Meat schrieb:Wo ist das Problem bei der Kernenergie? Die Rot-Grüne Regierung will ja die Kraftwerke baldmöglichst abschalten, und das ist Unsinn. Diese AKWs haben eine bestimmte Laufzeit, die Union will diese einhalten, die Regierung will die Meiler vorher abschalten. Das ist als ob man Lebensmittel weg wirft, weil sie in 2 Monaten die Mindesthaltbarkeit überschreiten. Der ganze Atomausstieg ist (vor allem bei dem Grünen) rein ideologisch bedingt, und wirtschaftlich falsch.
Hi,
das kann ja alles gut möglich sein, aber ich wohne in ziemlicher nähe eines Kernkraft werkes und habe das Buch die Wolke von Gudrun Pauswewang gelesen einfach nur bäh. Hier klicken http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... 62-9252037
und selber lesen und es handelt um dieses Atomkraftwerk in meiner nähe und ihr könnt euch denken wie da einem zu Mute ist. Atomkraftwerke können noch so sicher sein, aber den Schaden den sie anrichten können ist überdimensional.
-O- Goldeneye :roll:
Das Buch habe ich gelesen, gezwungenermaßen in der Schule. Das ist wohl der Grund dafür, dass die Angst vor Kernenergie so weit verbreitet ist. Das und natürlich der Reaktorunfall in Tschernobyl.
Fakt ist aber, das Pausewangs Buch mit der Realität wenig zu tun hat. Du hast recht theoretisch könnte ein AKW immense Schäden anrichten, praktisch ist das aber nicht möglich. Aufgrund der Bauart der in Deutschland verwendeten Reaktoren (Tschernobyl war ein völlig anderer Typ, der weltweit nur in der UdSSR genehmigt worden wäre) besteht kein reale Gefahr. Ich zitiere mal:
In der Deutschen Risikostudie Kernkraftwerke wird nach den letzten Erkenntnissen die Häufigkeit für einen Kernschmelzenunfall in einem Kernkraftwerk in einer Größenordnung von 3 x 10-5 angegeben, das heißt, daß ein Kernschmelzenunfall dreimal innerhalb von hunderttausend Betriebsjahren vorkommen kann. Unter Einbeziehung von anlageninternen Notfallmaßnahmen sinkt diese Häufigkeit sogar noch um eine Größenordnung auf etwa drei- bis viermal im Laufe von einer Million Betriebsjahren. Das bedeutet, daß solche Unfälle nach menschlichem Ermessen auszuschließen sind. Hinzuzufügen ist, daß Kernschmelzenunfälle für sich genommen noch keine "nukleare Katastrophe" sind, da sie nicht zwingend zu einer Freisetzung großer Mengen radioaktiver Stoffe führen müssen. Bereits in der 1975 in den USA erschienenen "Rasmussen-Studie" wurde festgestellt, daß zwar ein Kernschmelzenunfall die Voraussetzung für mögliche größere Schäden in der Umgebung eines Kernkraftwerks wäre, daß aber nur einige wenige von hundert Kernschmelzenunfällen zu größeren Schäden führten. Durch unterschiedliche Maßnahmen innerhalb des Kernkraftwerks (Schadensbegrenzung, Störfallfilter) könnten die Auswirkungen begrenzt werden. In keinem Fall wäre ein Kernschmelzenunfall mit der Explosion einer Atombombe vergleichbar.
Zitat:Der Vergleich ist auch unbeholfen ausgedrückt.
Was ist denn, wenn so ein Atommeiler mal vorzeitig "abläuft"?
Der Vergleich ist absolut treffend! Bei modernen Kernkraftwerken wird von einer Nutzungsdauer von 40 Jahren ausgegangen. Die Union hat vor diese Nutzungsdauer bis zum Ende verstreichen zu lassen, die Regierung möchte die Kraftwerke vorzeitig abschalten. Welchen vernünftigen Grund gibt es dafür, außer die ideologisch motivierte Politik der Grünen? Wenn auch nur die geringste Gefahr bestünde müsste man alle Kraftwerke sofort abschalten, da diese aber nicht vorhanden ist, ist es Unsinn sie vorzeitig vom Netz zu nehmen.
