von stephy » Mi 14.Apr.2004 13:12
Ein Quasimodo kann alle in den Schatten stellen, wenn er das gewisse Etwas hat. Charme ist nicht von der Schönheit eines Menschen abhängig. Die Sache mit dem Verlieben hab ich eh noch nie kapiert, das sind irgendwie Äußerlichkeiten (weshalb ich auch noch nie richtig verliebt war), aber einen Mann lieben, das ist ein Prozess der Entwicklung, das ist das Eigentliche, worauf es ankommt.
Quasimodo kann sehr vieles haben, was ein schöner Mann nicht hat: Wissen, Erfahrung, die Gabe des Zuhörens... Und wieso sollte man ihn nicht lieben können?
Ich bin da sowieso anders gepolt, glaub ich (:P): Ich finde gerade die Menschen/Männer interessant, die aus der Reihe tanzen. Die nicht nach einem gewissen Ideal gestrickt sind.
Das kann man weiterführen: Ist jemand jung, hat er meistens gewisse Merkmale. Es wird immer erwartet, daß man innerlich so alt ist, wie man äußerlich ist - aber es gibt eine Handvoll Menschen, die sind das nicht. Und das hängt nicht von ihrem Äußeren ab, die sind innerlich ganz anders als Äußerlich und haben so auch eine Menge Probleme, mit sich selbst klarzukommen. Er kann also den Körper eines vierzehnjährigen Langzeitpupertierenden haben und innerlich die Reife eines Vierzigjährigen. Die finde ich interessant. Und deshalb kommt es darauf an, wo man seine Prioritäten setzt; auf Äußerlichkeiten oder auf Innerlichkeiten. Kennenlernen kann man beide Typen, wenn man will.
Lernst Du, lieber Martin, ein hässliches Mädchen kennen, das innerlich wirklich alle Deine Erwartungen und Ansprüche entspricht, nimmst Du sie dann nicht, weil sie hässlich ist?
Jetzt kannst Du argumentieren: Aber wenn sie äußerlich schon nicht meinen Erwartungen entspricht, dann lerne ich sie auch nicht kennen. Dem widerspreche ich; sei es in der Schule oder im Beruf; kann sein, daß Du neben ihr sitzt, daß Du aus einer Laune heraus ein Gespräch mit ihr anfängst und plötzlich merkst; hoppla.