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Christine
#46
Bei der Vielzahl an Büchern die Stephen King seit der Mitte der siebziger Jahre veröffentlicht hat, müsste es schwer sein einen Höhepunkt auszuwählen und diesen als Meisterwerk zu küren. "Christine", dass in den "Stephen-King-Foren" im Internet eher als durschnittlich charakterisiert wird, stellt aber ein dermaßen faszinierendes, spannendes, unterhaltsames und gut geschriebenes Werk dar, dass die Wertung "ausgezeichnet" dem ganzen eigentlich nicht mehr gerecht wird. Das ist sicher subjektiv und solche hoch gegriffene Meinungen stoßen auch oft auf Enttäuschung (nicht zuletzt deswegen, weil Konsumstrategen und Marketingexperten alles als toll und schön und super angepreisen), aber "Christine" ist schlichtweg fantastisch (auch wenn der Autor diesem Roman heute kritisch gegenübersteht). Es handelt sich hierbei um keine Horrorerzählung im klassichen Sinne, sondern eher um eine Beziehungsstory zwischen zwei Personen (Mann und Frau), wobei eine dritte Person (ein Freund) als Außenstehender theoretisch mit in das Verhältnis zu integrieren ist. Die Beziehung ist eine Jugenliebe, weshalb "Christine" erst recht für Menschen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren geeignet ist. Nicht zuletzt deswegen, weil eine Identifikation mit dem Protagonisten Arnie leicht fällt, denn er hat Schwierigkeiten wie jeder Junge im Schulleben. Gewalt, Elternkonflikte und mangelhaftes Selbstbewusstsein kennzeichnen seinen Alltag, nur der oben genannte Freund (Dennis) hält zu ihm. Als Arnie dann Leigh kennen lernt wird alles anderes. Die Schönheit dieser Persönlichkeit ist ein Symbol für ein besseres Leben und auch wenn hier die Logik etwas außer acht gelassen wird (denn leider gerät ein Verlierertyp nicht an eine Frau mit einem derartigen Charsima), tut dies der Erzählung keinen Abbruch, das Gegenteil ist der Fall. Es ist schön zu sehen, dass Dinge wenigstens in Büchern einen anderen Verlauf nehmen als im nicht-fiktiven Leben. Der Horror kommt schleichend und zeigt sich dadurch, dass die Jugendschwärmerei von einer Sekunde auf die andere in den Wahnsinn gerät. Sicher es gibt viele Anzeichen die darauf hindeuten, dass sich in Arnies Bewusstsein etwas verändert und seine Freunde darunter zu leiden haben. Möchte man unbedingt den Eingriff in die Idylle jemand oder etwas bestimmten in die Schuhe schieben, dann wohl Christine, die sich in die Beziehung von Arnie und Leigh einzumischen scheint und versucht, ihrer Konkurrentin (und erst recht Arnies Feinden) den Garaus zu machen. Auf eigene Faust schafft dieses individuelle Wesen und Traum jeden Mannes eine besondere Form der Hölle...denn Christine ist ein Auto...

Dieses Produkt als primitiv und trivial abzustempeln ist einfach, wird aber nicht dem Zweck und der Bestimmung gerecht. Auf der einen Seite ist sicher ein gewisses Maß an Unterhaltung gegeben (was man von Kings neueren Büchern wohl kaum behaupten kann), aber unterschwellig enthält "Christine" Kritik gegenüber dem dümmlich-kulturarmen Leben in den USA, dass von Menschen beherscht wird, die versuchen mit Prestigesymbolen wie Autos ihre anderweitigen Defizite zu kompensieren, gegenüber den jugendfeindlichen Schulsystemen, die kategorisch Außenseiter entstehen lässt, und somit in logischer Konsequenz die modernen Amokläufer (z.B. von Littelton 2001) von heute fördert und gegenüber der Neudifferenzierung von Werten wie der Liebe zu Mitmenschen (Dennis), Produkten (Christine) und den nahestehendsten Personen (Leigh). Das der gleichnamige Film von John Carpenter (der dem Inhalt und der Absicht der Romanvorlage überhaupt nicht gerecht wird) so unfassbar schlecht und niveaulos ist, ist sicher einer der Gründe weshalb "Christine" als Buch in der Öffentlichkeit keine Spuren hinterlassen hat. Nichtsdestotrotz ist das genannte Werk von Stephen King so einprägsam, dass es definitiv anderen Büchern gegenüber bevorzugt gelesen werden sollte, schon allein deshalb, weil die Horrorwelt endlich mal neue Welten erblickt, als nur Spukschlösser und Geisterschiffe. [/size]
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#47
Bei mir ist eschon wieder ein wenig her, seit ich es gelesen habe. Ich erinnere mich noch, dass ich krank war und im Bett bleiben musste. Da hat mir Christine sehr gut geholfen die langweilige Zeit zu überbrücken.

