Hallo zusammen,
Was denkt ihr über gewisse "psychische Störungen" (so nenne ich das einfach mal), gemeint sind Dinge wie Essstörungen, Cutting, Drogen, evtl. Schizophrenie, etc....?
Das es niemand gut findet, dürfte klar sein, aber habt ihr vielleicht sogar schon mal persönliche Erfahrungen mit sowas gemacht, vielleicht durch Freunde oder Beruf? Was glaubt ihr, warum der Trend immer mehr zu dieser Art von Problemlösung geht?
LittleJanna schrieb:Hallo zusammen,
Was denkt ihr über gewisse "psychische Störungen" Was glaubt ihr, warum der Trend immer mehr zu dieser Art von Problemlösung geht?
Ich galub,dass kann man so nicht sagen,dass es sowas heutzutage mehr gibt als früher...Ich denke nicht,dass das gegenüber früher zugenommen hat,sondern heute wirds nur nicht mehr tabuisiert ....
Heute kann man sich behandeln lassen,kann Therapien machen,man geht schneller zum Psychiater.Früher wäre das ein Unding gewesen,aber heute werden Psychische Krankheiten genauso als "Krankheit",die man behandeln muss,anerkannt wie Körperliche Krankheiten,was jedem mal passieren kann....Nur dadurch denkt man,das hats früher nicht so gegeben,da wurde es halt totgeschwiegen oder man kam in die Anstalt...
Wenn man früher psychische Probleme hatte,wurde man doch gleich als "Irre" abgestempelt,oderßIch glaube,heute ist man da aufgeklärter...
So seh ich das zumindest...
Ginny-Rose_Carter
Unregistered
Früher wollte ich mal Psychiaterin werden, aber ich weiß mittlerweile, dass das kein Beruf für mich wäre weil mir der innere Abstand dazu fehlen würde. Ich hab auch tatsächlich schon mit Leuten zu tun gehabt die psychisch behandelt werden mussten und bestimmte Störungen hatten und mich selbst seinerzeit viel zu sehr darauf eingelassen.
Ich finde es aber nach wie vor sehr interessant, hab damals in meinem Päda-Leistungskursus viel über Psychologie gelernt.
Und ich stimme Esprit zu, heute wird das alles viel weniger tabuisiert. Es gibt ja auch etliche Seminare zum Stressabbau etc; wer es sich leisten kann geht zu einem Psychodoc genauso wie andere zum Yoga.
BlackVampire
Unregistered
Ich hab mit sowas auch scon Erfahrungen gemacht durch Freunde und Bekannte...
Und heute wird offen über sowas geredet, das stimmt... Aber es gibt trotzdem noch sehr viele, die sich nicht helfen lassen wollen... Und andere die diesen Personen helfen wollen, damit hineinziehen...
Es war damals ein Problem das Totgeschwiegen wurde... Es ist heute ein Problem über das man reden kann und über das man auch redet... Es wird aber auch in der Zukunft ein Problem sein, die Frage ist nur, wie gehen die Menschen dann mit solchen Problemen um...
Ich frage mich, warum für so viele Menschen Psychologie noch immer so ein Tabu ist!
Viele Menschen scheuen sich vor einer Therapie (ob nun Psychologisch, Psychatrisch, Verhaltenstherapeutisch...) weil sie denken, sie würden darauf hin als Verschroben o.ä. angesehen!
Ich wüsste manchmal gern, warum die Menschen so viel Angst davor haben...
Ginny-Rose_Carter
Unregistered
Einen Grund kann ich mir noch vorstellen: Wenn man zum Psychologen geht, gesteht man sich quasi selber damit ein, dads man es nicht alleine schaft, seine Probleme zu bewältigen. Objektiv betrachtet ist es natürlich sogar ein Zeichen von Mut, sich Hilfe von außen zu suchen, aber wenn man selbst betroffen ist sieht man das nicht so. Und solange man keine Therapie macht, kann man sich vorgaukeln, dass man seine Probleme im Griff hat.
Geht man zu einem Psycho-Doc meint man erstmal, man habe versagt weil man diesen Schritt nötig hat.
Also auf meiner alten Schule war's ganz normal, daß sich die Lehrer so unterhalten haben: "Na, was hat dein Psychiater gestern wieder gemeint? Meiner sagte, dass..."
Das ist echt extrem dort. Da ist man nicht normal, wenn man NICHT in psychiatrischer Behandlung ist... :roll:
BlackVampire
Unregistered
Der andere Grund ist vielleicht, dass man Angst davor hat, dass andere es mitbekommen... Man will Hilfe, weiss aber nicht an wenn man sich wenden soll... Das war zum Beispiel bei mir ein Problem...
Ginny-Rose_Carter
Unregistered
Ich würds auch nicht gerade wollen, dass man das mitbekommen - im Gegenteil. Aber ich denke man kann sowas doch ganz gut verbergen. Wenn man einmal die Woche nen Termin hat kann man ja sagen man geht joggen oder man fährt in die Stadt oder man macht ne Radtour, oder man geht zu einem Bekannten, oder in den Yoga-Club, was weiß ich.
Es ist übrigens sicher auch ein Untersheid ob man viel Geld hat und sich ein paar Therapie-Stunden leistet, dann kann man sie locker als "Stressabbauung" abtun. Wenn man aber die Therapie von der Krankenkasse verordet bekommt, dann heißt das ja meist, dass man sie wirklich nötig hat und dann kann man bestimmt nicht ganz so unbefangen damit umgehen ...
