Ich muss sagen, ich kenne mich nicht mit dem Vermögen der Kirche aus - es interessiert mich auch nicht. Dennoch glaube ich, dass solche Bücher:
nicht nur mit reiner Polemik gefüllt sind.
Laut besitzt die Kirche derzeit ca. 500.000.000.000 (500 Milliarden) € an Vermögen. Das ganze ist unbestreitbar auch eine eigenständige, wirtschaftliche Organisation
Da ist für mich klar, dass bei Trennung von Kirche und Staat und bei eigener Kirchensteuer der Staat nicht eine derart große Menge investieren sollte. Dafür gibt es die Kirchensteuer.
Wir alle – egal, ob wir der Kirche angehören oder nicht – zahlen über unsere Steuern in etwa doppelt soviel an die Kirchen wie über die Kirchensteuer. Das heißt, wir alle werden mit dem doppelten Kirchensteuersatz zur Kasse gebeten und die Kirchensteuerzahler natürlich mit dem dreifachen Satz, denn die müssen noch einmal zahlen, nämlich die normale Kirchensteuer.
Da scheinen mir doch ehrlich die Proportionen falsch verteilt zu sein.
Die Einnahmen der Kirchen sind gewaltig: 20 Milliarden € Einnahmen durch Staatszuwendungen und 8½ Milliarden € durch Kirchensteuereinnahmen. Da nimmt es nicht wunder, wenn Norbert Feldhoff, einer der besten Finanzexperten der katholischen Kirche überhaupt (er war in der Erzdiözese Köln Finanzdirektor und eine Zeitlang auch Caritas-Direktor), sinngemäß sagte: Im Grunde genommen bräuchte die Kirche die Kirchensteuern überhaupt nicht
Quelle: http://www.kirchen-einsparen.de/kirchen ... /index.php
da die Seite dieser Quelle definitiv keine neutrale Meinung vertritt, wirkt sie zwar nicht wie die seröiseste. Natürlich kann man durch Zahlenverdreher auch viel Zurechtrücken, wenn man es denn will. TROTZDEM scheint mir das ganze nicht an den Haaren herbeigezogen.
Dr. Carsten Frerk hat sich als Politologe über zwei Jahre die Mühe gemacht, das kirchliche Finanzgebaren zu untersuchen. Und sein Buch ist schon fast ein Standardwerk: »Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland« (Alibri-Verlag, ISBN-Nr. 3-932710-39-8 ). Er kam auf Zuschüsse von 20 Milliarden, das sind 20.000 Millionen, eine unvorstellbare Zahl. Vielleicht können wir aber soviel festhalten: Wenn der Staat diese Leistungen an die Kirchen, die er ja nun schon seit vielen Jahrzehnten leistet – wobei sich in den letzten zwei Jahrzehnten die Summen deutlich erhöht haben –, wenn der Staat diese Leistungen nicht an die Kirchen abgeführt hätte, dann wäre heute die Staatsverschuldung in Bund, Ländern und Gemeinden nur etwa halb so hoch. Das ist eine Zahl.
Dieser Frerk wird nicht nur auf dieser Seite als Kirchenexperte genannt, sondern auch unter Wikipedia findet man eine Erwähung über ihn:
Über die Finanzierung der kirchlichen Arbeit der Diakonie und der Caritas wird seitens der Kirchen selbst keine Gesamtübersicht gegeben. Nach Horst Herrmanns Kritik an der Caritas (1993) hat Carsten Frerk 2005 eine außerordentlich detailreiche Studie zu den Finanzen der beiden Wohlfahrtsverbände veröffentlicht.
Ganz so einseitig und polemisch ist das wohl trotzdem alles nicht.
Für mich ist dann sogar eine Verbindung zu Pfaelzers Beispiel gegeben. Die Menge an Geld, die Investiert wird, für eine Institution mit derartigen Mitteln und Macht scheint mir weit überzogen. Dann doch bitte von der Kirchensteuer. Die Kirche hat ihre eigenen finanziellen Mittel und soll sie auch nutzen.