Friedhöfe

Für alles andere

Beitragvon Zuckeronkel » Mo 15.Dez.2003 14:45

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Beitragvon aubrey » Mo 15.Dez.2003 15:12

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Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Mo 15.Dez.2003 17:33

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Beitragvon Mia » Di 16.Dez.2003 19:02

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Beitragvon Zuckeronkel » Mi 17.Dez.2003 09:06

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Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Mi 17.Dez.2003 11:38

Nachdem mein Partner gestorben war, hatte ich eine großen Abenigung gegen Friedhöfe und alles was damit zusammenhängt, klar.
Dann starb kurz danach auch mein Onkel ... aber ihn kannte ich kaum, deswegen löste sein Tod keine große Trauer aus, sondern half mir seltsamerweise sogar mit Friedhöfen etc wieder is Reine zu kommen. Mein Vater fertigte den Grabstein an und ich nahm an der Entwicklung teil ... besuchte das Grab regelmäßig und näherte mich so von einem "nüchternen" Standpunkt aus an. Und seitdem kann ich auch wieder auf andere Friedhöfe gehen und finde dort tatsächlich meine Ruhe. Vor allem, weil für mich niemand "da unten" liegt.
Wie heißt es in dem Gedicht:

"Steh' nicht weinend an meinem Grab,
Ich bin nicht dort unten, ich schlafe nicht.
Ich bin tausend Winde, die weh'n,
Ich bin das Glitzern der Sonne im Schnee,
Ich bin das Sonnenlicht auf reifem Korn,
Ich bin der sanfte Regen im Herbst.

Wenn Du erwachst in der Morgenfrühe
Bin ich das schnelle Aufsteigen der Vögel
Im kreisenden Flug.
Ich bin das sanfte Sternenlicht in der Nacht.
Steh' nicht weinend an meinem Grab,
Ich bin nicht dort unten, ich schlafe nicht."
Ginny-Rose_Carter
 

Beitragvon tiff´any » Mi 17.Dez.2003 14:25

zuerst einmal muss ich sagen, dass ich vom tod umgeben bin. meine uni liegt neben dem friedhof und krematorium der landeshauptstadt mainz :? das gebäude, in dem wir juristen sitzen liegt visavis der anatomie...
bei der parkplatzsuche muss man sich oft mit trauergästen um die lücke streiten und bekommt aus der ferne die ein oder andere beisetzung, sowie verbrennung mit :roll:
dann habe ich das fach rechtsmedizin belegt, wo man auch engen kontakt zu den beerdigungsinstituten knüpft ...
bei fremden leuten fällt es mir leicht an einem grab zu stehen, aber bei geliebten menschen....das ist bei mir eine merkwürdige sache...statt der verstorbenen person zu gedenken, muss ich unfreiwillig an das wohl derzeitige verwesungsstadium der person denken....ich gedenke den menschen anders. ich brauche kein grab oder einen festen platz. für mich liegen da nur die sterblichen überreste. ich bin altmodisch und gedenke geliebten toten menschen in der kirche (kerze anzünden) und des öfteren zuhause. ich verstehe aber auch menschen, die einen platz benötigen, wo sie die tote person besuchen können....
ich dagegen muss den menschen loslassen, um meine trauer zu bewältigen. sonst wird es nur noch schwerer....
ich trage die person in meinem herzen als lebendigen bestandteil meines lebens
tiff´any
 

Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Mi 17.Dez.2003 14:57

@Tiff: Kann mich deinen Gedanken weitestgehend anschließen.
Es ist schwer, bei Menschen die einem nahe sind, am Grab zu stehen.
Was aber positiv ist: Manchmal gibt es einem was, wenn man das Grab pflegen kann. Wenn man immer wieder neue Blumen pflanzt, manche Gräber sind richtige Kunstwerke (ich z.B. liebe es, wenn man keine Erde sieht, sondern stattdessen alles mit Tannenzweigen bedeckt ist und dazwischen die BLumen passen- so will ich es auch mal haben). Wenn man danran glaubt, dss die Person einem von irgendwo sehen kann ist es schön, hat man das Gefühl etwas für sie und ihr Andenken zu tun, indem man sich um das Grab kümmert. Eine kleine Möglichkeit, noch nach dem Tode etwas zu tun.
Ginny-Rose_Carter
 

