose_Carter
 

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Beitragvon Ginny-Rose_Carter » So 30.Dez.2001 18:01

Hm, ich schreib jetzt einfach nochmal meine Meinung, ich hoffe ich mach mich nicht zu unbeliebt damit.. [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]
Ich glaube an Gott, aber ich glaube nicht an die Kirche. So. Ich hatte als 4. Abiturfach Religion und mich daher ziemlich intensiv mit alldem beschäftigt. Wenn ich mit Atheisten rede dann kommen meist die folgenden Argumente:
1. Wie kann Gott so gütig sein wenn er all das Leid und Elend in der Welt zulässt?
Dieses Problem nennt man Theodizee (bestimmt falsch geschrieben, *peinlich*), die "Frage nach dem gerechten Gott". Dabei find ich es gar nicht paradox - Gott hat dem Menschen die Freiheit der freien Entscheidung gegeben. Im Klartext heisst das, er könnte natürlich jedesmal eingreifen wenn irgend ein Mensch etwas Schlimmes auf der Welt plant, er hätte Hitler sterben lassen können bevor er an die Macht kam, er hätte jeden Krieg verhindern können, er könnte bei jeder drohenden Hungerepedemie Essen vom Himmel fallen lassen. Aber um das Gute in der Welt wahrnehmen zu können braucht man das Schlechte. Damit es Ying gibt muss es Yang geben. Damit es hell gibt muss man dunkel kennen. man kann das eine nicht ohne das andere definieren. Das Wort "Frieden" existiert erst nachdem es Krieg gegeben hat. Nur wer Hunger hatte weiss was "satt sein" bedeutet. Das Schöne kann erst der richtig genießen der das Elend erlebt hat. Stellt euch ein Kind vor das im Überfluss lebt, alles materielle bekommt was es braucht und nie gelernt hat was Entbehrung bedeutet. Es kann seinen Wohlstand überhaupt nicht schätzen. Dagegen ein Kind das großen Hunger leidet und in bitterer Armut lebt. Man braucht ihm nur den Bruchteil dessen geben was das reiche Kind besitzt, es wird vollkommen überwältigt und glücklich sein.
Naja, und die Kriege veranstaltet ja nicht Gott sondern die Menschen. Eine gute Tat ist erst dann gut wenn sie aus freiem Willen geschieht. Wenn ich einem Bettler etwas gebe weil ich mir dadurch einen Bonus beim Herrgott oder beim Schicksal oder bei-wem-auch-immer erhoffe, dann ist es moralisch nicht so gut als wenn ich es nur deshalb tue damit dieser Mensch etwas zum Leben hat. Der Mensch hat selbst in der Hand wie er das Leben und seine Welt gestaltet. Damit ein Mensch gut handeln kann muss er auch die Möglichkeit haben schlecht zu handeln. "Gutes handeln" gibt es ja erst wenn der Mensch auch Fehler macht. Deswegen verdamme ich nicht Gott für all das Elend auf der Welt sondern die MENSCHEN die nicht die Liebe leben wie sie es könnten.

2.Es gibt keine Beweise für Gott. Davon mal abgesehen dass es auch keinen Gegenbeweis gibt kann ich so viele Sachen nicht beweisen, eigentlich kann ich die wichtigsten Dinge auf der Welt nicht beweisen. Die Liebe, meiner Meinung nach das Wichtigste überhaupt, zum Beispiel. Kein Mensch kann mir beweisen dass er mich liebt und ich kann es genausowenig. Ich muss es glauben. Ich liebe meinen Freund sehr, aber egal was ich mache, es ist kein Beweis für meine Gefühle. Man kann in einen Menschen nicht hineinsehen und Gedanken lesen, man muss vertrauen. Gefühle können vorgetäuscht werden und wer sagt dass er nocht nie getäuscht wurde ist ein Unwissender oder ein Lügner. Ich kann die Liebe nicht anfassen, ich kann sie nicht wie einen Gegenstand vor mir sehen, nur ihre Ergebnisse und Folgen. Und doch vertraue ich darauf dass sie existiert. Beweise habe ich nicht. Aber ich glaube daran.
Die Existenz Jesu dagegen IST historisch bewiesen. Damit meine ich den Menschen der gelebt hat, nicht dass er wirklich Gottes Sohn war. Klar, wir können keine Augenzeugen mehr befragen wie er aussah und was er getan hat, aber das geht bei Julius Cäsar genauso wenig. Der hat aber offensichtlich gelebt, und Jesus ebenso. Es gibt diverse außerbiblische Quellen von römischen Schreibern und Historikern die seine Existenz beglaubigt haben. Und die Römer waren Gegener Jesu, sie wären also wirklich ziemlich spinnert wenn sie ihn erfunden hätten, wäre ein Eigentor par Excellence. Sogar im Talmud finden sich Hinweise auf Jesus...
Ob er Gottes Sohn war kann ich nicht beweisen. Aber das ist für mich auch zweitrangig...
Und was die Kirche angeht - Jesus hat nie geplant eine Kirche zu gründen wie sie heute existiert. Der Papst war nicht vorgesehen und ebensoweig so scheußliche Dinge wie die Kreuzzüge und die Inquisition. Jesus hat nur die Liebe gepredigt, die Nächstenliebe, aber was muss der Mensch daraus machen, Kriege, Leid und Sünde. Na bravo.
Entschuldigung, es ist sehr lang geworden, ich hoffe ich krieg nicht zuviel Ärger deswegen, ich wollte nur meine Meinung sagen...und das ging nich kürzer... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]
Ginny-Rose_Carter
 