@BlackVampire Brauchst du denn Hilfe? (Antworte einfach nicht, wenn die Frage zu persönlich ist)
...aber das meinte ich ja im Prinzip...warum will man nicht, dass jemand es merkt??
Schließlich ist ja eigentlich nichts dabei...und wenn ich daran denke, dass Körper und Seele ja nun schon in zusammenhang stehen, müßte man ja eigentlich bei jeder mehr oder minder langen Krankheit (wobei ich wirklich kank meine...nicht Prellungen, Erkältungen o.ä.) zu einer Therapie (und wenn es nur ist, um zu hören, dass alles okay ist) - ohne sich dafür schähmen zu müssen!
Ich meine, schließlich sollte man eigentlich eher froh sein, dass man sowas für sich selbst tut...schließlich müßte so eine Therapie ja gut tun!
In jeder Schmerzklinik wird mit Psychologie gearbeitet ... also, warum schämt der Mensch sich der Therapie zum eigenen Wohl so?
Das ist schon ein Phänomen ... ich muß sagen, das ich (ich werde bereuhen, dass ich das hier sage...  chuettel: ) vor einem - aus Krankheitsgründen gemachten - Psychologen Termin auch niemandem davon erzählt habe - weil ich mich geschämt habe (das scheint irgendwie in der Natur des Menschen...jedenfalls des deutschen Menschen - zu liegen) ... obwohl ich mich selbst für Psychologie interessiere, und ganz genau weiß, dass es völlig okay und eher gut als schlecht ist!
Als ich dann erfahren habe, dass ich Psychisch troz Krankheit fast schon zu fit war, habe ich dann auch meinen Freunden und meiner Familie (klar, meine Eltern wußten schon bescheid...) davon erzählt...und ganz dreist vorgegeben, ich hätte den Termin einfach vergessen zu erwähnen, weil er mir nicht so gewichtig erschien!
Aber warum ist das so???
Ist es die Gesellschaft?
Ist es weil wir Deutsche so spießig sind?
Also schämen braucht man sich heutzutage glaub ich nicht mehr für einen Termin beim Psychologen,die Leute,die da noch anderer Meinung sind,sind sowieso nur engstirnige dummdoofe Provinzler ,und auf dem Dorf gibts da leider noch zuviele,häuptsächlich der älteren Generation angehörende Leute (genau die,die jeden Sonntag scheinfromm in die Kirche rennen)
Ich selbst bin eher ein Typ,der alles mit sich selbst ausmacht,ich hätte da vielleicht ein Problem damit,vor nen Psychiater mein Seelenleben auszuplaudern,aber wer weiss,man weiss ja nie ,was das Leben noch alles für einen bereithält...
Ginny-Rose_Carter
Unregistered
@Darkness: Kann ich gut nachvollziehen. Man weiß eigentlich genau, dass es nichts Schlimmes ist und wenn andere damit ankämen, dass sie zum Psychologen gehen, hätte man jede Menge Verständnis und würde denjenigen verteidigen - aber wenn es einen selber betrifft kommt es einem doch plötzlich komisch vor ...
Jep...genau das ist es nglaub ich! :mrgreen:
Mir wird nur wahrscheinlich immer ein Rätsel bleiben, warum das so ist ... denn es ist schließlich extrem paradox!
@esprit...Ja, das ist auch so ne Sache ... irgend nem Wildfremden irgendwas über sein leben zu erzählen...da kommt man sich nur noch beschgeuert vor!
:roll: ich habe lange überlegt,ob ich mich auch mal zu diesem thema äussern soll.ich habe mich für ja entschieden,denn ich denke,das es einige personen gibt,die hiermit sehen,das sie nicht allein da stehen mit ihrren problemen.
zu mir kann ich sagen: ich hab vor drei jahren (nicht das erste mal) versucht,mir das leben zu nehmen um mich so aus dieser welt zu stehlen.ich habe mir die arme aufgeschnitten und habe ganz genau gesehen,wie ich mein blut verlor.als ich stunden später das bewusstsein wieder erlangte war ich stocksauer,das es nicht geklappt hat.ich war so sauer auf mich selbst und auf die tatsache,das ich noch immer am leben bin,das ich einen heulkrampf bekam.erst viel später wurde mir klar,was ich mit dieser tat meiner familie und meinen freunden angetan habe,und deshalb ging ich dann für drei monate in eine psychiatrische tagesklinik.ich möchte gern behaupten,das es mir sehr viel geholfen hat-aber das wäre gelogen.ich habe dort schon viel über mich selbst erfahren können,aber es hat nicht gereicht,denn letztes jahr hab ich es wieder getan.wenn mein kollege nicht durch mein fenster gestiegen wäre,wär ich jetzt tot.er hat mich geschnappt und ins krankenhaus gebracht,wo ich mit neun stichen genäht wurde.tja,und nun gehe ich einmal die woche zum lieben doctor und rede mir den mund fusselig--aber es hilft.dieses mal hat jemand einen weg zu mir gefunden und kann mir wirklich helfen,und darüber bin ich sehr froh,denn mittlerweile bin ich gern am leben!ich freue mich,wenn der tag anbricht,ich freue mich über so viele dinge,es ist einfach toll!und ich bin traurig darüber,das es aber immer noch so viele leute gibt,denen man nicht helfen kann oder die einfach keinerlei hilfe annehmen wollen.
so,nu zittern mir die hände darum bin ich jetzt still.
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