von White Claudia » Di 09.Mär.2004 18:31
Ich bin der Meinung, dass wir als Menschen (und somit unsere Leben an sich) keinen Sinn besitzen. Fehlanzeige. Wie es das Kleine *afteröffnung* schon so schön sinngemäß gesagt hat: "Wir fahren in die Grube, und das wars dann. Bitte beachten Sie unsere Produktseite".
Ich glaube, dass sich das Leben als reiner Zufall (oder Unfall?) entwickelt hat, weil irgendwann, irgendwo - vielleicht nur für eine Zehntelsekunde - die richtigen physikalischen und chemischen Umstände gepasst haben und sich daraufhin eine Kettenreaktion abspielte, die bis heute anhält. Genauso denke ich auch von uns allen - wir sind das Produkt des Zufalls, weil einmal kurz alle Zahnräder ineinander gegriffen haben.
Wenn ich mich umsehe (und eine Bilanz meiner bisher 24 Jahre ziehe), dann entdecke ich weitaus mehr Sinnloses, Unnötiges, Zufälliges als irgendwas, hinter dem ich eine höhe Bestimmung erkennen könnte. Ich will jetzt nicht das Argument des verunglückten Kindes oder des abgestürzten Flugzeugs bringen, das würde zu weit führen.
Im übrigen heisst das nicht, dass ich das Leben nicht genießen kann oder den ganzen Tag nur schwermütig in meiner abgedunkelten Bude hocke. Nur halte ich mich, euch, uns, alles nicht für so wahnsinnig wichtig oder wertvoll (bitte nicht falsch verstehen!). Wir sind halt da - nicht mehr und nicht weniger.
P.S.: Nach längerem Nachdenken bin ich vielleicht doch auf den "Sinn" des Lebens gekommen. Eigentlich kann es nur der Tod oder das, was danach ist, sein. Wenn ich mit vostelle, dass alles seinem Ende entgegengeht und nichts ewig da sein wird, dann ist das der einzige gemeinsame Nenner, auf den ich alles irdische (ob lebendig oder nicht) bringen kann. Alles stirbt; nichts und niemand kann diesen Prozess aufhalten. Also kann unser Ziel, unsere Bestimmung, unser "Sinn" doch nur der Tod sein.