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Beitragvon NotoriousFAB » So 30.Dez.2001 19:57

Hi Ginny!!
Wieso Ärger?? Ich hab in ähnlichen Foren schon deutlich längere posts geschrieben!!!

Hey, jetzt könnte es ja hier erst so richtig interessant werden - theologische Diskussionen im King-Forum --- RESPEKT --- Wir könnten uns eigentlich mal zusammensetzen und über Gott filosofieren!!

zu 1.:
Nicht so viele Selbstzweifel: Theodizee war absolut richtig geschrieben!! - und nebenbei eine der meistdiskutiertesten Fragen der modernen Theologie!! Da Gott im NT ja oft als "das reine Gute" beschrieben wird, die Welt, die ja die Schöpfung des allmächtigen Gottes ist, jedoch nicht alleinig gut ist, findet sich hier immer wieder ein guter Ansatzpunkt für Religionskritiker!!!!
Trotz dem freien Willen der Menschen ist dieser Punkt auch noch nicht ausdiskutiert! Deine Ausführungen, das man das Gute ohnehin nur als Kontrast zu dem Bösen erkennen und begreifen kann finde ich sehr gut beschrieben und nachvollziehbar!!

zu 2.:
natürlich gibt es keinen Beweis für Gott, aber auch nicht gegen ihn!!!! Auch wenn einige gelehrte Leute Beweise gesucht haben. Ein sehr interessanter Ansatz kommt von Anselm von Canterbury: Er sieht die Welt als ein Geflecht von Bewegungen, die sich untereinander aktivieren, also wird jede Bewegung von irgendeiner anderen bewegung hervorgerufen. Bei diesem Modell muss natürlich am Anfang eine Bewegung geschehen sein, die von keiner anderen ausgelöst wurde. Canterbury nennt dies die "prima movens", oder einfach Gott!!
Die Modelle der Kritiker wie Marx, Kant und Feuerbach sind wohl bekannt.

Deinen Überlegungen über historische Fakten möchte ich nichts weiter hinzufügen!!


Am Ende noch einmal ein kleines "Rätzel":

Gott ist allmächtig!!!!
Wenn er die Macht zu wirklich allem besitzt, dann muss er auch seine eigene Allmacht einschränken können?! Wenn ja, ist er nicht mehr allmächtig!! Wenn nein, dann ist das etwas, was er nicht kann, und damit ist er nicht mehr allmächtig!
Also, was ist "Allmacht denn wirklich... ?!
NotoriousFAB
 

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Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Do 03.Jan.2002 21:40

