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Atlantis
#76
Uff, jetzt wo ich endlich die Rubrik bzw. das Thema "Atlantis" gefunden habe, muss ich noch einmal meinen Senf dazu geben.
Zuerst finde ich es nicht sonderlich ausschlaggebend, ob man den "Sinn" eines Buches wirklich versteht oder nicht, denn wer versteht schon den Aufbau von Mittwelt und die Verbindungen der ganzen Charaktäre in der DT-Saga. Und trotzdem, oder gerade deswegen sind doch die DT-Bücher so extrem spannend.
Atlantis fand ich widerum etwas dürftg. Zum einen werden die vier Geschichten mit hartnäckiger Kontinuität immer schlechter ("Niedere Männer in gelben Mänteln" war noch echt klasse, "Herzen in Atlantis" hatte keine besonderen Höhepunkte, war aber trotzdem noch ganz gut, während die anderen Geschichten, wie "Blind Willi" und das große Finale eher öde waren). Trotzdem finde ich es irgendwie lausig, dass nur die erste Episode des Buches verfilmt wurde, ist doch irgendwie billig....
Nuuuuun, ich habe den Film ja noch nicht gesehen, also abwarten...
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#77
Sind denn eigentlich weitere "Atlantis"-Verfilmungen geplant oder bleibt es bei der Umsetzung der ersten Episode...?

Ich fand übrigens die zweite Novelle fast noch besser als die erste.
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#78
Nun, von weiteren Verfilmungen ist mir nichts bekannt - wär auch keine sonderlich fruchtbare Idee, wie ich finde. Ich hielt schon die Verfilmung der ersten Episode für bedenklich - kann man diese Geschichte einfach so aus dem Kontext des Buches herausreißen...?
Aber wer weiß, was sich einige "findige" Hollywood-Größen gerade so ausdenken!

P.S.: Noch was in eigener Sache: Es tut mir echt furchtbar leid, Ginny, dass ich gestern diesen blöden Fehler gemacht habe! Cry Da beschwere ich mich lauthals über Spoiler hier im Forum und verderbe selber ein Buch. Tausendmal Sorry!
Im Ernst, ich könnte mich ohrfeigen. Es war so spät, und ich war so müde, und im Eifer der Diskussion...naja, ich habe einfach nicht drüber nachgedacht. Nochmal sorry, sorry, sorry! :oops:
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#79
Oh. Ich bin irgendwie automatisch davon ausgegangen das die anderen Geschichten aus "Atlantis" auch verfilmt werden. Ist doch seltsam sich nur einer zuzuwenden. Es istt zwar kein zusammenhängender Roman, aber auch keine Novellensammlung wie "Jahreszeiten". Die Bezüge sind schon deutlich und es kommen ja auch immer wieder die gleichen Personen vor.

@White Claudia ... Jo, einen Tag in Sack und Asche herumlaufen und dann verzeihe ich. :mrgreen:
Mir hast Du zum Glück nix dadurch verdorben, denn ich hab den Spoiler zu "Sara" auch schon vor einiger Zeit hier ungewollt entdeckt .. ich fands aber geil, wie Du Dich beschwertest, à la "Pfui, einfach verraten, dass das Ende das Buches ... ist, das kann man doch nicht machen!" :mrgreen:
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#80
Puuh, mein Tag ist gerettet, ich kann mit meiner Selbstgeißelung aufhören, Ginny hat mir verziehen! Big Grin
Ich gelobe hiermit auch feierlich, dass ich sowas ganz doll Böses gar niemehr machen will, jawohl! Pfui!
Ach ja: Mir war nur noch nicht bekannt, dass das am Ende des Buches passiert - bis jetzt... Wink
So, jetzt aber zum Thema: Ich denke, dass weitere Verfilmungen einfach keinen Sinn ergeben würden. Zum einen kann man die Episoden nicht einfach so aus dem Kontext nehmen, zum anderen eignen sich die Geschichten auch nur bedingt für eine große Verfilmung. Nimm z.B. mal die zweite Episode: Oberflächlich und losgelöst vom Kontext geht es doch eigentlich nur ein paar Jugendliche, die ihre Unilaufbahn wegen so eines blöden Kartenspiels riskieren. Kennt man den gesamten Hintergrund des Buches nicht, so machen auch die ganzen Bezüge zum Vietnamkrieg und das Erwachen des politischen Gewissens und des Protestes kaum Sinn und wirken deplaziert.
Man muss und kann nicht alles verfilmen!
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#81
... umso seltsamer finde ich es, dass man dann die erste Novelle verfilmt hat. Ich hätte es wenn als .. Miniserie oder so anglegt und die Bezüge beibehalten. Aber so ... [Bild: trrg_5.gif]
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#82
Dito.
Vielleicht werde ich durch das Anschauen des Filmes ja umgestimmt, aber mir kam das ganze Vorhaben von Anfang an spanisch vor...
Ich glaube, da hat sich jemand in Hollywood einmal zu oft "Die Verurteilten" oder "The Green Mile" angesehen und wollte nachziehen.
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#83
... und Anthony Hopkins passte einfach so einladend perfekt auf Ted Brautigan ... [Bild: aetsch016.gif]
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#84
Nun gut, immerhin ist löblicherweise keiner auf die glorreiche Idee gekommen, Tom "Ich hab' nur einen Gesichtsausdruck" Hanks in den Film zu nehmen.
Der sollte sowieso eine generelle King-Sperre bekommen...
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#85
... ist der verwandt mit Denzel "Nein-ich-gucke-nur-cool-und-sonst-nix" Washington...? :mrgreen:

