von jeremy » Mi 19.Apr.2006 19:07
Ich bin absolut gegen Abtreibung. Wenn man über Abtreibung diskutiert muss man immer bedenken, dass es nicht nur um die Mutter geht sondern eben auch ums Kind, besser gesagt GERADE ums Kind. In Deutschland ist der Beginn des Lebens als Zeitpunkt der Befruchtung festgelegt. Damit beendet man mit einer Abtreibung das Leben, tötet das Kind in Spe sozusagen. Jetzt werden einige anmerken, dass für sie das Leben aber NICHT ab dem Zeitpunkt der Befruchtung beginnt, da ist immerhin nur eine Zelle da, die zugegebenermassen alle Informationen beinhaltet die den Menschen ausmachen werden und die sich auch mit Sicherheit zum Menschen entwickeln wird, aber eben nur eine Zelle. Die Frage ist dann natürlich: Ab wann beginnt für euch das Leben ? Einen Zeitpunkt in der Entwicklung zu nennen (3 Monat, 4 Monat usw.) ist eigentlich ziemlich wiedersprüchlich, denn das Kind befindet sich genauso in der Entwicklung wie eine einzelne Eizelle oder ein Zellhaufen. Ab der Ausbildung eines Bewußtseins ? Dann ist es auch in Ordnung kleine Babies zu töten die ebenfalls noch kein Bewußtsein ausgebildet haben? Vielleicht ab dem Verlassen des Mutterleibes ? Soll das heißen eine sekunde bevor das Kind den Mutterleib verlässt hat es noch nicht gelebt ? Das entbehrt ebenfall jeder Grundlage. Egal wie man es dreht und wendet, das Leben beginnt mit der befruchteten Eizelle (oder der Einnistung der Eizelle in den Uterus (So ist der Lebensbeginn in England festgelegt) das hat allerdings keinen Einfluss auf die Argumentation) da zu diesem Zeitpunkt die Ereigniskette in Gang gesetzt wurde die einen Menschen hervorbringt.
Also stellt sich die Frage: Ist es Ok einen Menschen zu töten, bzw. ein Leben zu beenden aus rein egoistischen Motiven (weils grad nicht in den Lebensabschnitt passt, weil man nicht genug Geld hat, weil man den Vater nicht kennt ?). Die einzige Antwort darauf ist NEIN es ist nicht ok. Zumal sich alle diese Argumente ganz einfach mit Adoption entkräften lassen. Man fühlt sich dem nicht gewachsen ? Ok, Kind gebähren und zur Adoption freigeben. Das kann man auch wenn man kein Geld hat. Und wenn jemand nun sagt:" Ja, aber wenn ichs erstmal seh dann will ichs ja shcon behalten" wird er sich den Logikfehler glaub ich ganz schnell bewußt werden (er wollte es vorher töten..). Selbst wenn man das Kind behalten will, wir Leben in Deutschland und ich denke hier wird einem durch das Sozialsystem geholfen wenn man es nicht alleine schafft sein Kind durchzubringen.
Etwas schwieriger ist die Abtreibungsfrage wenn eine schwere Behinderung diagnostiziert wird. Ich meien nicht Trisomie 21 oder ähnliches, für mich ist das genauso Lebenswertes Leben wie meins und niemand hat das Recht zu behaupten das ein behinderter lieber erst gar nicht geboren worden wäre (Hatten wir eh schonmal vor 60 Jahren). Bei richtig extremen Behinderungen bei denen der Mensch sein ganzes Leben EXTREME Schmerzen erleidet und 24 h am Tag nur schreit und Qualen leidet kann den Eltern glaub ich niemand vorwerfen wenn sie es für richtig halten abzutreiben.
Der einzige Grund bei dem eine Abtreibung zu beführworten wäre ist meiner Meinung nach wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist.