DER TURM - Fragen und Meinungen zum Buch

[RolandDeschain31]

Also in Bev Vincents Buch "The road to the dark Tower" behauptet der Autor, dass Ka Roland dafür belohnt, dass er wenigstens etwas richtiger gemacht hat als beim letzten Mal. Und das tut es eben mit dem Horn. Klang für mich irgendwie stimmig, wenn auch sehr simpel....

[Boris Barrois]

Ohne jetzt alle Antworten gelsen zu haben...

Ich denke es ist ein bißchen wie mit dem Karma und dem Nirwana. Roland, wie er selbst wohl weiß, ist ja nun nicht gerade fehlerlos. Was er tut ist im Prinzip nichts anderes als durch das Rad des Karma zu laufen bis er am Ende ins Nirwana darf (sehr vereinfacht ausgedrückt, eigentlich ist das mit dem Karma und dem Nirwana etwas komplexer^^).
Jedenfalls verstehe ich das Ende so. Roland durchlebt immer wieder dieses Leben bis er sozusagen alles richtig gemacht hat. Vieleicht ein bißchen so, wie in dem Film "Und täglich grüßt das Murmeltier". Wobei hier dann die Frage offen bleibt warum er das machen muss. Vieleicht rettet er durch sein letztlich "perfektes" Leben die ganzen Welten, gleich einem kosmischen Jesus. Jedenfalls scheint es ja nichts zu sein, was in Kings Welt ein jeder tun muss. Aus irgendeinem Grund ist wohl Roland der einzige der die Aufgabe hat zum Turm zu gehen und sein Leben immer wieder durchleben zu müssen.
Alles in allem denke ich, dass King kaum ein anderes Ende hätte schreiben können. Egal was auch immer er hinter der letzten Tür geschrieben hätte, es wäre mist geworden. Sei es nun ein Paradies gewesen, sei es Gott, sei es keine Ahnung was, es wäre irgendwie nich so der Bringer gewesen.
Ähnlich wurde das ja bei Lost auch gemacht, als das große Geheimnis nicht mehr war als ein Licht in einer Höhle.
Und genau wie bei Lost, kann sich der Leser beim Turm am Ende selber überlegen was das alles bedeuten mag. Das ist, finde ich, immer noch besser als wenn King uns irgendeine Antwort gegeben hätte, die eh keinem gefallen würde.

[Jehane]

So verstehe ich das Ende auch, aber gleichzeitig hat es mich fürchterlich geärgert - ich bin vor ein paar Minuten mit dem Buch fertig geworden, und als es zunächst hieß, Roland gehe durch die Tür und diese falle zu, hab ich mich zum ersten Mal verarscht gefühlt. Dann kam die Coda, und die letzten beiden Seiten haben mich richtig aufgeregt. Ich mein - von einem literaturwissenschaftlichen und von mir aus auch philosophischen Standpunkt verstehe ich, warum das Ende so ist, wie es ist, und es macht auch insofern Sinn, als ja dauernd betont wird, dass Ka ein Rad ist etc. Trotzdem bin ich im Moment sehr enttäuscht, ich hatte mir was anderes erwartet - fragt mich bitte nicht, was, aber DAS bestimmt nicht. Nachdem ich die letzten paar Seiten gelesen hatte, hab ich mir einerseits gewünscht, es hätte wirklich damit geendet, dass Roland einfach durch die Tür geht und gut ist's - dann kann man wenigstens noch selbst Überlegungen anstellen, was er denn wohl finden wird. Andererseits hab ich mir auch gewünscht, ich hätte die "Warnung" in der Coda beherzigt und einfach aufgehört zu lesen. Es ist ungemein frustrierend, tausende von Seiten zu lesen und dann sowas präsentiert zu bekommen *grmbl* Ich fand's, subjektiv betrachtet, einfach billig, auch wenn ich wie gesagt objektiv nachvollziehen kann, warum es grade dieses Ende geben musste. Es hat was Dramatisches, Tragisches, da gibt's nichts zu rütteln. Trotzdem chuettel:
Subjektiv unterstelle ich King im Übrigen auch, dass er den letzten Band unbedingt mit dem ersten Satz des ersten Buches aufhören lassen wollte, weil er den selber so toll fand *eg* Und dass man als Leser damit sozusagen motiviert werden sollte, gleich wieder mit The Gunslinger zu beginnen, und was soll ich sagen - trotz diverser Frustmomente, die sich speziell ab Band 4 und besonders stark im letzten Band eingestellt haben, hab ich kurz überlegt, das Buch wieder zur Hand zu nehmen. Aber ich glaube, für den Moment habe ich mal genug von King (bitte nicht steinigen *g*) - knapp vier Monate nur SK bzw. DT ist schon etwas heavy

Und damit ich nicht nur nörgle, hier auch noch was Positives Gut gefallen hat mir Susannahs Epilog; das hat mich mit den Sterbeszenen von Eddie und Jake wieder etwas versöhnt. Ganz abgesehen davon waren die letzten Kapitel sehr, sehr spannend - ab dem Zeitpunkt, an dem sie Patrick gefunden haben, konnte ich das Buch praktisch nicht mehr aus der Hand legen, genauso wie ich die ersten 100 Seiten extrem fesselnd fand. Insgesamt ist es ja ein gutes Buch, da gibt's nichts, auch wenn es einige Kapitel gibt, die mir nach wie vor schwer im Magen liegen - das hat aber, wie an anderer Stelle schon mal erwähnt, damit zu tun, dass ich mich nie mit der Idee anfreunden konnte, King als Charakter zu begegnen. Ich finde, die Geschichte hätte auch ohne ihn als Charakter gut funktioniert und hätte nichts an Substanz verloren, aber das ist sicher Geschmacksache.

Zum Horn: Nachdem Roland seine Reise ja immer wieder von Neuem beginnen muss und in diesem Zyklus offenbar einiges richtig gemacht hat, dürfte Ka ihn belohnt haben, so nach dem Motto "Braver Bub, ich geb dir das Horn zurück - das hast du nämlich in diesem neuerlichen Zyklus wieder aufgehoben und bist der Erlösung einen Schritt näher". Roland müsste nun eigentlich im nächsten Durchlauf sowohl das Horn als auch beide Revolver zum Turm bringen und dort niederlegen, um endgültig erlöst zu sein, oder sehe ich das falsch? Zumindest deute ich das als versöhnlichen oder zumindest optimistischen Ausblick auf Rolands nächsten Durchlauf zum Turm, wobei ich mich ja frage, ob er wieder dieselben Gefährten erwählen wird und ob alle, denen er in den sieben Büchern begegnet sind, sozusagen mit ihm in dieser Schleife gefangen sind, sich aber genauso wenig wie er daran erinnern können. Zumindest lässt uns King noch ein bissl was zum Grübeln, und das ist ja nun auch nichts Schlechtes. Und vielleicht kann ich mich, wenn ich den Zyklus irgendwann noch mal lese, auch mit diesem Ende anfreunden

[Roland of Gilead]

Also Jehane, ich kann deine Frustration, zumindest stellenweise, verstehen. Mich persönlich hat das Nachwort allerdings mehr aufgeregt. Das las sich für mich wie: "Da habt ihr euren sch... jetzt lasst mich in Ruhe." Ok, auch den Einwand das sich King selbst in die Reihe einfügt ist nachvollziehbar in meinen Augen. Aber ich glaube, dass sein Unfall ihn wirklich verändert hat und dass er daher das so verarbeiten wollte, (und das was ein Fan zu ihm sagte "Als ich von ihrem Unfall hörte, dachte ich, da geht er hin, der Turm" blieb ihm gut im Gedächtnis).

Das Ende ist für mich in etwa so wie du hier geschrieben hast:

Nachdem ich die letzten paar Seiten gelesen hatte, hab ich mir einerseits gewünscht, es hätte wirklich damit geendet, dass Roland einfach durch die Tür geht und gut ist's - dann kann man wenigstens noch selbst Überlegungen anstellen, was er denn wohl finden wird.

Das genau liegt ja dann im Auge des Betrachters, nur das es statt den lediglichen reingehen um eine neue Reise handelt, und dass er DANN den Turm nochmal erreicht, Horn des Eld inklusive.

Achja, es gibt einige, die die kompletten 30 Jahre der Veröffentlichung mitgemacht haben, das ist natürlich auch ein Vorteil, im Gegensatz zu den 4 Monaten DT pur, obwohl es wiederum jahrelange wartezeiten beinhaltet. Da weiss ich auch nicht was schlimmer ist.

[Jehane]

Das Nachwort hab ich gar nicht mehr gelesen *g* Ich war vorhin so sauer und frustriert, dass ich das Buch einfach zugeklappt und weggeräumt habe, und Vor- bzw. Nachwörter lese ich sowieso selten bis nie - ich find's einfach nicht sonderlich spannend
Klar verändert so ein Unfall einen Menschen, ich glaub, darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren, und ich kann auch objektiv nachvollziehen, warum King sich selbst als Charakter eingebracht hat. Nur gefällt's mir halt subjektiv nicht, aber wer weiß, vielleicht ändert sich das auch, wenn ich die Bücher irgendwann noch mal lese Im Übrigen glaube ich, dass es mühsamer ist, jahrelang auf eine Fortsetzung warten zu müssen als alle Bücher am Stück lesen zu können - aber ich bin mitunter auch sehr ungeduldig und mag nicht warten *g* Das war ja mit ein Grund, warum ich so lange gewartet habe, bis ich die Bücher überhaupt mal gelesen habe, weil ich wusste: Die Serie ist abgeschlossen, es gibt keine Wartezeiten

[Glue Boy]

Und Du liest nicht weiter? echt nicht?

