von YogSothoth » Mo 15.Okt.2001 18:57
Hi Leute!
Hab vor kurzem GLAS gelesen und fand das Buch insgesamt echt gut. Im Gegensatz zu vielen anderen finde ich die Jugendgeschichte Rolands spannend und zu 95% unterhaltsam. Auch die Rahmenhandlung, die die gegenwärtige Situation des Katets beschreibt ist interessant (Verknüpfung zu THE STAND und DER ZAUBERER VON OZ).
Was mich aber etwas geärgert hat, war dass die Szenerie im Glaspalast am Ende (in meinen Augen) irgendwie so lieblos hingerotzt war.
Da stößt Roland endlich auf den bösen Maerlyn-Randall Flagg-Marten-Richard Fannin (weiß der Geier, wie viele Namen der noch hat) und dann kann er ihn einfach so mit ein paar LÄCHERLICHEN PISTOLENKNALLERN schreiend von seinem Thron vertreiben!
Das check ich nicht!
Ich dachte, Marten ist so ein unglaublich wahnsinnig mächtiger Zauberer. Wie kann er dann so läppisch, mit so wenig Aufwand vertrieben werden???
Was aber fast NOCH lächerlicher war, war der Auftritt des TickTackMannes: Ich frage mich warum King den Typen in TOT noch so vielsagend hat retten lassen, wenn er dann in GLAS nach einem mehr als jämmerlichen Kurzauftritt so ohne weiteres niedergemetzelt wird. Ich dachte wirklich, als ich TOT gelesen hab, dass der TT-Mann unseren Freunden noch mal richtig bös die Hölle heiß macht, aber dann sowas... Dann hätte King bzw. Fannin ihn auch unter Lud liegen lassen können, dass wäre besser gekommen.
Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass sich King mit der Romanze und dem Abstecher nach Hambry für GLAS schon restlos ausgepowert hatte, aber halt leider noch den Handlungsstrang in der Gegenwart vernünftig zu Ende führen musste.
Dann hat er eben noch diese lustlose Action-Szene hinzu gefügt.
Für mich hätte er besser daran getan, sie auszusparen. Der Schock, dass Roland seine eigene Mutter wegen der Scheiß-Hexe getötet hatte, wäre doch ein knalligerer Schluß gewesen (wenn auch ziemlich frustrierend, klar).
Ich fands halt nur blöd, dass Il Maestro seine zwei erstklassigen Bösewichte am Ende so sang- und klanglos untergehen lässt (während er dem absolut doofen Schlitzer in TOT sauviele Seiten gewährt). Mich freuts natürlich für die Gesunfdheit unseres Katets, aber für King-Verhältnisse hat er da einfach Spannung verschenkt.
Ihm ist bestimmt nach 800 Seiten nix mehr eingefallen (so wie bei THE STAND am Schluss angeblich, den ich wiederum gut fand).
Aber ich finde, er hätte es trotzdem etwas besser machen können (und wenn er es aufs nächste Buch verschoben hätte - naja, obwohl, dass hätte wieder WARTEN geheißen :-))
Was sagt ihr???
YR Rules
Sorry für meinen Erguss, ansonsten ist dass Buch aber echt klasse...