von Linoge » Fr 03.Jun.2005 17:54
Bev Vincent hat auch in seinem Buch "Road to the DT" ein Extra-Kapitel über die metafiktive Rolle Kings in seinen Werken sehr gut herausgearbeitet, in denen er den Leser unter anderm mitten in der Geschichte direkt anspricht (KG "The Blue Air Compressor"), die Kurzgeschichte "Slade", in der sich die Hauptfigur Slade der übergeordneten Funktion Stephen Kings in seinem Leben offenbar bewußt ist (Warum wurde die Stelle "Steve King sees to that" eigentlich in der ausgelassen?), oder auch die teilweise Verarbeitung eines seiner real unveröffentlichten Werken "Steel Machine" in dem Roman "Stark". Auch sprechen und spüren King-Figuren in seinen Werken oft von einer übergeordneten Macht, die die Dinge irgendwie regelt.
Besonders interessant (und gleichzeitig unheimlich) gefällt mir auch die interkommunikative Funktion Kings beim Zustandebringen des DT-Werkes "Glas", in dem der 17jährige, eher liebeserfahrene King wie ein Medium auf den beinahe 50jährigen, eher lebenserfahrenen King gewirkt haben soll, um die Liebesgeschichte zwischen Roland und Susan zu Papier zu bringen.
Oder, wie King in seinem typischen Humor und seiner ihm gegebenen Gan-Funktion sowohl Verantwortung für die Aktionen seiner Figuren gerne übernimmt (Speedy warnt Jake und hinterlässt ihm die Blumen im "Black House"), während er sich z.B. seine Verantwortung SPOILER "DER TURM" und ähnliche Katastrophen nicht unbedingt eingestehen will.
"All this speculation is fun!"
Bev Vincent über "Dark Tower"