Da ich grad mit Tolstois "Kreutzersonate",die das Thema "Ehe und Sex"
behandelt,angefangen hab,wollt ich gern mal eure Meinung dazu hören:
Was haltet ihr von der "Institution Ehe" und Heiraten allgemein?
Ist das überhaupt noch zeitgemäss oder gibts das in 100 Jahren eh alles nicht mehr?
Tolstoi war dazu ja recht negativ (zu Recht?) eingestellt und seine umstrittene Kreutzersonate war deshalb ja auch mehrfach von der Zensur bedroht....
Heiraten und Ehe - ja oder nein?
von tentakula » Sa 18.Jan.2003 13:06
ich halte von der "institution ehe" nicht sonderlich viel. für mich hat ehe keinerlei bedeutung, außer den schriftlichen beweis, dass man zusammen ist (jedenfalls in den meisten fällen). und für mich würde ehe niemals in frage kommen (außer wenn ich sie mir einen extremen finanziellen vorteil bringen würde, und selbst in diesem fall würde ich es mir mindestens 10 mal überlegen). ehe, so wie sie heute besteht ist nicht mehr zeitgemäß. ich fände es besser wenn es eine ehe auf zeit geben würde. würde einigen jedenfalls viele schwierigkeiten ersparen.
leider ist es heutzutage so, dass kaum jemand wirklich nur mit einem partner sein ganzes leben verbringt. somit ist die illusion "bis das der tod euch scheidet" meiner meinung nach ziemlich überholt und unbrauchbar.
leider ist es heutzutage so, dass kaum jemand wirklich nur mit einem partner sein ganzes leben verbringt. somit ist die illusion "bis das der tod euch scheidet" meiner meinung nach ziemlich überholt und unbrauchbar.
- tentakula
von Gio » Sa 18.Jan.2003 15:23
*gröhl* eine Kurzzeitehe... nee, DAS wird es auf keinen Fall geben 
"...du bist jetzt mein Partner für ein halbes Jahr, hier stehts schwarz auf weiß. Danach sehen wir mal weiter"
ansonsten... Man sollte nach der Liebe entscheiden, wann es zwischen den Paaren aus seien soll, aber nicht nach dem Papier -> "Mist, wir sind verheiratet, scheidung ist so stressig, lass uns lieber noch ein bisschen miteinander aushalten".
Aber wen man meint, er hätte seinen absolten Traumpartner gefunden, spricht nichts gegen eine Heirat, solange sie nicht zu ernst genommen wird (bis dass der Tod uns scheidet... ewig treu...). Wie lange sie hält, ist dann was anderes
Das ist schlimm, eine Freundin von mir, Afghanarin, wurde verheiratet (gerade 17) und redet sich auch dauernd ein, dass er ewig ihre einzige, große Liebe sein wird und sie nie irgendwen anders haben will... Sowas kann man doch gar nciht beurteilen
...sie unterdrückt ihre normalen Gefühle total.
Was ich schön finde, durch eine Heirat wird das Pärchen mehr aneinander gebunden, es ist schön für die Kinder - es ist eine süße Gestik, die jedoch einfach nicht überbewertet werden darf. Liebe auf ewig kann auch ich mir nicht vorstellen.
Das Problem bei der Heirat, das Leben wird wohl irgendwann eintönig, noch eintöniger als vielleicht normal. Die Gefahr, zu denken "du bist mein", ist viel Größer, schließlich muss man den anderen ja nicht mehr umschwärmen oder angst vor einer Trennung haben, das Verhältnis kann viel schneller Lieblos werden, mehr ein aneinander-vorbei-Leben, man kann ja nichts verlieren, jedenfalls nicht sooo schnell.
Mh... *überleg*--- der Gedanke kommt mir gerade erst:
Wenn ich mir manche Pärchen in der Nachbarschaft angucke... Ich glaube nicht, dass da noch Liebe ist (Freundschaftsliebe wohl, aber keine verknallt-Liebe), trotzdem ist die Familie Mann-Frau-Kind vielleicht glücklicher, als wenn der ältere an die fünfzig jährige Mann sowie die ältere Frau jetzt single wäre und niemanden hätten. Vielleicht ist keine Liebe mehr da, aber man hat eine neue Familie. Es gibt nicht mehr nur "Mama", "Papa", "Oma", "Cousin"... sondern auch "Frau"/"Mann". Natürlich schließe ich jetzt Streit aus, wen oft gestritten wird, bringts nichts.