Hi,
ist ja alles schön und gut aber es hat auch keiner damit gerechnet das die Titanic untergeht und es hat keiner damit gerechnet das die World trade center oda wie des geschrieben wird einstürzen. Wenn etwas passieren würde, und du musst zu geben es kann immer etwas passieren ,auch wenn die Wahrscheinlichkeit bei 1 000 000 liegt (warum spielen denn auch so viele Menschen lotto bei eine so niedrigen Chance zu gewinnen), dann würden sehr viele Menschen betroffen sein. Sogar unsere Pilze sind betroffen, obwohl das mit Tschernobyl sehr sehr weit weg war.... . Also sag du mir nichts von so großer Sicherheit und sag mal arbeitest du für eon oda so.... wahrscheinlich wohnst du eh was weis ich wie weit weg von einem Atomkraftwerk.
-O- Goldeneye  chuettel:
Ich verstehe nicht wie man mit der Titanic, Lottospielern oder dem WTC gegen Kernenergie argumentieren kann, weshalb ich darauf einfach mal nicht eingehe.
Zitat:Trotz aller Maßnahmen kann das Risiko terroristischer Angriffe auf Kernkraftwerke nicht völlig beseitigt werden. Ebenso das technische Unfallrisiko des Betriebs von Atomreaktoren.
Terrorangriffe sind in die Rechnungen einbezogen. Was technische Ausfälle angeht hast du im Prinzip recht, das ist ja auch der Grund warum es überhaupt ein Restrisiko gibt.
Diese theoretischen 3-4 Unfälle in einer Million Jahren beruhen auf dem gleichzeitigen Ausfall mehrerer Sicherheitssysteme und dem Auftreten völlig unvorhergesehener Störungen. Das kann in der Praxis nicht vorkommen, sondern nur rechnerisch.
Zur Veranschaulichung: Nimm eine Münze und wirf sie 10000 mal. Is es möglich 10000 Mal Kopf zu werfen? Natürlich nicht, aber rechnerisch schon, die Wahrscheinlichkeit ist 1/2^10000.
Und sag nicht wieder das Beispiel ist schlecht, Bangor!  Die Wahrscheinlichkeit eines Reaktorunfalls ist von der selben Natur, also nur mathematisch vorstellbar.
Es ist millionenfach wahrscheinlicher in einem Verkehrsunfall zu sterben, von einem herabfallenden Ziegel erschlagen zu werden oder vom Blitz getroffen zu werden. Wer Angst vor Kernenergie hat dürfte diese Gefahren ja dann auch nicht eingehen.
Fakt ist doch, dass praktisch alle Experten sagen die Kernkraft sei sicher. Dem Entgegen steht die öffentliche Meinung, die durch Panikmache und Halbwahrheiten gescürt wird. Durch Kernkraft wird billig, sauber und sicher eine Unmenge von Energie produziert. Keine andere Form der Energiegewinnung vermag das auch nur ansatzweise zu leisten.
Zitat:Also sag du mir nichts von so großer Sicherheit und sag mal arbeitest du für eon oda so
Nein, ich arbeite nicht für Eon. Aber da du mir von so großer Gefahr erzählen willst muss ich dir mal kurz die Frage stellen, ob du weißt, wie genau ein Kernkraftwerk eigentlich funktioniert, und welche Sicherheitsmaßnahmen zum Einsatz kommen?
Es ist ja auch ganz sicher nicht verkehrt der Sache mit einer gesunden Portion Misstrauen gegenüber zu stehen. Alles andere wäre fatal, nur finde ich das man mit der geboten Vorsicht die Kernenergie wirtschaftlich und sicher nutzen kann.
Hi,
Ja ich weis wie ein Atomkraftwerk funktioniert  .... meine Mutter arbeitet in einem, gerade deswegen bin ich ja so misstrauisch. Und das mit titanic und so ist auch ganz einfach,... zu mindest für Bürger wie mich. Ich spreche mit diesen Beispielen eigentlich das selbe wie Bangor. Es kann immer was passieren egal wie niedrig die wahrscheinlichkeit ist. Terror anschläge, umweltkatastrophen ect. und außerdem wollte ich zeigen wie bekloppt Ihre Beispiele sind. Da können Sie ja gleich kommen und ne Statistik für Wie-oft-fallen-Brote-auf-die-belegte-Seite aufstellen. Dafür wären Sie der richtige. Ich werde aus Ihnen sowieso nicht schlau deswegen sag ich dazu nichts mehr.
-O- Goldeneye :roll:
PS. Und wehe Sie bringen jetzt das Beispiel: Genauso gut könnte ein Metorid auf Deutschland fliegen. Na und gegen Metoriden kann man nichts machen aber müssen wir unser Schicksal so herausfordern?
