Niemand schafft es so virtuos, dem Leser deutscher King-Übersetzungen die Freude am Buch zu untergraben, wie Frau von Reinhardt. Wer beispielsweise "Der Fornit" in ihrer Übersetzung gelesen hat, weiß, wovon ich spreche.
Nicht nur, dass sie ihre unbezähmte Kreativität durch hervorragende Neologismen zur Schau stellt (wer braucht noch Stanniol, wenn er "Staniol" bekommen kann?), nein, damit nicht genug.
Mühelos gelingt es der Übersetzerin auch, den hochqualitativen sprachlichen Meisterwerken Kings durch spielerische Umformulierung einen volkstümlichen Touch zu verleihen, der der seit jeher bodenständigen Prägung des deutschen Volkes gerecht wird - ein Beispiel:
Zitat:Diese Kugel streifte Jane ihre linke Schädelseite.
Möglicherweise wird hier auch versucht, die teilweise unerträgliche Spannung der King-Werke etwas in Richtung des Komischen abzumildern, um sie auch den leicht schreckhaften Zeitgenossen genießbar zu machen?
(Wer dafür ist, dass "Jane" im obigen Zitat als äußerst seltener Dativ bei "streifen" bewusst gesetzt wurde, um gegen die Verarmung des Deutschen ein Zeichen zu setzen, möge jetzt die Hand heben...) :roll:
Aufgrund ihrer herausragenden Verdienste um die deutsche Sprache und Kultur schlage ich vor, für Frau von Reinhardt einen neuen Preis für die
grauenhafteste King-Übersetzung aus der Taufe zu heben - ich denke da etwa an einen vergoldeten Holzhammer oder Ähnliches, über die Details sollen andere entscheiden.
Wer jetzt protestiert, die Dame hätte keine Gelegenheit, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen, dem sei gesagt, dass ich Frau von Reinhardt gerne an dieser Stelle einlade, sich hier zu den Vorzügen ihrer teilweise doch recht "individuellen" Übersetzungen zu äußern und Missverständnisse auszuräumen.