"...du bist jetzt mein Partner für ein halbes Jahr, hier stehts schwarz auf weiß. Danach sehen wir mal weiter"
ansonsten... Man sollte nach der Liebe entscheiden, wann es zwischen den Paaren aus seien soll, aber nicht nach dem Papier -> "Mist, wir sind verheiratet, scheidung ist so stressig, lass uns lieber noch ein bisschen miteinander aushalten".
Aber wen man meint, er hätte seinen absolten Traumpartner gefunden, spricht nichts gegen eine Heirat, solange sie nicht zu ernst genommen wird (bis dass der Tod uns scheidet... ewig treu...). Wie lange sie hält, ist dann was anderes
Das ist schlimm, eine Freundin von mir, Afghanarin, wurde verheiratet (gerade 17) und redet sich auch dauernd ein, dass er ewig ihre einzige, große Liebe sein wird und sie nie irgendwen anders haben will... Sowas kann man doch gar nciht beurteilen
...sie unterdrückt ihre normalen Gefühle total.
Was ich schön finde, durch eine Heirat wird das Pärchen mehr aneinander gebunden, es ist schön für die Kinder - es ist eine süße Gestik, die jedoch einfach nicht überbewertet werden darf
. Liebe auf ewig kann auch ich mir nicht vorstellen.
Das Problem bei der Heirat, das Leben wird wohl irgendwann eintönig, noch eintöniger als vielleicht normal. Die Gefahr, zu denken "du bist mein", ist viel Größer, schließlich muss man den anderen ja nicht mehr umschwärmen oder angst vor einer Trennung haben, das Verhältnis kann viel schneller Lieblos werden, mehr ein aneinander-vorbei-Leben, man kann ja nichts verlieren, jedenfalls nicht sooo schnell.
Mh... *überleg*--- der Gedanke kommt mir gerade erst:
Wenn ich mir manche Pärchen in der Nachbarschaft angucke... Ich glaube nicht, dass da noch Liebe ist (Freundschaftsliebe wohl, aber keine verknallt-Liebe), trotzdem ist die Familie Mann-Frau-Kind vielleicht glücklicher, als wenn der ältere an die fünfzig jährige Mann sowie die ältere Frau jetzt single wäre und niemanden hätten. Vielleicht ist keine Liebe mehr da, aber man hat eine neue Familie. Es gibt nicht mehr nur "Mama", "Papa", "Oma", "Cousin"... sondern auch "Frau"/"Mann". Natürlich schließe ich jetzt Streit aus, wen oft gestritten wird, bringts nichts.
Zuletzt geändert von Gio am Sa 18.Jan.2003 16:14, insgesamt 3-mal geändert.
- Gio
von Schattenspieler » Sa 18.Jan.2003 15:30
Nun, auch ich stand schon vor dieser Frage, war auch schon verlobt...
Ich denke, daß aus finanzieller Sicht niemand mehr heiraten muß, da es jetzt neue Partnerschaftgesetze gibt, die das Nötigste abdecken.
Finanziell gesehen sollte man lieber nicht heiraten, da ne Scheidung schon viele Menschen in den Ruin getrieben haben.
Ich glaube auch, daß viele (meist die Frauen) die Ehe eher wegen der Hochzeit wollen. Den romantischen Traum von DEM GROSSEN TAG ausleben wollen.
Am besten gar nicht nen großen Kopf deshalb machen und glücklich sein, eine/n Partner/in zu haben, der/die eine/n liebt.
und dieses schöne Leben richtig genießen.
Ich wünsche allen, die vor dieser Entscheidung stehen: Toi Toi Toi
Marcus
Ich denke, daß aus finanzieller Sicht niemand mehr heiraten muß, da es jetzt neue Partnerschaftgesetze gibt, die das Nötigste abdecken.
Finanziell gesehen sollte man lieber nicht heiraten, da ne Scheidung schon viele Menschen in den Ruin getrieben haben.
Ich glaube auch, daß viele (meist die Frauen) die Ehe eher wegen der Hochzeit wollen. Den romantischen Traum von DEM GROSSEN TAG ausleben wollen.
Am besten gar nicht nen großen Kopf deshalb machen und glücklich sein, eine/n Partner/in zu haben, der/die eine/n liebt.
und dieses schöne Leben richtig genießen.
Ich wünsche allen, die vor dieser Entscheidung stehen: Toi Toi Toi
Marcus
- Schattenspieler
von Heiger » Sa 18.Jan.2003 16:12
@Stephy
Ich versteh nicht ganz, warum das Heiraten in weiß ausschliesslich
Leuten vorbehalten sein soll, die an Gott glauben. Das sollte doch
jedem möglich sein, ob er nun gläubiger Christ ist, oder nicht.