[Jehane]

Ich hab das Nachwort ein paar Tage später dann doch noch gelesen und versteh die Aufregung nicht wirklich - schräg fand ich nur, dass King mit dem Schluss offenbar selber nicht ganz zufrieden war. Hab mich gefragt, warum er sich dann keinen anderen hat einfallen lassen *g* Aber das sagt sich vermutlich leichter, als es getan ist
Für den Moment hab ich jedenfalls mal genug von King - das war einfach eine gewaltige Überdosis in den letzten Monaten Vielleicht schnappe ich mir die Bücher irgendwann noch mal und lese sie erneut, im Moment kann ich mir das aber nicht vorstellen - zumal eine Freundin, die den gesamten Zyklus schon drei- oder viermal gelesen hat, neulich meinte, das Ende würde bei wiederholtem Lesen nicht besser, eher im Gegenteil. Auch nicht sehr motivierend

[Glue Boy]

Naja, Überdosis braucht keiner! Ich fand das Ende einfach schwach, wer sich gruseln will, lese am besten "Lisa" von Thomas Glavinic, das ist creepy, oh my god.

[Jehane]

Naja, beim Dark Tower hab ich mir eigentlich keinen Grusel erwartet - dafür gibt's andere King-Bücher Ich find die Reihe insgesamt ja auch wirklich gut, aber das Ende... wäh...

[Glue Boy]

Und dann stell Dir vor, Du hättest mit DT Ende der 80er Jahre angefangen, als Schwarz erschienen ist... Angesichts des mangelhaften Endes sehne ich mich manchmal nach den laaaaangen Jahren zwischen Glas und Wolfsmond zurück, als nichts geklärt war und alle Fragen offen. Klar wollte ich damals wissen, wie's ausgeht, aber diese Unwissenheit hat im Rückblick etwas unendlich Versonnenes...

[Jehane]

Ich bin ja ehrlich gesagt sehr froh, dass ich den Dark Tower erst gelesen habe, als alle Bände schon erschienen waren - ich bin fürchterlich ungeduldig, und jahrelang auf ein Buch zu warten, ist überhaupt nicht meins. Ich krieg ja schon die Krise, weil George R.R. Martin mit A Song of Ice and Fire nicht weitertut und Band 5 sich immer wieder verschiebt - dabei habe ich erst vor einem Jahr angefangen, die Bücher zu lesen *g*

[RolandDeschain31]

Dann stell dir mal vor, wie es für mich war. Ich hatte die Möglichkeit, die ersten 3 Bände zu lesen und dann hieß es warten auf Band 4. Und wir alle wissen, wie lange das gedauert hat. Von der Zeitspanne bis ganz zum Ende mal ganz abgesehen...

[Jan86]

Huhu

Ich bin neu hier und hab die Suchfunktion nun ne Weile benutzt, bin aber nicht fündig geworden. Ich schreib nun einfach mal in dieses Thema:

Ich suche eine Abbildung vom Sigul des Lichts/des Weißen in den Büchern, finde es aber nicht. Und ich bin zu faul, nun jede einzelne Seite durchzulschauen . Kann mir da wohl jemand auf die Sprünge helfen? Das wäre nett

Grüße,

Jan

[Pennywize_666]

Ich suche eine Abbildung vom Sigul des Lichts/des Weißen in den Büchern, finde es aber nicht.

Willkommen hier im Forum Jan86

Das Sigul, welches du suchst, ist in "DT7 - Der Turm" gebundene Heyne-Metallic Ausgabe auf Seite 603, Absatz 5 zu sehen (Solltest du eine andere Ausgabe haben: Teil Drei 'Ves´-Ka Gan' - Kapitel III: 'Wieder in New York' - Unterkapitel 9 - Absatz 20). Auf derselben Seite im letzten Absatz kann man folgendes lesen:

Zitat
"Es ist Arthurs Zeichen", sagte er {Roland} und fuhr mit der Fingerspitze darüber. "Das einzige Symbol auf dem Portal seiner Grabkammer, wenns beliebt. Es ist sein Dinh-Zeichen, und es bedeutet WEISS."
Zitat Ende

Das Zeichen ist auch in der Nähe der Mündungen von Rolands Revolvern eingeschlagen.




MfG Penny

[Jan86]

Hui, das ging ja echt schnell und präzise, vielen dank

Eine Frage hab ich unverschämter Weise aber noch. Ich suche die ganzen Symbole für ein Tattoo raus, das ich mir stechen lassen will und suche jetzt noch eine gute Beschreibung von Rolands Revolvern mit/oder den/die entsprechenden Seitenangaben. Ich könnte mir vorstellen, dass sowas in diesem Forum schon existiert, hab es aber noch nicht gefunden
Für erneute Hilfe wäre ich sehr dankbar

Grüße,

Jan