Ich mische mich nur kurz ein, weil wir in der Vergangenheit dieses Thema schon sooft besprochen haben und durchgewälzt haben, daß es mir nicht mehr nach Diskussionen danach lächzt.
Möchte nur sagen; Kinderschänder sind auch Menschen. Genauso wie Krieg, Gewalt und Liebe menschlich sind. Auch Schaulustige sind Menschen, genauso wie Mörder, Sexualstraftäter, Diebe... etc. Das sollte man nie vergessen, denn zum Menschsein gehören nicht nur "gute", sondern auch "schlechte" Eigenschaften.
Dann möchte ich jedem doch mal - der Kinderschänder und Sexualsstraftäter als Tiere bezeichnet - den Film "Der freie Wille" empfehlen. Es gibt auch einen amerikanischen Film mit Kevin Bacon (in der Rolle des Kinderschänders), aber da fällt mir gerade der Titel nicht ein.
Was mir auffällt ist Folgendes: Immer, wenn die Politik und die Gesellschaft nicht weiter wissen, dann pocht man auf härtere Strafen (sieht man aktuell auch wieder - Verschärfung des Jugendstrafrechts). Ich halte das ehrlich gesagt für den falschen Weg. Gerade bei Kinderschändern sollte man nach der URSACHE suchen. Und nur, weil wir die Ursache (wie man einer werden kann!) nicht verstehen, nicht nachvollziehen können, auch nicht danach fragen, heißt es; der muß weg, das ist ein Tier etc.
Man unterstellt Kinderschändern Unmenschlichkeit, sieht aber oft nicht, daß sie selbst oft unter ihrer Neigung leiden (da hab ich erst vor ein paar Jahren einen Artikel im Spiegel drüber gelesen... Mensch, wenn ich den noch hätte! Da ging es darum, daß eine Organisation ins Leben gerufen wurde, an die sich Menschen mit der Neigung zu Kindern wenden können. Als eine Art Vorbeuge-Therapie, daß eben aus ihnen keine Kinderschänder werden. Es ist unglaublich, wie viele Männer sich dort gemeldet und freiwillig in Therapie begeben haben! --- Sorry, daß ich jetzt nicht die Quelle nennen kann, weil es schon eine Weile her ist und ich nicht mehr weiß, wie diese Organisation hieß...).
Das möchte ich doch noch kurz einlenken. Ich will dabei Kinderschänder nicht in Schutz nehmen, ich wehre mich nur dagegen, daß man alles Schlechte, das in der Welt passiert, gleich verunmenschlicht. Denn genau das gehört auch zum Menschsein dazu. Und mir fällt es wie gesagt auf, daß man nie nach der Ursache fragt, weil man die eben nicht kennt, sondern gleich nach Todesstrafe schreit, als ob man das generelle Problem damit ausmerzen könnte. Als ob das als Abschreckung dienen könnte.
Stellt Euch doch mal vor, Ihr müßtet ein Leben lang gegen Eure sexuellen Neigungen ankämpfen, weil diese pervers sind oder dergleichen.
Wie gesagt; ich finde Kinderschänderei furchtbar, total schrecklich und abartig, aber wir kommen nicht weiter, wenn wir immer nach der Todesstrafe schreien, das bringt doch nichts. Wir müssen verstehen lernen, wie so eine Neigung entstehen kann. Und weil wir das nicht verstehen können, neigen wir dazu, immer nach der Todesstrafe zu schreien.