SPOILER+SPOILER+SPOILER+SPOILER+SPOILER+SPOILER+SPOILER+
Nun gut, dann fang ich mal an:
Gestern Abend hab ich mir den Film natürlich auch gleich mal anschauen müssen, hab vorher wie gesagt das Buch nochmals gelesen und die letzten 20 Seiten sogar kurz vor der Fahrt zum Kino. Wahrscheinlich war das der Fehler, meine Erwartungen waren demnach richtig groß.
Der Film fing gut an und meine Hoffnungen auf eine gute Umsetzung stiegen ins Unermessliche...
Die Anfangssequenz, wie auch der Score hat mir sehr gut gefallen. Die Einführung der Hauptpersonen, Henry und sein Patient, Jonesy und Defuniak mit den kaputten Schuhen, Biber und die Zahnstocher, sowie Pete und die Linie fand ich sehr gelungen, obwohl mir nicht klar wurde, warum die Frau nun doch blond war, die zu Pete ins Autohaus kam (

)…aber von Kleinigkeiten lässt man sich nicht stören, wenn man bedenkt, dass die Romanvorlage so komplex ist.
Im späteren Verlauf des Films brach diese Komplexität leider zusammen. Sehr nahe an der Vorlage und doch so weit weg!
Duddits, die Hauptperson im Buch wurde hier zu einer Ungereimtheit, die am Ende in eine „kekörnte Scheiße“ gipfelte. Als Zuschauer ohne den Hintergrund des Buches zu wissen wirkte so manches abgehackt und sinnlos. Zum Beispiel das Telefonieren mit einer Clock. Im Buch fand ich’s sehr amüsant und logisch, hier im Film einfach nur lächerlich.
Überhaupt das Weglassen der ganzen Telepathie und deren Auftauchen bei den Menschen fand ich schade und als dann die Zerstörung des Raumschiffs anstand war diese nur als Flehen der Aliens zu gebrauchen.,was ich auch ziemlich doof fand.
Kurtz (Curtis hier) ist auch so ein strittiger Punkt. Das Morgen Freeman die Rolle hatte störte mich zwar nicht, aber die plumpe Art seine jahrelangen Kampf und seinen Wahnsinn zu beschreiben gefiel mir nicht, seine Motive blieben eher unklar. Das Fehlen der Telepathie führte dann zu solchen Szenen:
Curtis hat Owen eine Waffe mit Peilsender verpasst, nur so können sie Henry, Owen und Duddits folgen.
Pearly und Freddy gibt es nicht, nicht mal den Humvee – Curtis folgt mit Hubschrauber, in dem er dann auch endet.
Owen lässt sich meiner Meinung nach viel zu schnell von Henry überzeugen mit ihm zu fliehen.
Das komplette Gosslinsche´ Massaker fehlt leider.
Duddits wurde auch sehr vernachlässigt, anfänglich war ich noch begeistert über die Ausführlichkeit der Freundschaftsbande und der Darstellung über die Bedeutung von Duddits, doch später fehlte mir das Alles umso mehr. Das Roberta Duddits einfach so mitgehen lässt wirft im Film natürlich noch mehr Fragen auf. Generell fand ich diese Szene plump und mir kam es schon so vor, dass das Finale nur noch schlimmer werden konnte.
Jonsey, dessen Darsteller ich wirklich gut fand, ob nun Lagerhalle der Gedanken, Mimik des Schauspielers oder Darstellung des Zwiegesprächs mir Mr. Gray fand ich gut und seine Rolle hat sich auch bis zum Ende gehalten.
Für ein paar Lacher war natürlich auch gesorgt, freiwillig durch die Äußerungen des Bibers oder unfreiwillig durch die Fürze und Rülpser von Mc Carthy oder Becky Shue. Durch hollywoodmäßige Attacken der Kackwiesel (Pete im Schnee) gab es natürlich auch was zu lachen.
So richtig düster wurde es aber nie, obwohl es manchmal doch ein wenig spannend war…
Das Ende kam dann ganz dicke!
Wie hier schon verraten verwandelte sich im Endkampf, bis dato nur sporadisch gezeigte Duddits in ein Alien, das Mr. Gray den gar vollends ausmacht. Im Roman war es dagegen wirklich so, dass sich Jonesy Mr. Gray nur eingebildet hat (anders kann ich es nicht beschreiben), er quasi Mr. Gray war und der Byrus alles was Jonesy aus „Mr. Gray“ machte nur aus seinen Gedanken, seiner Vorstellung machen konnte und das Alien nur reell existiert hat als es in der Hütte aufgetaucht ist (und da als Grauer, weil Menschen (Kinder) Aliens immer erst als Graue sehen). Der Byrus selbst war also dumm und kein Alien (Im Buch heißt es, dass die Erbauer des Raumschiffs schon lange tot sein könnten ( Tommyknockers?))
Mir ist natürlich klar, das der Roman in dieser Hinsicht sehr schwierig zu verstehen ist und bei einer dementsprechenden Umsetzung nur noch mehr Fragezeichen aufgetaucht wären, aber das ist Schrott!!!
Duddits als Retter der Welt in Form eines „gegenkämpferischen“ Aliens! Pfui!
Hat mich doch sehr verwundert. War das die einzige Möglichkeit der Existenz von Duddits einen Sinn zu geben? Wäre es so schwierig gewesen seine Rolle als "Traumfänger", als Zusammenhalt der Freunde, als Angelpunkt der Rettung der Menschheit darzustellen??? Ich eiss nicht recht....
Nun ja, im Großen und Ganzen ist wohl sehr viel Negatives von mir gesagt worden, und ich hoffe ich habe am Anfang meines Statements ausgiebig gewarnt und habe niemandem den Spaß am Film oder die Vorfreude zerstört.
Als Resumeé kann ich nur sagen:
Nahe an der Vorlage ( pluspunkt!), weit weg manchmal ( !!!!BUH!!!)
Nicht die Beste aber auch nicht die schlechteste Kingverfilmung bis dato.
Sehenswert?? Keine Ahnung, da sich für mich die Frage nie gestellt hat. Ein Freund von mir, der gestern dabei war, keine Kingbücher liest, aber im Vorfeld angefangen hatte Duddits zu lesen meinte :"Nicht sehenswert, hatte mir schon mehr erhofft!"
Bis dieser Film meine Augen das nächste mal erreichen wird muss erst die DVD in meiner Kingsammlung stehen, ein 2tes mal Kino werd ich lassen

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Also, keine zu großen Erwartungen mitnehmen und selbst ne Meinung bilden! Als Unterhaltungsfilm geht er durch...