Beitragvon Darkness » Fr 19.Dez.2003 18:19

Hm ... verstehen kann ich durchaus, was Zuck meint ... aber nachempfinden nur bedingt!
Ich habe den Tod zu oft miterlebt, als dass ich das Thema in all seinen Facetten wie einen Bauchladen vor mir ausbreiten würde - um ganz ehrlich zu sein, würde ich hier auch nicht über meine Sicht des Todes und die dazu gehörigen Gefühle reden, das wäre mir zu persönlich. Allerdings würde ich fdas auch nicht mit jedem dem ich in die Augen sehen kann tun, sondern nur mit den engsten Vertrauten.
Allerdings finde ich die Disskusion über den Glauben an Gott mit allen Menschen, Auge in Auge oder via Net, sehr interessant und spannend (soweit die Parteien vernünftig Disskutieren können ) - und sehe nicht, was daran zu persönlich wäre, als das es hier preisgegeben werden sollte.
Und in Sachen Friedhof finde ich es durchaus berechtigt, einen eigenen Thread daraus zu machen! Es muss ja nicht immer mit dem Tod zusammen disskutiert werden; es gibt da so viele Facetten; Kunst, Selbstfindung, Lyrik oder einfach nur Spaziergänge ... und noch so vieles Mehr ...
Ich kann nicht ersehen, was am Thema Freidhof so persönlich sein soll.
Naja, und Threads, die man persönlich für Sinnlos hält, gibt es immer ... aber wenn es sie gibt, scheint sich ja jemand trotzdem dafür zu interessieren ... da sind andere Threads vieeeellll schlimmer als dieser, ganz sicher! :wink:


Wieder zum Thema:
Ich persönblich finde es auch nicht schlimm, wenn Menschen an Friedhöfen Kartenlegen o.ä. - solange sie sich respektvoll benehmen (kein rennen, schreien etc) und auch die Besucher in keinster Weise stören.
Warum auch nicht - viele empfinden diesen Ort als spiritueller als andere.

Außerdem liebe ich es, Mens hen zu sehen, die Grabsteine abzeichnen!
Besonders malerisch finde ich alte, keltische Friedhöfe, mit verwitterten Steinen, Moos ... auf einem Felsen ... ach, ihr wisst schon!

Ich weiß noch, wie mir das erste Mal bewusst wurde, dass ein Friedhof kein Platz ist, an dem man sich gruseln muss.
Es war eine Klassenfahrt in der Grundschule. Wir machten eine Nachtwanderung, und eigentlich sollte sie über den Friedhof führen.
Als wir nach langer Wanderung noch immer nicht auf einem solchen waren, fragte oich eine der Lehrerinnen, wann wir dort ankämen. Ich freute mich seit Tagen auf das Gruseln.
Die Lehrerin sagte mir, dass wir nicht auf einen Friedhof gehen würden, und als ich enttäuscht fr4agte Warum, sagte sie, dass ihr Mann vor kurzem gestorben sei, und sie nicht finden würde, dass man Nachts mit einer Schulklasse auf einem Friedhof etwas zu suchen hat.
Da wurde mir klar, dass ein Friedhof sich nicht von einem besinnlichen Ort tagsüber plötztlich in einen gruseligen Ort der Zombies Nachts verändert.
Mir war völlig egal, dass es nichts zum gruseln geben würde, ich dachte nur noch daran, wie schlimm es für die Lehrerin sein müßte, ihren Mann verloren zu haben, dass ein Friedhof auch Nachts der selbe Ort ist wie Tagsüber und wie respektlos und grob es gewesen wäre, wenn wir die Nachtwanderung dorthin unternommen hätten...
Darkness
 

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