Ich bekomme total Lust das Buch wieder in die Hand zu nehmen. :lol2:

Die beste Szene meiner Meinung nach war:

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#48
Ich fand das Buch klasse, gehört zu meinen Lieblingsbüchern ^^

Den Film hab ich auch noch irgendwo auf DVD rumliegen, den fand ich ganz gelungen Smile
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#49
Bin wohl einer der wenigen, die das Buch und den Film nicht so gut fanden. Konnte dem ganzen nichts abgewinnen. Da fand ich "Der Buick" noch besser.
Bis dato auf bald, habt Freude am Leben und lasst`s euch nicht nehmen. ;-) Euer Hannibal the Cannibal, tata!
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#50
Ich bin inzwischen auf Seite 404 und mir gefällt das Buch sehr gut, ich finde es nur irgendwie schade, dass Dennis nach dem Perspektivenwechsel nicht mehr so häufig vorkommt... auch wenn es hauptsächlich nicht um ihn geht, so baut man doch im ersten Teil doch irgendwie eine Bindung zu ihm auf und nun fehlt er mir so ein bisschen. Wink

So richtig gruselig finde ich das Buch auch nicht, aber das macht auch nix, zu viel Horror könnte ich glaub ich momentan gar nicht ab. Wink
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#51
Das mit Dennis ist mir im übrigen auch stark aufgefallen. Ich habe, als ich es damals gelesen habe, immer auf Stellen mit ihm gewartet. Aber sie kamen leider relativ selten.
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#52
Blöde Frage: Auf Seite 501 (Ullstein Taschenbuch, die neueste Ausgabe, schätze ich mal) steht was davon, dass Dennis und Leigh Sex haben.
Auf Seite 532 aber nur was von "Küssen" und "im Arm halten"... ist das da nur netter ausgedrückt oder verstehe ich da jetzt was falsch?
Hatten die nun Sex oder nicht? *g*
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#53
Sheila schrieb:Ich persöhnlich mag dass buch, aber hat jemand mal den film gesehen, dass Ende ist vöölig unterschiedlich Tongue Und noch was ich liebe dieses Auto, es ist so schön, wenn ich mel richtig Kohle habe kaufe ich mir auch einen Plymouth Fury 1958 *träum* Big Grin

Da wirst du wenig Glück haben...
SK hat im Vorfeld zu dem Roman etwas zuwenig recherchiert. 58er Plymouth Fury mit heißer Maschine gab es nur als Coupe - sprich mit nur 2 Türen.
Die 4-türigen hießen Belvedere und hatten einen relativ lahmen Motor..
Aber lecker Autos sind die natürlich trotzdem-- aber in diesem Land hier... Kotz
nun das ist ein anderes Thema
Gruß Jan
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#54
Gibts von Christine keine Bertelsmann Ausgabe (blaue Edition)?
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#55
Nein, Christine ist zwar bei Bertelsmann erschienen, allerdings in der Horror-Collection.
COVERBILD

Die bisher einzige gebundene Ausgabe. Entsprechend hoch ist der Sammlerwert.
Lange Tage und angenehme Nächte, Roland of Gilead
__________
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#56
Ja, hab die Preise bei Ebay gesehn *g*.
Muss ich mit der Anschaffung wohl noch ne Weile warten Heulsuse
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#57
Bin gerade bei der Hälfte von Christine und find es bis jetzt ziemlich gut.
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#58
Roland of Gilead schrieb:Nein, Christine ist zwar bei Bertelsmann erschienen, allerdings in der Horror-Collection.
COVERBILD

Die bisher einzige gebundene Ausgabe. Entsprechend hoch ist der Sammlerwert.

Neu
Mittlerweile gibt es eine 2te gebundene Ausgabe!
Und zwar die aus der Weltbild-Sammleredition
(mit sehr schönem Cover)!!!
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#59
Sodale bin gestern Fertig geworden mit Christine.Insgesamt ein ziemlich gutes Buch vor allen das Ende is extrem gut trauig is nur
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#60
ich hab zwar noch nit ale Buecher von King gelesen aber doch schon ziemlich viele in 22 jahren,und ich finde Christie ist einfach ein hammer-Roman.ich mene ein Auto das ploetzlich zum leben erwacht,wer hatte diese idee denn schon vorher asser king selbst(Rhea M).
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