Tja, das Jahr ist noch nicht rum, aber fast, und eigentlich dürften jetzt nur noch Greatest Hitss und Best Ofs kommen, schließlich ist bald Weihnachten Nun, wie letztes Jahr (mir kommt es ehrlich gesagt nicht sehr lange her vor ) würde ich gerne wieder einen Strich unter dem musikalischen Jahr machen und gerne wissen, was euch besonders gefallen, besonders missfallen, was euch gefesselt hat. Falls im verbleibenden Oktober, im Nov. oder Dezember noch was besonders erscheinen sollte kann man es ja dann noch erwähnen.
Für mich war 2004 in einer Hinsicht etwas Besonderes - schließlich hab ich in diesem Jahr angefangen, Bass zu spielen (mittlerweile auch etwas Gitarre) und meine Band gegründet. Zugegebenermaßen wechseln sich die Bandmitglieder bis auf mir und meiner Gitarristin ständig, und wir können auch nicht wirklich viel, aber Erfahrungen sammeln ist sowieso bei der ersten Band wahrscheinlich aktueller als große Karriere zu machen. Tja, in diesem Punkt ist das Jahr wohl unschlagbar.
Ansonsten, wie wir ja alle wissen, ist Musik keine Nebensache (für mich schon lange nicht mehr), so hab ich auch wieder reihenweise neue Bands/Künstler für mich entdeckt. Hier so eine kleine Best-Of-2004:
Die besten Songs
1. PJ Harvey - "The Pocket Knife"
[Nun, eines meiner meistgehörten Lieder überhaupt, und das alles mit einer fast akustisch gespielten E-Gitarre, einem unglaublich grollenden Bass und PJ's über allem stehende Stimme. Ein bisschen Stonerrock mit ein bisschen Country und vor allen Dingen einfach nur Indie *g*, etwas langsamer und über alle Maße faszinierender und fesselnder Alternativrock. Alles in Allem das für mich beste Lied des Jahres 2004.]
2. Melissa Auf der Maur - "Real A Lie"
[Musikalisch gesehen exzellent, düstere, jaulende Gitarren, stampfende Riffs verbunden mit Melissas minimalistischer aber perfekt ausgenutzer Stimme. Durch das ganze Lied zieht sich ein ultimativer roter Faden, der einen so schnell nicht wieder loslässt. Für mich das zweitbeste Lied des Jahres. Allerdings: "Followed The Waves" von ihr könnte hier genausogut stehen.]
3. The Cure - "The End of the World"
[Was soll man denn dazu noch sagen? Höchstens, dass der Refrain etwa 90% der Gutheit (tolles Wort!) des Songs ausmacht. Aber ich denke eigentlich erübrigen sich die Kommentare im Großen und Ganzen. Das Lied hat eine besondere Eigenschaft, die ich höchstens noch für nennenswert halte: An depressiven Tagen zieht es mich wirklich noch mehr runter und an gutgelaunten macht es noch glücklicher, toll oder? ]
Schwer in eine Reihenfolge zu bringen, aber weiterhin herausragend:
-Ash - "Orpheus"
-The Distillers - "Hall of Mirrors", "The Hunger"
-Avril Lavigne - "Nobody's Home" (das einzige, mich wirklich wegblasende Lied von "Under My Skin")
-The Libertines - "Can't Stand Me Now"
-PJ Harvey - "The End", "Shame"
-AFI - "This Celluloid Dream"
-Velvet Revolver - "Slither"
Insgesamt teile ich das Jahr in 3 Phasen: In die Phase, in der ich ausschließlich Distillers gehört hab, die Phase in der ich nur PJ Harvey gehört hab (bzw. höre) und die Phasen wo ich was anderes gehört hab Da ich das Jahr wirklich für ein von der Musik her schwaches halte, da man ja wirklich kein Fernsehen gucken durfte wenn man keinen Sommerhit aushalten wollte, habe ich mich auf weniger beschränkt. Natürlich, CD's kommen immer ohne Ende raus, aber nur die für mich wirklich spektakulären Dinge höre ich auch lang genug...
Die besten Alben
1. The Distillers - "Coral Fang"
[Man nehme 3 Akkorde. Dazu Wut. Hass. Blut. Angst. Trauer. Gift. Mit Brody Dalle die ernstzunehmende Courtney Love als Frontfrau, dazu Instrumentalisten die viel lieber hier und da ein musikalisches perfektionistisches Mittel einsetzen als sich von vornherein alles kaputt zu spielen. Das ganze Album lang herrscht ein gewisses Tempo, langsame Songs gibt es bis auf "The Hunger", welcher aber auch nicht wirklich Balladentempo hat, nicht wirklich, Balladen gibt es trotzdem. Das eben genannte "The Hunger" ist eine Mischung aus schmerzhafter verdammt unkitschiger Ballade und wütendem Terrorpunksong, "Hall of Mirrors" ein verdammt umwerfendes Stück Musik. In kompletter Albumlänge hab ich "Coral Fang" am meisten gehört und die Distillers sind eine meiner Lieblingsbands geworden. Die ersten, die mir den Punk so nahe gebracht haben, dass er für meine musikalische Welt wirklich eine Rolle spielt, denn irgendein gewisses Etwas macht die Musik der Distillers eigentlich zu wesentlich mehr als einfach nur Punk.]
2. PJ Harvey - "Uh Huh Her"
[Und nochmal dabei. Ihr Album ist, möchte ich sagen, eines dieser Alben, welches nach xmal Hören noch Offenbarungen bereithält. Man weiß nie, in welche Richtung ein Song sich wirklich bewegt, alles verändert sich konstant. Fast jeder Song ist ein Highlight für sich, und doch steht das Album absolut in Zusammenhang, alles passt perfekt zusammen. Von geradezu grotesk traurigen Balladen bishin zu ausartender Schreiorgie, hier ist alles vertreten - und alles, bis auf das Schlagzeug, hat sie ganz alleine geschrieben, gespielt, produziert...Wahnsinn!]
Die weiteren Plätze lasse ich unbelegt. Ich wüsste einfach nicht, was an diese Alben heranreicht Trotzdem sehr gut:
-The Libertines - "The Libertines"
-Slipknot - "Vol 3. (The Subliminal Verses)"
-Melissa Auf der Maur - "Auf der Maur"
Am Schlimmsten fand ich Eamons "f*** It", welches ja in 25 Varianten von immer schlechteren "Künstlern" zu hören war, dieses hässliche Kinderlied von Hot Banditoz und...hmm..."Obsesion"? Insgesamt war es einfach nur unglaublich, wie Sommerhits ausgeschlachtet wurden, ein One-Hit-Wonder nach dem anderen hat sich die Klinke in die in die Hand gegeben, und jedes Lied gleich 3mal, ganz ganz ganz ganz schlimm