Schätze, Hopkins passt wirklich perfekt auf diese Rolle.
Der Ordnung halber verweise ich dazu auf Threads, die sich mit den King-Darstellern verfassen, wie diesem hier.. [Bild: schchtrn_6.gif]
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#86
Ich hab Atlantis durch und habe über jede Novelle eine andere Meinung. Vorsicht: Verspoilerter Beitrag!

1. "Niedere Männer in gelben Mänteln"
Wie bereits in Schlaflos kommt hier der Scharlachrote König vor, der soviel wie ich mitbekommen habe eine entscheidende Rolle für den DT spielt. Ich finde diese Verbindungen gut, aber stellenweise sind sie schon nervig, weil King sie schonmal ein wenig zusammenhangslos einsetzt.

Die Atmosphäre in der ersten Geschichte ist von allen Geschichten im Buch die Beste meiner Meinung nach. Extrem gut gefallen hat mir, wie Bobby in der Stadt klarkommen musste. Die Beziehung zu seiner Mutter und zu Ted fand ich auch sehr gut beschrieben, die Emotionen waren sehr komplex aber immer treffend.

Die Story im ersten Teil haut einen zwar nicht vom Hocker, aber akzeptabel ist sie allemal. Ausserdem ist das für mich neben Herzen in Atlantis die einzige Geschichte aus Atlantis die überhaupt eine richtige Storyline hat.

Also zusammengefasst eine gute Geschichte, nicht überragend aber auch nicht langweilig.

2. "Herzen in Atlantis"
Die Geschichte um Pete war für mich die zweitbeste aus dem Buch. King lässt die Heartssüchtigen in ihren Rollen richtig aufblühen, insbesondere Robbie Malenfant der ja später im Vietnam nochmal auftaucht. Stoke Jones und Nate sind außerdem sehr interessante Charaktere.

Gut inszeniert von King finde ich die Rolle der Carol Gerber. Sie spielt in allen Geschichten eine Rolle und ist im Endeffekt doch nur ein ganz klein wenig verrücktes Mädchen. In Herzen in Atlantis hat sie eine tragende Rolle, da sie das Leben von Pete sehr beeinflußt.

Atmosphärisch war Herzen in Atlantis ziemlich gut und wie immer beschreibt King ein fürchterliches Unwetter (siehe SdJ) absolut genial.

Also alles in allem eine gute Geschichte, die genau wie die erste nichts wirklich besonderes ist einen aber trotzdem nicht losläßt.

3. "Blind Willie"
Diese Geschichte hat mir von der Grundidee her extrem gut gefallen aber es ist irgendwie an der Umsetzung gescheitert. Zuviel und zuwenig Krieg zugleich. Auf der einen Seite passt der Vietnam überhaupt nicht so richtig in die Geschichte, aber andererseits hätte King ihn ausführlicher beschreiben können und er wäre interessanter geworden. Statt dessen wird man mit Storyfetzen bedient und muss sich mit der mamasan zufrieden geben.

Genial fand ich die Dreifachidentität von Willie Shearman und wie reich man mit Betteln werden kann. Gute Idee.

Eine annehmbare Geschichte die King aber hätte besser schreiben können.

4. "Heavenly Shades Of Night Are Falling"
Diese Geschichte ist ja eigentlich als Abschluss gedacht und spielt daher eine tragende Rolle. Die Story ist recht billig und sehr klischeehaft (Bobby & Carol sehen sich nach Jahren wieder) aber als Ende trotzdem angebracht.