Dancing Turtle
Unregistered
Ich denke mal das die Grünen nicht nur wegen der Katastrophengefahr wollen, dass die AKWs abgeschaltet werden. Es gibt einfach keine Möglichkeit Atommüll mal ebenso zu recyceln und ich denke die Mentalität, naja lass mal laufen irgendwann finden wir schon mal ne Lösung ist so übelst egoistisch - typisch Mensch.
Wie auch immer, ich mag die AKWs nicht - ob jetzt Supersicher oder Megagigantischsicher, ich will keine Kinder mit 5 Armen, die Fische mit 3 Augen essen....
Zitat:Es gibt einfach keine Möglichkeit Atommüll mal ebenso zu recyceln
Stimmt, die gibt es nicht. Aber es gibt die Möglichkeit ihn zu entsorgen, nämlich die Endlagerung tief unter der Erde. Das ist dann weder gefährlich, noch unnatürlich oder mangelhaft, denn genau dort lagert die Natur radioaktives Material seit Milliarden von Jahren. Wir graben es aus, gewinnen Energie daraus, und graben es wieder ein.
Zitat:ich will keine Kinder mit 5 Armen, die Fische mit 3 Augen essen
Die wird es nicht geben, wir betreiben ja schon seit 25 Jahren AKWs und die Kinder haben immer noch 2 Arme. Natürlich gibt es eine gewisse Strahlenbelastung in unmittelbarer Nähe zum Kraftwerk. Diese ist aber kaum gefährliches als die eines Funksendemasten. Natürlich gehört ein AKW nicht in ein Wohngebiet, aber es macht auch nicht eine ganze Region unbewohnbar.
Ich würde die Kernkraft ja auch nicht so entschieden verfechten, wenn sie nicht ihre unbestreitbaren Vorteile hätte oder wenn es gleichwertige Alternativen gäbe. Aber andere Formen der Energiegewinnung belasten die Umwelt wesentlich mehr - durch CO2-Ausstoß. Dieses Problem gibt es bei regenerativen Quellen nicht, weshalb man sicherlich in diese Richtung auch forschen muss, aber diese Art ist noch viel zu teuer und zu unergiebig.
ich bin ganz entschieden gegen den weiteren betrieb von atomkraftwerken!
es ist nie auszuschließen, dass aufgrund eines menschlichen fehlers oder einer maschinellen fehlkalkulation das ganze außer kontrolle geriet und eines tages macht es bumm....dann ist es aber zu spät! die auswirkungen eines solchen "unfalls" sind doch seit hiroshima und tschernobyl allgegenwärtig. deswegen verstehe ich auch andere europäische länder wie bspw frankreich nicht, die ihr land quasi mit akws überschwemmen.
ist doch nur begrüßenswert, wenn deutschland mit gutem beispiel voran geht und alle akws stillgelegt werden.
das miteinbeziehen von terroristischen übergriffen auf atommeiler halte ich aber für übertrieben.
Zitat:die auswirkungen eines solchen "unfalls" sind doch seit hiroshima und tschernobyl allgegenwärtig
Mit Hiroshima und Nagasaki hat das rein garnichts zu tun. Ein Kernreaktor hat nicht das Potenzial wie eine Atombombe zu explodieren. Beide verwenden zwar das selbe Prinzip (Kernspaltung durch Kettenreaktion), arbeiten sonst aber völlig unterschiedlich.
Die Atombombe setzt große Energie durch eine gewollt unkontrollierte Kettenreaktion frei, die unter großem Druck und sehr schnell abläuft.
Im AKW wird die selbe Reaktion kontrolliert hervorgerufen, um die enstehende Energie zu nutzen. Selbst wenn diese (was gänzlich unmöglich ist) außer Kontrolle gerät, so würde der Reaktor nicht wie eine Atombombe explodieren. Dafür ist viel zu wenig spaltbares reines Uran oder Plutonium vorhanden, sogar nur ein Bruchteil dessen was man für die Bombe bräuchte. Die großen Ausmaße des Reaktors (im Vergleich zur Bombe) und der eingesetzte Moderator (z. B. schweres Wasser) machen eine solche Energiefreisetzung unmöglich.
Zitat:verstehe ich auch andere europäische länder wie bspw frankreich nicht, die ihr land quasi mit akws überschwemmen.
