Ich finde, die meisten sollten einmal ein wenig differenzieren...
Zunächst einmal: weder sind Spender besonders gute Menchen, noch sind Nichtspender besonders schlechte Menschen (Afrikaner haben nämlich auch nicht alle lange Dödel, Juden sind nicht aus ihrer Persönlichkeit heraus geldgeil...die Liste der Verallgemeinerungen könnte man fortführen)
Prinzipiell finde ich es gut zu spenden und zwar deswegen, weil anderen etwas zu Gute kommt (zumindest dem Grundgedanken nach). Aber gut gemeint ist eben auch nicht immer gut!
Problematisch ist bei der ganzen Sache nur ein grundlegender Punkt: Wir (heißt, die westlichen Gesellschaften) können unseren Lebensstandard nur verbessern oder zumindest halten, wenn wir die Länder der 2., 3. und 4. Welt ausbeuten (in Bezug auf Arbeitskraft, Ressourcen, Umwelt etc.).
Da aber die Mehrzahl dieser kapitalistisch orientierten Gesellschaftsmitglieder sich eher den Fuß abbeißen würden, als für ein Hühnerei 3Cent mehr zu bezahlen, lieber Holz- als Kunststoffmöbel besitzt (obwohl Kunststoff auch schon wieder problematisch ist -> Erdöl) etc., brauchen wir die Ausbeutung anderer.
Kapitalismus als Wirtschaftsform setzt nunmal Ausbeutung voraus...und da wir die Ausbeuter sind, muß es eben auch Ausgebeutete geben, so hart das auch klingen mag.
Und da haben wir das Grundproblem: unser Spendensystem wird die Probleme der Welt nicht lösen...aber sie können gelöst werden, aber daß setzt einen globalen Politikwechsel voraus, den die meisten (ich gebe zu, ich auch zu großen Teilen) nicht WOLLEN.
Allerdings haben wir durch unsere Ausbeuterei ein starkes kollektives schlechtes Gewissen aufgebaut und als Katalysator dient das Spendensystem.
Kurz gesagt:
Tut uns leid Leute, daß wir Euch ausbeuten, ihr arm und wir reich sind, aber seid bitte nicht so undankbar...wir spenden doch! Was wollt ihr mehr...
Bitte drüber nachdenken