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Das wandelnde Schloss
#1
Dieser Zeichentrickfilm aus der Feder von Hayao Miyazaki (ich hoffe den Herren schreibt man so) nach der Vorlage "Sophie im Schloss des Zauberers" (Originaltitel: "Howls Moving Castle") der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones ist eine super gemachte Sache. Die Bilder sind genauso tiefgehend und perfekt gemacht (sehr detailreich) wie in seinem bekannten Film: "Chihiros Reise ins Zauberland". Die Handlung finde ich allerdings für einen Film ohne Altersbegrenzung sehr verwirrend und bezweifle, dass kleine Kinder ihr Folgen können. Meine achtjährige Tochter hatte zumindest gewisse Schwierigkeiten, die Zusammenhänge zu erfassen.
Für King und Turm-Fans ist er sehr interessant, da es Türen zu anderen Welten, ein (Flitzer-)Dunkel und viel Magie gibt.


Hier eine kurze Inhaltsangabe:
Das Mädchen Sophie arbeitet als Hutmacherin im Geschäft ihres verstorbenen Vaters. Bei einem ihrer seltenen Besuche in der Stadt lernt sie zufällig den attraktiven und charismatischen Zauberer Hauro kennen. Sie verliebt sich in ihn und wird daraufhin von einer eifersüchtigen Hexe mit einem Fluch belegt, der sie in eine alte Frau verwandelt. Plötzlich muss Sophie sich im gebrechlichen Körper einer 90-Jährigen zurechtfinden!

Unerkannt verlässt sie ihre Heimatstadt und zieht in die Ferne, um Hauro zu suchen und den bösen Fluch rückgängig zu machen. Schließlich findet sie ihn und arbeitet von nun an als Putzfrau in seinem geheimnisvollen "wandelnden Schloss" - ein gigantisches mechanisches Ungetüm, das sich auf insektenähnlichen Beinen bewegt, aus allen Löchern pfeift und seine Türen in vier verschiedene Welten und Zeiten öffnen kann. Feuer-Teufel Calcifer, der das Haus bewacht, und Hauros kindlicher Assistent Markl werden bald ihre Freunde - nur der selbstverliebte Hauro schenkt ihr kaum Beachtung und genießt das Leben in seiner unbekümmerten Art.

Als er jedoch vom König berufen wird, sein Land vor dem drohenden Krieg zu retten, übernimmt er endlich Verantwortung. Doch das alleine reicht nicht: erst Sophies wachsende Liebe zu ihm vermag schließlich den Fluch zu lösen, sie beide zu retten und die Welt vor Zerstörung zu bewahren...


Fazit: Empfehlendswert Confusedtar: Confusedtar: Confusedtar: Confusedtar: Confusedtar:
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#2
Ich würd den soooo gerne sehen Sad Sad Aber den schaut sich niemand mit mir an, weils ein "Kinderfilm" ist *blödblöd*
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#3
@Bev:
Kannst denen, die ihn nicht mit dir anschauen wollen, von mir ausrichten, dass es beiweitem mehr als nur ein Kinderfilm ist. Natürlich ist er oberflächlich gesehen für das jüngere Publikum ausgelegt, aber wenn man ihn hinterfragt ist es ein wunderschöner Film auch für Erwachsene.
und wie oben bereits erwähnt, allein wie er gemacht ist, ist das Anschauen wert.
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#4
Muss ich mir auch unbedingt ansehen. Smile
Bin nicht so der Anime-Freund, aber z.B. Prinzessin Mononoke oder Chihiros Reise ins Zauberland fand ich auch klasse.
Und zu Kinderfilmen:
Chihiros Reise hat auch ne unbeschränkte Freigabe, ist aber auf keinen Fall für Kinder geeignet. Dazu ist er zu psychodelisch/schräg, zu bedrohlich und fantastisch.
Hätten sie nicht unter 6 Jahren freigeben sollen, manche Eltern sind mit kleinen Kindern rein und erwarteten sicher leichte Kost und nicht "fernost-Disney auf LSD". Hat sicher nen paar Kinder arg überfordert.
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#5
Der Film war sowas von genial!
Zwar nicht ganz so fantastisch wie "Chihiros Reise", da das Ende doch etwas arg überhastet und kitschig wirkte, aber trotzdem sehr toll!

Und wenn man sich ansonsten meist nur billig gezeichnet und animierte TV-Animeserien mit vielen Standbildern ansieht, wird man bei diesem Film von der Qualiät der Bilder und der Animation fast erschlagen! Allein diese Hintergründe! Und die unglaublich flüssigen Bewegungen der Personen.

Was mir nicht so gefällt, ist das Charakterdesign. Die Personen sehen doch bei den Filmen von Miyazaki immer recht gleich aus. Howl hat sich am Anfang noch vom rest abgehoben, aber nachdem er dann die dunklen Haare hatte, war er halt nur noch dieser 0815-Ghibli-Typ, schade.
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#6
Wunderschöner Film. Absolut sehenswert und überhaupt nicht für Kinder unter 12 geeignet (ich bezweifel sogar, ob 12-Jährige ihn verstehen).

