hi Leute
Der folgende Text war mal Ergebnis eines, mit Bier angereicherten Abends
zumindest in einigen Aussagen passt er in diesen Thread
Gedankengänge
Das Leben! Was ist es nicht für eine in ihrer unendlichen und ureigensten Vielfalt einzigartige Erfahrung. Perfekt durchdacht vom Keime an. Die wenigsten Dinge sind dem Zufall überlassen; und selbst der wirkt bei seinem Eintreten noch gewollt. Ein geordnetes Chaos, in dem jedem Rädchen sein Platz bestimmt ist. Nüchtern und erschreckend zugleich.
Ein Getriebe mit unendlichen Gängen, manche im Leerlauf, andere wiederum im rasanten Tempo voran. Selbst dem sprichwörtlichen Sand in ihm bleibt keine Chance, zu Staub zermalen bleibt er auf der Strecke...
Mit anscheinend tiefer Ehrfurcht stehen wir, die selbsternannte Krönung der Schöpfung – und wohl auch einzig wahrer Fehler der Natur – vor dem Bauwerk Leben.
Unkontrolliert reißen wir Löcher in das perfekte System, unter dem Deckmantel der Forschung und Wissenschaft. Wir trampeln auf den Grundmauern herum im Kampf um den einen Stein des gigantischen Pussle, den wir zu erkennen glauben.
Macht und Ohnmacht des menschlichen Denkens! Ausgestattet mit einer einzigartigen Fähigkeit – deren Beherrschung sich aber hartnäckig unserem Griff entzieht wie die nächste Galaxie – haben wir uns über das System geschwungen, in dem wir eigentlich existieren sollten. Und aus diesem Grund bleibt uns auch der tiefere Einblick in das Bauwerk verwehrt, welches wir verlassen haben. Wir sind der Getriebegang, der sich losgelöst hat und sein Gehäuse in den Grundfesten erschüttert. Und was ist das wirklich Erbärmliche daran? Uns gelingen immer fadenscheinige Rechtfertigungen!
Eine Sache ins Rollen zu bringen bedeutet nicht, sie auch kontrollieren zu können.
Mit jedem Schritt wirbeln wir mehr Staub auf und verklären uns die Sicht. Aber anstatt vorsichtiger aufzutreten, wedeln wir nur hektisch mit den Armen. Besessen auf der Suche nach Wissen und Erklärungen, aber den Weg völlig aus dem Blickfeld verloren treten wir mit Füßen, was wir eigentlich finden wollen.
Und die Sloagen unserer modernen Wissenschaft, die blanke Ironie. „Lernen von der Natur“ – ha. Das sagt schon viel aus über unsere Einstellung. Unterstellt es nicht eine Zweiteilung?
Auf der einen Seite wir und auf der anderen Seite die Natur. Was ist passiert, dass wir diese augenscheinliche Einheit nicht mehr sehen? Oder gab es vielleicht nie eine? Jedes Ökosystem auf diesem wunderbaren Hort des Lebens (wir nennen ihn Erde) funktioniert in seinen Rahmenbedingungen einwandfrei. Man möge mir verzeihen, es gibt nur einen Querschläger: die Menschheit. Klingt hart, aber die letzten hundert Jahre unserer Entwicklung dürften Rechtfertigung genug sein für diese Aussage. Für wen setzen wir die Genialität unseres Geistes ein? Für uns und nur für uns! Und mit einer fast schon bewundernswerten Konsequenz gehen wir dabei über Leichen. Zum Wohle aller zählt ein Einzelnes nichts. Die Natur macht es uns vor: fressen und gefressen werden. So beruhigen wir uns zumindest. Doch in Sachen Grausamkeit sind wir ungeschlagene Meister, da unserer Lebensweise oft die Notwendigkeit eben dieses Handelns fehlt!
Einstein formulierte es wirklich treffend: der determinierte Destruktionstrieb des Menschen.
Wenn wir nun wirklich eine Entwicklungslaune der Evolution sind, dann ist es erschreckend, wie schnell und vor allem unkontrolliert wir uns abgenabelt haben. Oder aber ohne es zu wollen, einem Plan der Natur folgen, dessen Ende uns das Schicksal anderer nicht entwicklungs- und anpassungsfähigen Mutationen teilen lässt...
So lange keine Spezies sich die Frage nach dem Sinn des Lebens stellen konnte, war alles in Ordnung. Natürlich soll nicht das Potential des Geistes in den Dreck getreten werden, aber das derzeitige Niveau kann unmöglich Sinn und Zweck der Entwicklung sein.
In diesem Sinne