Fazit: Das Buch hat seine Stärken und Schwächen aber im Endeffekt würde ich schon sagen, das es zur vorderen Mitte von Kings Büchern gehört. Die Figuren sind meistens sehr sympatisch und doch komplex, die Geschichten sind kreativ und der Schreibstil ist absolut King.
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#87
S
P
O
I
L
E
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"Atlantis" ist eine Art Konzeptbuch um die Person Carol Gerber. Über einen Zeitraum von roundabout vierzig Jahren wird erzählt, was mit ihr und ihrem Umfeld, geprägt vom Vietnam-Trauma, geschieht.

Die erste Geschichte spielt 1960.
"Niedere Männer In Gelben Mänteln":

Carol und ihre Freunde in jungen Teenie-Jahren. Im Blickfeld steht Bobby und Ted.
Ted und Bobby erleben haarsträubendes - die niederen Männer sind eine Bedrohung (Anspielungen an den dunklen Turm). IMO wirkt dies etwas konstruiert und lenkt von der Grundidee unnötig ab.
Wichtig: Carol wird verprügelt und dabei schwer verletzt. Bobby rettet sie und prägt damit Carol.

2. Story
"Herzen In Atlantis" - 1966

Eine Uni in Maine. Kurz bevor der Sturm der Studentenunruhen aufkommt. Sehr atmosphärisch und die beste Geschichte in diesem Buch. Carol ist mittlerweile politisch sehr aktiv.

3. Story
"Blind Willie" - 1983

Will/Bill Shearman hat in Vietnam gekämpft und dort wahrlich schreckliches erlebt. Shearman tauchte schon in der ersten Story auf - als feiger Mitläufer, der mit den anderen die kleine Carol verprügelte.
Sowohl dies und natürlich Vietnam haben ihn geprägt: Nun tut er Buße - er bettelt und trägt die Erlöse zur Kirche.

4. Story
"Warum Wir In Vietnam Sind" - 1999

Sully - Jugendfreund von Bobby. Und der erste "Liebhaber" von Carol.
Er war nicht am College. Er war in Vietnam. Vietnam hat ihn kaputt gemacht. In Vietnam hat ihm Shearman das Leben gerettet
Deprimierende Story!

5. Story
"Heavenly Shades Of Night Are Falling" - 1999

Bobby und Carol sehen sich nach 40 Jahren wieder. Beide haben schwere Brüche in ihrer Biographie erlebt. Versöhnliches Ende.


Fazit: Interessantes Buch und mit Abstrichen auch gut gelungen.
Sehr ambitioniertes Werk.
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#88
Irgendwie habe ich eine zwiegespalltende Meinung von dem Buch. Ich fand es nicht unbedingt schlecht, aber es war auch nicht so das, was man von King erwartet. Tja, jeder Autor hat mal einen Ausrutscher.
Bis dato auf bald, habt Freude am Leben und lasst`s euch nicht nehmen. ;-) Euer Hannibal the Cannibal, tata!
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#89
Ich bin mit dem Buch jetzt auch durch, und kann mich der Meinung von Friend fast vollständig anschließen. Einzig seine Ausführung zum Thema Blind Willie teile ich nicht so ganz, da mir dies Kapitel so wie es war, ziemlich gut gefallen hat. Trotzdem käme es in einer Bewertung erst an dritter Stelle, hinter den gelben Mänteln und Hearts. Alles in allem jedoch ein eher durchschnittliches Buch.
Die schwarze Rose ist verblüht!
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#90
Also, mir haben die einzelnen Geschichten, zusammengefasst auch sehr gut gefallen. Einzeln betrachtet haben sie schon ihre Schwächen
(SPOILER gerade, warum mit einem mal auf einem High-Way ein ganzes Haus niederkommt SPOILERENDE), allerdings finde ich es genial, wie King zeigt, dass Vietnam seine eigene Generation erzeugt hat und dieser Krieg auch nach all den Bemühungen von Seiten der USA (also Veteranentreffen, Vermittlungen von Arbeit etc.) noch so viele Menschen traumatisiert sind (schließlich ist der gutte Sully nur durch sein Trauma gestorben, oder?).

Zwar wird durch Carol die Geschichte nicht unbedingt wahrheitstreuer, aber sie spielt für mich eine recht faszinierende Rolle. Schließlich ist sie es, die Bobby, Sully und Willie erst in ihre Situationen bringt, oder?

So, zum Abschluss: Das Buch ist für mich kein Horror-Buch, auch keines der "normalen" Bücher vom Meister. Für mich ist es ein wenig Aufklärungsliteratur und etwas zum Nachdenken Smile

MfG TIBERIUS
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