Online-Rezension
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#7
Wohl das schönste Kinoerlebnis des ganzen Jahres. Mindestens. Später vielleicht mehr dazu.
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#8
Wie angekündigt, hier nun die Rezension zu

Das wandelnde Schloss

In einer von aufschwingender Industrie geprägten Großstadt der Vorkriegszeit arbeitet die introvertierte Sophie als Hutmacherin im Laden ihrer vaterlosen Familie. Während sich ihre Schwester in kreischbunten Kleidern mit Klatsch, Tratsch und Soldaten auslebt, ist ihr Kleid farblos und trist, ihre Stimme schüchtern und betont höflich, ihre Haare brav geflochten. Alt wirkt sie, älter als ihre Mutter. Welch langweiliger Charakter.
Kann es sein, dass man nun von Hayao Miyazaki, dem bekanntesten japanischen Anime-Regisseur mit den weltweit größten Filmerfolgen, eine Geschichte serviert bekommt, deren Hauptperson altbacken und totlangweilig ist? Bitte nicht, denkt man. Die Erwartungen waren doch so groß.
Dann ergibt sich etwas Merkwürdiges. Eben noch schlenderte Sophie durch die Stadt und brach in Selbstmitleid aus, und im nächsten Moment - ja glaubt man’s denn? – kommt ein Fluch, und statt dem Mädchen schaut uns eine Großmutter entgegen. Natürlich, man hatte sich geirrt. Sophie ist nicht totlangweilig. Im Gegenteil. Sie ist die vielleicht liebenswerteste Filmgestalt des ganzen Jahres. Und die einzige, die man sich lebenslang verflucht wünscht.
Wie kam es zu dem Ganzen? Etwas verwirrend, denn Miyazaki verzichtet auf die westlich traditionelle Erzählform mit Einleitung und simplen Schwarzweißcharakteren, deren Gedankenlogik zu durchschauen ist, bevor sie zu reden beginnen. Aus Dialogen und Geschehnissen lässt sich ein nur undeutliches Bild dieser Welt konstruieren: Ein Zauberer soll herumziehen und Herzen essen. Hexen aus dem Niemandsland machen die Gegend unsicher. Schwarze Schwabbelgestalten verschwinden in obskuren Teekännchen, nachdem sie sich aus dem Nichts formierten. Einfangen sollten sie den geheimnisvollen Schönling, der soeben noch mit Sophie durch die Lüfte schwebte.
Diese sich sukzessiv zusammenspinnende Welt bleibt bis zum Schluss nicht ganz überschaubar. Muss sie auch nicht, denn sie ist Staffage. Die Handlung dreht sich um Sophie, den schönen Zauberer Haouru und ihren Wegbegleitern. Aufgrund ihres Äußeren verlässt Sophie die Stadt und verirrt sich in Haourus Haus, ein sich durch Magie fortbewegender Haufen Schrott, der ihr ein neues Heim bietet. Mitsamt der Möglichkeit, die Schönheiten des Lebens und die Liebe zu entdecken. Nicht die Liebe zu einer austauschbaren Märchenprinz-Schaufigur mit Charakterverkrüppelung, sondern zu jemand, der eitel und feige ist, stark und trotzdem Kind, alternierend schön und hässlich. Die Charaktere dieser liebevoll gestalteten Welt sind vielschichtig und unperfekt, gerade deshalb so besonders. Anklänge des japanischen Animes an den Westen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts sind deutlich zu finden, ebenso Parallelen zu bekannter Literatur wie "Alice im Wunderland". Türen führen je nach Farbwahl in andere Welten, Gestalten verändern sich nach Befinden, Traum und Wirklichkeit sind verwoben, die Wahrheit wird erst auf den zweiten Blick ersichtlich. Eklatantes Beispiel für die Schönheit hinter dem Maroden ist allein der Name des wandelnden Haufens aus Blech, Metall und Rost: „das wandelnde Schloss“. Bei solch einem Wunderwerk verzeiht man auch das abrupte Ende mit Kitschgehalt.
Gezeichnet wurde betont altmodisch und mit viel Liebe zum Detail; traditionelle Handarbeit steht im Vordergrund, neumodische Computereffekte und –Einflüsse wurden bewusst gering gehalten.
Was bleibt da als Resultat? Wunderbarer Filmzauber mit unadäquater Altersfreigabe. Denn „das wandelnde Schloss“ ist weder vom Anspruch her für Sechsjährige greifbar, noch sollte sich die Zielgruppe auf diesen Bereich beschränken.
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#9
Bin ein Riesen Prinzessin Mononoke- Fan, den Film müsste ich mir auch ansehen...
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