Huhu NotoriousFAB [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Sorry dass ich net direkt auf Deinen Beitrag geantwortet hab...mach ich auch jetzt net weil ich immer absolut dazu aufgelegt sein muss über Gott zu schreiben sonst kommt da nur konfuses Zeug heraus... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img] Fand es wirklich gut was Du da geschrieben hast, das hat mir Mut gemacht... [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
Es ist eben net einfach sich mit Gott auseinanderzusetzen, aber genau deswegen ahbe ich etwas gegen das Argument dass gläubige Menschen es sich leichter machen als Atheisten (gibt es überhaupt "Ungläubige"? -Ich denke nicht, jeder Mensch glaubt doch an etwas, wenn nicht Gott dann an Astrologie... Selbsterlösung... Oder was auch immer... Oder an (das) Nichts... Ist aber selbst dann ein Glaube... [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] ): Denn ein Mensch der nicht an Gott glaubt muss sich nicht mit den Zweifeln herumplagen die irgendwann jeden Gläubigen heimsuchen...wenn ich jetzt einen schlimmen Schicksalsschlag erleben sollte ich trotzdem darauf vertrauen dass es Gott gibt und er es gut mit mir meint...solange es einem gut geht ist es recht einfach an Ihn zu glauben, schwer wird es erst dann wenn der Glaube auf die Probe gestellt wird... Aber dazu habe ich einmal eine wunderbare Bemerkung gehört, ich weiss leider nicht mehr von wem sie stammt... [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img] Da sagt jemand zu seinem Gesprächspartner: "Wie kannst Du nach Ausschwitz und alldem noch an Gott glauben?" Und er antwortet ruhig: "Wie kannst Du nach alldem NICHT daran glauben...?" [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
Klingt ein wenig wie diese Geschichte: Gott zeigt einem Mann einen langen Strand der sein leben symbolisiert und deutet auf dessen Fußspuren und die Seinen daneben. "Siehst du", sagt Er, "ich habe dich nie allein gelassen sondern war immer bei dir." "Aber", fragt der Mann vorwurfsvoll, "in den Zeiten wo es mir am schlimmsten ging sehe ich nur ein Paar Fußsabdrücke...wo warst du da?" "Aber verstehst du denn nicht..." erwidert Gott, "in diesen Zeiten habe ich dich auf meinen Schultern getragen..." [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
Ginny-Rose_Carter
 

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Beitragvon Gwenhwyfar » Fr 04.Jan.2002 04:25

@FAB und Ginnyrose

Eure Konversation ist echt interessant zu verfolgen, da Ihr stärkere Argumente und tiefere Überlegungen darlegt als ich es allgemein kenne. Viele sagen: "Ich glaube an Gott. Punkt." bzw. "Ich glaube nicht an ihn. Punkt."
Ginnyrose, vorallem Dein Beispiel mit der Liebe war gut gewählt. Doch eigentlich ist alles eine Frage der Definition. Es gibt Leute, die die Liebe als eine ganz andere Sache betrachten - zum Beispiel als chemischen Prozeß, der eben da sein muß, damit die Fortpflanzung erfolgreicher abläuft - und schon wirkt die ganze Argumentation nicht mehr.
Ich glaube, solange es Menschen gibt, wird es Diskussionen über die Existenz eines Gottes geben.

PS: Übrigens, ich bin Atheist. Mir persönlich wurde zu viel im Namen eines Gottes angerichtet. Da kann ich nicht mehr "glauben". Ich weiß, ich weiß - Gott und Religion sind nicht dasselbe, dennoch kann und will ich nicht an eine derartige Sache glauben. das muß nun zum Thema erstmal genug sein (man beachte die Urzeit!).
Ciao, Gwen
Gwenhwyfar
 

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Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Sa 05.Jan.2002 13:39

@FAB

Der Ansatz von Canterbury ist doch absolut logisch. Aus Nichts kann schließlich Nichts entstehen und irgendwie muss die Welt ja nunmal entstanden sein... Und wer damit argumentiert dass sie aus dem "Urknall" hervorgegangen ist wird zugeben müssen dass auch der nicht aus heiterm Himmel gekommen sein kann sondern dass da irgendwelche Teilchen und Gase vorher herumgeschwebt haben müssen die sich dann vermischten...irgendetwas muss den Anfang gebildet haben, und dieses mysteriöse Irgendetwas nenne ich Gott... [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
Ginny-Rose_Carter
 

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Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Sa 05.Jan.2002 13:50

Ach so, und Gwen: Du wirst lachen, aber unzer den Atheisten habe ich öfters schon die besseren Menschen gefunden als unter den "Christen" bzw den Gläubigen allgemein. Du hast Recht wenn Du sagt dass zu viel im Namen Gottes angerichtet wurde, aber das sind bloß Menschen die Ihn missbrauchen und nicht diejenigen die versuchen Seine Worte zu leben...! [img]images/smiles/icon_sad.gif[/img]
Es muss unterschieden werden zwischen Gott und dem was die Menschen "Religion" nennen. Religion ist oft nur ein Deckmantel für Scheinheiligkeit und darunter sind schreckliche Dinge geschehen...

