Hab grade die gleichnamige Kurzgeschichte zum Buch gelesen und die ist wirklich sehr gut - nur am Schluss wird ja nicht gesagt,ob Fletcher nach der Flucht aus dem Folterraum (dem "Kabinett des Todes") schliesslich entkommen ist,denn er taucht ja erst einen Monat später an diesem Kiosk auf,total abgezehrt wie "aus dem Konzentrationslager".Also haben die ihn wohl doch och geschnappt,oder?
Besonders gestaunt hab ich über Kings Nachbemerkung:
"Dies ist eine leicht KAFKAESKE Geschichte über einen Verhörraum in der südamerikanischen Version der Hölle"....
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Ich hab mir bei der Geschichte am Schluß eigentlich schon gedacht, dass ers geschafft hat!!!
Wieso sollt er denn sonst nach ein paar Monaten frei rumlaufen!?!?
Aber wieso war er dann total abgezehrt und sah aus ,als ob er einem
Konzentrationslager entsprungen sei? So hat ihn ja dieser Kioskbesitzer beschrieben...
Ich finde die Story eher blöd. Vollkommen unrealistisch und nicht ein bisschen witzig. Wie ein mittelmäßiger Fernsehthriller...
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Esprit schrieb:Aber wieso war er dann total abgezehrt und sah aus ,als ob er einem
Konzentrationslager entsprungen sei? So hat ihn ja dieser Kioskbesitzer beschrieben... Naja, vielleicht hat er sich in der Zeit nach seinem Entkommen eher versteckt gehalten, aus Angst, dass ihn die Bösen wieder finden.
Und das wird ihn halt recht mitgenommen haben, die ganze Angst und das alles,.... und soviel gegessen wird er halt auch nicht gehabt haben! Also schaut er abgezehrt und blablabla... aus!!!!
Glue Boy schrieb:Ich finde die Story eher blöd. Vollkommen unrealistisch und nicht ein bisschen witzig. Wie ein mittelmäßiger Fernsehthriller...
HHmm - unrealistisch - das trifft wohl auf die meisten King-Geschichten zu......Obwohl,was fandest du denn daran unrealistisch?
Naja, unrealistisch an sich ist nicht schlimm, stimmt. Das allein ist kein Merkmal von Qualität. gerade bei King, oder!? :roll:
Aber hier finde ich (wie ich schrieb), dass die Geschichte wie ein 0815-Actionfilm ist, in der sich der Held gegen jede Wahrscheinlichkeit befreit, weil er so obercool ist.
Wie er das eigentlich genau schafft, macht sich King nicht die Mühe zu beschreiben, er schafft's halt. Und das find ichn bisschen dünne, nichts für ungut. Liest sich flott weg, ist aber kein Meisterwerk....
Da kann ich Glue Boy nur zustimmen. Ich hab die ganze Zeit auf eine Pointe gewartet - vergeblich. Aber die "Atmosphäre" in dem Folterraum und die Typen mit dem spanischen Akzent fand ich gut getroffen.
für mich bis jetzt die schwächste geschichte
die personen sind matt, die atmosphäre ist matt, alles matt
Also ich fand die Geschichte sehr gut. Fletcher ist reallistisch beschrieben und es ist spannend, weil man bei King nie weiß, ob der Prot. es schafft sich aus seiner misslichen Lage zu befreien oder nicht.
Wenn die Geschichte, eine der schlechtesten im KABINETT DES TODES ist, muss das Buch ja ein richtiger Hammer sein. Da ich im Moment kein Geld habe, besitze ich es leider nicht und kenn die Story nur aus BLUT UND RAUCH.
Gehen die anderen Geschichten mehr in Richtung Horror oder sind auch viele andere Genres vertreten?
Wo spielt die geschichte eigentlich? Das Land wird nicht erwähnt. Ich tippe mal auf Mexiko, oder?
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Mir hat die Geschichte auch sehr gut gefallen. Und GELESEN ist sie ca. 500'000 mal besser als GEHÖRT... Bei Blut und Rauch hat mich jede Geschichte genervt...
Was heisst denn schon "unrealistisch". Das sind dutzende Geschichten von King! Und ist es denn so wichtig WIE genau er jetzt von dem Stützpunkt runterkam? Das ist nicht der Plott der Geschichte!! Die "wie schlich er sich durch den Stützpunkt"-Handlung hätte die Geschichte nur unnötig aufgeblasen. Ich denke in dem fehlenden Monat ist er aus dem Land geflohen. Das wird nicht allzu schnell gegangen sein.
Wie gesagt, mich hat sie überzeugt, ich fand sie cool!
Es gibt andere Welten als diese...
Die Geschichte ist einfach ein in jede Richtung so vollständig wie möglich aufgeblasenes Klischee!
1 der Minister: ein kleiner dicker Latino, der nebenbei noch Wetterberichte moderiert (okay, diese Nebenidee finde ich sogar noch witzig!)
2 die Foltermamsell (nur Frankensteins Braut genannt ... )
3 der Folterknecht (namens Heinz, Gruß an Nazideutschland, aber wohl trotzdem Americano - eine absolute Witzfigur, bis zum letzten müden Lacher als Witzfigur exekutiert)
4 Fletch, unser unerschrockener Reporter, der den Rebellen hilft
...nee, also sorry, DAS WAR NIX!
Ich muß Glue in allen Punkten zustimmen. Auch ich fand die Geschichte wirklich matt... Schade. Wo mir die vorherigen teilweise echt gefallen haben! Aber die hier... Nee, mit der kann ich nichts anfangen.
Und als ich "kafkaeske" im Nachwort gelesen hab, war ich schockiert.
King wird sich doch wohl mit der Geschichte nicht mit Kafka vergleichen wollen! *umkippt*
Das Kafkaeske dürfte sich wohl auf die Überzogen- und Abgehobenheit beziehen. Denn alles, was hier in diesem Thread als unrealistisch oder klischeebehaftet bezeichnet wird, hat King (wie er ja im Nachwort selbst schreibt) bewusst in die Story eingebaut, weil er es so haben wollte. Somit könnte man kafkaesk auch mit grotesk umschreiben und ich denke mal, nichts anderes sollte diese Geschichte auch sein.
Yours
Franz
Er meinte meiner Meinung nach die Atmosphäre. Wenn man Kafka liest, dann wird man ganz deprimiert oft, Kafka ist unheimlich... deprimierend machend eben... Außerdem hat Kafka sich viel mit dem Thema "Recht und Strafe" befaßt... King hat das ja auch versucht bei der Geschichte; er wollte einen Menschen zeigen, der gequält wird (und genau das passiert bei Kafka oft). Vielleicht daher.
Ich finde nur, daß man Kafka nun doch nicht mit dieser Kurzgeschichte verbinden sollte, denn die Kurzgeschichte ist weit unterm Niveau von Kafka... Nichts gegen King, die anderen Geschichten sind teilweise wirklich wunderbar genial, aber diese hier... Mit Kafka verglichen... Da schüttelt's mich irgendwie...
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