Ich habe vor längerer Zeit als Arzthelferin in der Dialyse gearbeitet. Patienten, bei denen die Funktion von beiden Nieren ausfiel, mußten 3 Mal die Woche für 5 Stunden eine Blutwäsche über sich ergehen lassen - teilweise Patienten, die unter 30 waren. Durch den ständigen Kontakt habe ich viele Menschen sehr liebgewonnen und es war furchtbar, miterleben zu müssen, wie viele von ihnen in dieser Zeit verstorben sind, weil keine Spenderniere zur Verfügung stand - oder weil einige auch zu alt waren, um überhaupt in diese Spenderliste aufgenommen zu werden.
Ein Patient, ungefähr 30 Jahre alt, wurde während der Blutwäsche vom Klinikum angerufen und erhielt eine neue Niere. Nachdem der Eingriff durchgeführt wurde, und er sich erholt hatte, kam er oft auf die Station, um uns zu besuchen. Es war so eine Freude, zu sehen, wie gut es ihm ging.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich noch gar nicht so recht mit dem Thema Organspende auseinander gesetzt. Durch die Erfahrungen, die ich dort am Arbeitsplatz gemacht habe, ist mir aber klar geworden, dass ich meine Organe später auf jeden Fall zur Verfügung stellen möchte.