@FAB, das folgende "Rätzel" [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ist nur für Dich... Höhö...

"Bist Du ein Christ? - Wenn ja, warum nicht?"

[img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Ginny-Rose_Carter
 

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Beitragvon Garraty » Sa 05.Jan.2002 23:50

Hallo,

jetzt schreib ich einfach mal, was ich im Moment glaube oder auch nicht glaube:

ich bin „streng“ katholisch erzogen worden. Ich war 8 Jahre Ministrant und bin dadurch oft mehrmals wöchentlich in einem Gottesdienst gewesen.

Als Kind habe ich auch an den Gott im Sinne der katholischen Kirche geglaubt. Mit der Zeit wurde der Kirchgang zur lästigen Pflicht, wobei ich mir noch eingeredet habe, wenn Jesus für uns gestorben ist und wirklich der Sohn Gottes war, kann ich wohl ein bißchen Zeit für die Kirche erübrigen (schadet ja nicht).
Irgendwann aber wurde mir als Jugendlicher klar, daß ich einfach nicht wirklich daran glaube.
Objektiv ist der christliche Glaube an den Sohn Gottes, der für unsere Sünden gestorben ist, genauso abstrakt wie der Glaube an Wiedergeburt, das Warten auf den echten Messias, Naturgötter und und und. Es gibt so viele Möglichkeiten....

Sicher - wenn wir Gewißheit hätten, bräuchten wir keinen Glauben.
Heute glaube ich nicht unbedingt an einen Gott, als ein über alles stehendes Wesen. Ich glaube aber an einen Sinn unseres Lebens, der über die Fortpflanzung und unseren Tod hinausgeht, und das würde ich mal als einen „göttlichen“ Plan bezeichnen. Wozu haben sonst wir die Gabe über ein Leben nach dem Tod nachzudenken oder zwischen Gut und Böse zu unterscheiden? Wär ein schlechter Witz.....
Ich hoffe doch, einmal Antworten zu erfahren.

Es gibt aber trotzdem einen Punkt, warum ich mich doch in gewisser Hinsicht als Christ bezeichne: Weil Jesus (ob nun Mensch oder Gottessohn) mich mit seinem Leben und seinen Ideen beeindruckt hat. Z. B. „Liebet Eure Feinde - tut Gutes denen, die Euch hassen“ - obwohl es dem Wesen des Menschen scheinbar wiederspricht – wenn sich die Menschen nur hin und wieder bemühen würden, so zu handeln, wäre die Welt ein besserer Ort. Auch wenn ich mir ehrlich im Alltag eher selten Gedanken mache, versuche ich eigentlich doch nach christlichen Werten zu leben.

So, daß war's. Muß keinen interessieren. Mir war jetzt einfach danach, das zu schreiben.

Gute Nacht

[ 05.01.2002: Beitrag editiert von: Garraty ]
Garraty
 

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Beitragvon Ginny-Rose_Carter » So 06.Jan.2002 00:35

...Mhmmmm, da fällt mir, wenn ich mal so über das "Rätzel" sinniere, auf...ist Gott denn überhaupt allmächtig bzw "unfehlbar"...? Dass der Papst es nicht ist ist keine Neuhigkeit [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] , aber als Gott laut Bibel 1) die Sintflut über die Menschen kommenließ und ausser Noah und seinen Lieben allesam vernichtete bereute er Sein Tun anschließend und sagte sinngemäß er wolle nie wieder die Erde auf diese Weise verfluchen... Und 2) schuf Gott den Menschen nach Seinem Ebenbild...und dass der Mensch alles andere als vollkommen ist bedarf keines weiteren Beweises... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Ich habe darüber kürzlich mit einem Freund diskutiert und der meinte dass Gott für die Menschen ja wie ein Vater sei...und so wie der vater eines Kindes nicht allmächtig sei, sei er es auch nicht. Es ist ein Bild, das Bild eines kleinen Kindes dass in seiner Naivität den Vater für unfehlbar hält...das Bild des Vaters, oder der Eltern überhaupt, ist das der großen Beschützer...und für ein Kind ist es undenkbar dass die Eltern sich auch mal Fehler leisten können... Und Jesus sagte ja den Menschen "Seid wie die Kinder", denn Kinder haben diesen uneingeschränkten Glauben den die Erwachsenen oft verlieren haben weil die Umstände es ihnen einfach nicht mehr erlauben ihn zu behalten...
Hach, ist etwas wuschig geschrieben, mir fehlen im Moment die schönen Worte, aber ich hoffe es kam durch was ich meinte... [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
Ginny-Rose_Carter
 