Ich persönlich bin seit fast vier Jahren verheiratet und hab es bislang
nicht bereut. Ich bin aber auch der Meinung, dass es nicht mehr zeitgemäß ist, zu heiraten, nur weil ein Kind unterwegs ist oder weil es sich nach gewisser Zeit eben so gehört. So eine Ehe ist meiner Meinung nach
in den meisten Fällen zum Scheitern verurteilt. Ebenso sehe ich das auch
bei Heirat aus "finanziellen Gründen".
Ich versteh nicht ganz, warum das Heiraten in weiß ausschliesslich
Leuten vorbehalten sein soll, die an Gott glauben. Das sollte doch
jedem möglich sein, ob er nun gläubiger Christ ist, oder nicht.
Ich persönlich bin seit fast vier Jahren verheiratet und hab es bislang
nicht bereut. Ich bin aber auch der Meinung, dass es nicht mehr zeitgemäß ist, zu heiraten, nur weil ein Kind unterwegs ist oder weil es sich nach gewisser Zeit eben so gehört. So eine Ehe ist meiner Meinung nach
in den meisten Fällen zum Scheitern verurteilt. Ebenso sehe ich das auch
bei Heirat aus "finanziellen Gründen".
-
Heiger - Moderator
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von Ginny-Rose_Carter » Sa 18.Jan.2003 19:13
Also, ich glaube (bekanntermaßen ) ganz feste an Gott, aber nicht an die Kirche und eine solche Hochzeit käme dann wohl auch für mich kaum in Frage. Oder nur im ganz kleinen Kreis mit einem befreundeten Pfarrer.
Ich finde es auch unsinnig wenn man heutzutage noch wegen Kindern heiratet, das ist keine Basis für eine Ehe.
Wenn man es schön findet, dass man dann auch richtig ofiziell zusammengehört, warum nicht. Ich wollte eigentlich nie heiraten, mittlerweile könnte ich es mir schon vorstellen; oder besser: wenn ich vom Richtigen gefragt werden würde, ich glaube ich könnte nicht nein sagen.
@elb: Das ist wunderschön ...
) ganz feste an Gott, aber nicht an die Kirche und eine solche Hochzeit käme dann wohl auch für mich kaum in Frage. Oder nur im ganz kleinen Kreis mit einem befreundeten Pfarrer.
Ich finde es auch unsinnig wenn man heutzutage noch wegen Kindern heiratet, das ist keine Basis für eine Ehe.
Wenn man es schön findet, dass man dann auch richtig ofiziell zusammengehört, warum nicht. Ich wollte eigentlich nie heiraten, mittlerweile könnte ich es mir schon vorstellen; oder besser: wenn ich vom Richtigen gefragt werden würde, ich glaube ich könnte nicht nein sagen.
@elb: Das ist wunderschön ...
- Ginny-Rose_Carter
von BlackVampire » Do 30.Jan.2003 10:59
Heiraten... Wenn ich den Partner fürs leben gefunden habe, könnte ich mir vorstellen, diese Person auch zu heiraten... Wieso auch nicht... Auch wenn ich bekanntlich nicht eine gute Christin bin und um ehrlich zu sein auch nicht Christlich heiraten möchte... Man kann doch auch heidnisch heiraten... Wär zum Beispiel eine alternative...
Aber ihr habt recht, dass Heiraten ist aus der "Mode" gekommen... Wer heiratet heute den noch aus liebe? Die wenigsten... Und wenn, dann geht das die ersten paar Jahre gut und dann lässt man sich scheiden, weil man miteinander nicht kann... Was ich dabei aber am traurigsten finde, die Kinder dürfen darunter leiden...
Und jeder der Heiratet, sollte sich das echt gut überlegen... Ich war auch schon kurz davor, hab mich aber noch rechtzeitig zusammen gerissen... Die Ehe wäre niemals gut gegangen...
Aber ihr habt recht, dass Heiraten ist aus der "Mode" gekommen... Wer heiratet heute den noch aus liebe? Die wenigsten... Und wenn, dann geht das die ersten paar Jahre gut und dann lässt man sich scheiden, weil man miteinander nicht kann... Was ich dabei aber am traurigsten finde, die Kinder dürfen darunter leiden...
Und jeder der Heiratet, sollte sich das echt gut überlegen... Ich war auch schon kurz davor, hab mich aber noch rechtzeitig zusammen gerissen... Die Ehe wäre niemals gut gegangen...
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