Vergleich mal deren Energiepreise mit unseren...
Deswegen mal die Frage an Tiffany und die anderen Atomkraftgegner: Wie sollen wir billig, und ohne CO2-Ausstoß derart große Mengen Energie produzieren?
Meat schrieb:Wie sollen wir billig, und ohne CO2-Ausstoß derart große Mengen Energie produzieren?
Das hoert sich ja so an, als wuerde kein CO² beim Betreiben eines AKW´s anfallen.
Informier dich mal ueber den Abbau von Uran und schau was da so anfaellt.
Und der Strom wir auch nicht billiger wenn die paar AKW´s am Netz bleiben.
Frontal 21 hatte letztens einen m.E. guten Artikel darueber gebracht.
Zitat:Informier dich mal ueber den Abbau von Uran und schau was da so anfaellt.
Zu Befehl, Sir! :mrgreen:
Der notwendige Energieeinsatz zur Herstellung des Kernbrennstoffs beträgt 383 Kilowattstunden (kWh) pro Kilogramm Natururan, wobei die Anreicherung des Urans mit 310 kWh den größten Anteil liefert. Aus diesem Energiebedarf läßt sich in Kenntnis der jeweils eingesetzten Primärenergieträger die CO2-Emission berechnen, die für ein 1.300-MWe-Kernkraftwerk ca. 38.000 Tonnen pro Jahr beträgt. Bei einer Nutzungsdauer von 8.000 Stunden im Jahr erzeugt ein 1.300-MWe-Kernkraftwerk pro Jahr 10,4 Milliarden kWh. Damit sind einer Kilowattstunde Kernenergiestrom 3,6 Gramm CO2 aus der Herstellung zuzurechnen.
Diese 3,6 g CO2 pro kWh müssen aber im Vergleich mit der CO2-Emission anderer Energieträger gesehen werden. So beträgt der CO2-Ausstoß bei Erdgas 530 g, bei Erdöl 850 g, bei Steinkohle 970 g und bei Braunkohle 1.180 g pro kWh, und zwar allein beim Kraftwerksbetrieb; energetische Prozesse bei der Brennstoffgewinnung sind hier noch gar nicht berücksichtigt.
Der gesamten Kernenergienutzung in der Bundesrepublik ist aus der Herstellung des Kernbrennstoffs ein jährlicher CO2-Ausstoß von rund 0,6 Mio. Tonnen zuzurechnen, demgegenüber wird durch die Kernenergienutzung jährlich eine CO2-Emissionen von 150 Millionen Tonnen vermieden.
Zitat:Und der Strom wir auch nicht billiger wenn die paar AKW´s am Netz bleiben.
Da könntest du recht haben, weil die Energieversorgen die sonderlich großzügig mit Preissenkungen sind. Aber er wird teurer wenn die AKWs vom Netz gehen! Es sei denn natürlich wir kaufen als Ersatz Atomstrom aus dem Ausland, wo er in schlechteren und unsichereren Reaktoren genau an unserer Grenze prodiziert wird.
Ich bin nicht der Meinung, dass es richtig ist, die AKWs so ohne Weiteres dicht zu machen. Das können wir uns einfach nicht leisten. Vielmehr sollte in diese Technologie investiert werden. Sie sollte sicherer gemacht werden. Das Reststoffproblem muss gelöst werden.
wir zahlen doch auch alle so viel für benzin, warum denn nicht auch für energie? ich zahle lieber ein paar euros mehr und habe ein gutes gewissen. aber im endeffekt nutzt mir das ziemlich wenig, was ist denn wenn in france ein akw defekt ist? dann bekommen wir auch alles ab. prima! ich hasse akws! weg damit!
tschernobyl ist noch nicht lange her!!!! kann immer wieder passieren. nichts und niemand ist unfehlbar!
Da fällt mir spontan ein, dass es mal von einem Stromanbieter einen Werbespot gab in dem es hies, dass der Kunde sich aussuchen konnte woher sein Strom kommt (AKW, Wasserkraft...). Aber kann das schon kontrolieren.
Ich habe bei AKWs (spätestens seit Tschernobyl) auch ein ungutes gefühl. Allerdings frage ich mich auch, ob es die Regierung so dicke hat, dass sie die AKWs schon früher abschalten wollen.
Ich frage mich auch, was aus den abgeschalteten AKWs wird. Bleiben die Teile stehen? Oder werden sie demontiert und verkauft?
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