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Beitragvon Ginny-Rose_Carter » So 06.Jan.2002 00:48

@Gwen...
Klar, ich kenne die Argumentation dass die Liebe nur ein chemischer Prozess sei...aber Fortpflanzung ist ja auch ohne sie möglich, oder net...? Gerade in unserer Zeit wo man sich durch künstliche Befruchtung dazu verhelfen kann ist die Liebe und ein glückliches familienleben mit dem Partner keine Voraussetzung... Wer Kinder haben will kann sie auch anders bekommen, dazu muss er sich nicht zwangsläufig verlieben...
Und ich behaupte: Wer in der Liebe nichts Außergewöhnliches sieht sondern bloß einen "chemischen Prozess", der hat sie noch nicht erlebt [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Den einfachsten "Gottesbeweis" habe ich wenn ich mit meinem Partner zusammenbin... Dann weigert sich alles, aber auch ALLES in mir daran zu zweifeln dass ein solch göttliches Geschenk nicht von einer höheren Macht gegeben wurde... [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
Ginny-Rose_Carter
 

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Beitragvon stephy » Mo 07.Jan.2002 21:00

Tach Garraty. Deine Gedanken haben mich sehr interessiert.

Aber mal Hand auf's Herz: Wer liebt schon seine Feinde? [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Grizze!
stephy
stephy
 

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Beitragvon NotoriousFAB » Di 08.Jan.2002 13:12

@garraty

ich zitier mal kurz einen abschnitt von dir:

"Sicher - wenn wir Gewißheit hätten, bräuchten wir keinen Glauben.
Heute glaube ich nicht unbedingt an einen Gott, als ein über alles stehendes Wesen. Ich glaube aber an einen Sinn unseres Lebens, der über die Fortpflanzung und unseren Tod hinausgeht, und das würde ich mal als einen „göttlichen“ Plan bezeichnen. Wozu haben sonst wir die Gabe über ein Leben nach dem Tod nachzudenken oder zwischen Gut und Böse zu unterscheiden? Wär ein schlechter Witz.....
Ich hoffe doch, einmal Antworten zu erfahren."

du glaubst zwar nicht an DEN Gott, den deine eltern, deine gemeinde dir auzwingen wollen, aber du glaubst zumindest an EINEN Gott - oder als was würdest du das SCHICKSAL benennen, das den sinn des lebens festlegt?? Könnte ntürlich sein, dass der sinn deines lebens durch einen uns unverständliche "chemische Reaktion" festgelegt ist, also kein "wesen" diesen sinn beeinflusst.
oder wie genau siehst du die quelle dieses "sinns"??
NotoriousFAB
 

Von Gott berührt

Beitragvon Garraty » Di 08.Jan.2002 22:45

Hallo,

NotoriousFAB!

Gute Frage. Ich versuchs mal, sie zu beantworten: Ich glaube nicht an einen Gott, der als ein individuelles, denkendes Wesen gehandelt hat, als er uns oder das Universum geschaffen hat oder Einfluß auf unser Leben nimmt.(Obwohl ich's natürlich nicht ausschließen kann, aber dann sicher kein Wesen, welches dem Menschen auch nur entfernt als "Gottes Ebenbild" nahe kommt).

Ich glaube aber, daß wir Teil eines für uns unbegreiflichen übergeordneten Systems sind.
Eine Quelle kann ich nicht nennen. Falls man als Quelle allen Seins Gott bezeichnet, könnte ich dagegen fragen: Woher kommt Gott?

Ob man es nun göttlichen Plan, Gott, Schicksaal usw. nennt, spielt daher für mich keine Rolle. Wobei ich mit Schicksaal nicht meine, daß dem Menschen alles vorherbestimmt ist. Im Gegenteil:
Ich glaube fest, die Entscheidungen im Leben beeinflussen das, was "danach" kommt.

Gruß

PS. Hallo stephy!

Ich weiß, die Aussage ist äußerst utopisch.
Aber man könnte davon ableiten, daß man zumindest immer den Versuch unternehmen sollte, auf seine "Feinde" zuzugehen und zu einem friedlichen Nebeneinander zu kommen.
Garraty
 

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